Frühstück, die wichtigste Mahlzeit des Tages?
Das Frühstück: Die wichtigste Mahlzeit des Tages?
In den aktuellen US-amerikanischen Richtlinien für eine gesunde Ernährung – genannt Dietary Guidelines for Americans – gibt es eine große Änderung: Sie empfehlen nicht mehr, morgens unbedingt etwas zu essen. Es gibt einleuchtende Gründe für den Paradigmenwandel, denn die Wichtigkeit des Frühstücks begründete sich bisher vor allem auf Beobachtungen. Aus ihnen sind die angeblichen guten Effekte des morgendlichen Essens abgeleitet worden: Man meinte, einen Schutz vor Übergewicht, einen aktivierten Stoffwechsel und eine verbesserte Leistungsfähigkeit zu beobachten. Ob jedoch das morgendliche Essen wirklich für diese positiven Effekte die Ursache ist, konnte nie bewiesen werden. Jetzt verdichten sich die Hinweise, dass dem frühen Essen gar keine so große Bedeutung zukommt.
Frühstücksmythen im Check
Wer morgens nicht isst, würde später umso mehr essen, nahm man lange an. Doch das stimmt so nicht, wie Tests aus dem Jahr 2013 aufzeigten. Zwar fällt aufgrund des größeren Hungers das Mittagessen eventuell etwas üppiger aus, aber der Unterschied ist meist sehr gering, denn immerhin wird damit ja das ausgefallene Frühstück kompensiert.
Ein weiterer Frühstücksmythos betrifft den Stoffwechsel: Das morgendliche Essen kurbelt ihn weit weniger stark an, als man bisher dachte. Auch diese Annahme ist also längst nicht Grund genug, dir ein Frühstück aufzuzwingen.
Der dritte Frühstücksmythos bezieht sich auf die Konzentrationsfähigkeit, die durch ein Essen am Morgen verbessert sein soll. Mehr Gehirnleistung durch das Frühstück? Es existieren keine verlässlichen Studien, dass dies wirklich stimmt.
Solltest du nun frühstücken oder nicht?
Wie wichtig es ist, morgens etwas zu essen oder nicht, können die Wissenschaftler bisher nicht abschließend klären. Du kannst dich also getrost auf dein Gefühl und deine Bedürfnisse verlassen: Wenn du morgens keinen Appetit hast, musst du dich nicht zum Frühstücken zwingen. Allerdings solltest du im Auge behalten, wie dein Essverhalten danach aussieht. Kaufst du dir auf dem Weg zur Arbeit ein Nussnougatcroissant? Naschst Du im Büro Schokoriegel, bevor es zum Mittagessen in die Kantine geht? Sofern dies der Fall ist, solltest du dir lieber für ein spätes Frühstück gesündere Nahrungsmittel einpacken.
Tipps für ein gesundes Frühstück
Auch beim Frühstücken solltest du jedoch darauf achten, was du zu dir nimmst: Mit frittierten Eiern, Speck und Nutellabrötchen als morgendliche Mahlzeit tust du deiner Gesundheit auf Dauer nichts Gutes. Besser ist ein abwechslungsreiches Frühstück, das in erster Linie reich an Proteinen, Vitaminen und Mineralien ist. Ballaststoffe sollten ebenfalls dabei sein, damit du einen hohen Sättigungsgrad erreichst. Hier zwei Beispiele für einen guten, gesunden Start in den Tag:
- Beispiel 1: zuckerarmes Müsli aus Getreide mit frischem Obst und Naturjoghurt oder Milch
- Beispiel 2: Brotscheiben aus 100 Prozent Roggen mit magerem Käse oder gekochtem Schinken und eventuell einem gekochten Ei, dazu Tomaten, Gurken oder anderes Gemüse
Als Getränke eignen sich zum Beispiel Wasser, Kräuter- und Früchtetees sowie Orangensaft und Buttermilch. Eine oder zwei Tassen Kaffee als Wachmacher kannst du ebenfalls genießen. Und zwischendurch darf es natürlich auch Speck und Nussnougatcreme sein: Der Genuss soll schließlich auch beim Frühstücken nicht zu kurz kommen.