Bullet Journal: Organisiere dich glücklich

Je mehr wir von Dingen umgeben sind, desto schneller verlieren wir das Wesentliche aus den Augen - und wünschen uns nichts sehnlicher als überschaubare Systeme, Ordnung, einen klaren Rahmen

In unserer schnellen Welt und den turbulenten Zeiten, in denen wir uns befinden, achten wir immer weniger auf Ordnung, weil wir schlicht »nicht dazu kommen«.
Dabei würde uns gerade jetzt Ordnung helfen, wieder zur Ruhe zu kommen, indem wir Strukturen schaffen und uns einen Ruhepol schaffen. 

 

 

Was ist ein Bullet Journal?

2013 rief Ryder Carroll eine Website ins Leben, auf der er eine einfache Organisationsmethode vorstellte – das »BulletJournaling®«. Es sollte eine neue Art von Lebensplaner sein, der dabei hilft, auf spielerische Weise die täglichen Aufgaben, Zeitplanung und Deadlines zu bewerkstelligen. Und das fand Anklang.

Bullet Journal wurde zum globalen Phänomen. Millionen von Menschen verlieben sich auf Anhieb in das Bullet Journal. Nicht nur, weil sie mithilfe von Bullets (Organisationspunkten) den geschäftigen Alltag besser bewältigen können, sondern auch – und gerade weil – sie dem stressigen Hamsterrad von Aufgaben entfliehen und wieder Kontrolle über ihre Zeit gewinnen.

Das Geheimnis liegt darin, dass man mit Bullet Journal lernt, bewusste  Entscheidungen für das eigene Leben zu treffen. Man sortiert seine Aufgaben UND seine Gedanken. Und zwar nicht auf dem Tablet oder in einer App oder mit der Maus auf dem Computer, sondern mit einem Stift in der Hand auf einem Blatt Papier respektive in einem schönen DIN-A5-Heft.

Das bewusste Offline-Gehen ist der Schlüssel zu sich selbst. Indem wir Dinge zu Papier bringen, reflektieren wir über den Sinn der Sache.
 

Lerne dich Stück für Stück selbst kennen.
Redaktion

Das Ziel von Bullet-Journaling

Schon fünf Minuten morgens und fünf Minuten abends reichen aus, um sich einen Plan zu machen. Wichtig dabei ist, zu unterscheiden:

1. Was muss ich tun?

2. Was sollte ich tun? und

3. Was möchte ich tun?

Das Ziel von Bullet Journal ist, die richtige Balance zwischen den Dingen zu finden, die man für andere oder für sich selbst macht. Und die wohl beste Regel für Bullet Journaling: täglich ausfüllen, klare Ziele setzen, ehrliche Wünsche formulieren und sich dabei Stück für Stück selbst kennenlernen.
 

Tu weniger, aber besser.
Lothar Seiwert

Die wichtigsten Elemente für dein Bullet Journal

Jedes Bullet Journal verfügt über bestimmte typische Elemente. Die Verwendung eines Bullet Journals hingegen kann unterschiedlich ausfallen. Hier sind die wichtigsten Bausteine, mit denen du dir dein eigenes Journal aufbaust.

  • Rapid logging: der schnelle tägliche Eintrag, womit du dir einen kontinuierlichen Zugang zu deinen Gedanken sicherst. Was dich bewegt, woran möchtest du dich unbedingt erinnern etc.
     
  • Bullets: sind Punkte, die du für eine Aufgabe oder einen Termin vergibst. Damit hältst du den Stand der Aufgabe fest wie o en, erledigt, auf Stand-by, verschieben, löschen etc. Du kannst pro Bereich je ein neues BulletSystem anlegen.
     
  • Tasks (To do's): To-do-Listen sind, was sie sind. Aufzeichnungen deines Kalenders. Sinnvollerweise gestaltest du deine To-do's mit den Bullets.
     
  • Events: Es ist sehr wichtig, deine Aktivitäten im Planer zu notieren, die in der realen Welt außerhalb des Bullet Journals stattfinden. Inspiriere dich von außen nach innen und umgekehrt. Beides brauchst du.

 

  • Signifikanten: Eine gute Hilfe für deine Orientierung sind Symbole, die du für verschiedene Qualitäten deiner Aufzeichnungen vergibst. Eine Qualität kann sein A) Priorität, B) Inspiration, C) Recherche.
     
  • Notes: Notizen sind alles, was dich am Tag begleitet und nicht verloren werden darf. Alles, was du für später aufheben willst, z.B. deine Ideen, Aufgaben etc.
     
  • Habit Tracker: ist die Gesamtansicht aller Gewohnheiten oder Routinen, die du monatlich verfolgst. Zur besseren Orientierung kannst du die Bereiche in die Kategorien Privat, Arbeit, Gesundheit und Self-Care unterteilen. Bestimme bei Bedarf deine eigenen Kategorien.
     
  • Mood Tracker: ist die Aufzeichnung deiner Laune und Gemütsverfassung innerhalb eines Monats.
     
  • Sleeping Monitor: ist die Aufzeichnung deiner Schlafgewohnheiten im Monat. In der Regel notierst du, wie viele Stunden du geschlafen hast. Sinnvoll ist ebenfalls, die Schlafqualität mittels eigener Bullets zu vermerken sowie eine andere Aktivität danebenzustellen und Zusammenhänge zu erkunden. Zum Beispiel: Am 23.8. habe ich super geschlafen, weil ich voller Vorfreude auf den Besuch von Marie am 24.8. war, viel Wasser getrunken und einen inspirierenden Tag mit mir verbracht habe. 
     
  • Water Tracker: ist die Aufzeichnung deines Wasserbedarfs. Du notierst für gewöhnlich ein Glas mit 0,5 Liter Wasser. Idealerweise solltest du 6 Halblitergläser Wasser pro Tag trinken.

 

 

7 Faustregeln der Vereinfachung

1. Sei ein Ordnungs-Optimist. Tu so, als ob deine Ordnung bereits existieren würde – in deinem Kopf. Und du soeben dabei bist, sie umzusetzen – souverän, gelassen, strategisch.


2. Entschleunige deinen Alltag. Wenn sich die Ereignisse überschlagen, wähle bewusst ein langsameres Tempo. Du kommst nicht mit allem hinterher? Gib Arbeiten ab und reduziere deine Arbeitsbelastung. So wird der Rahmen überschaubarer.


3. Sei unperfekt. Gönne dir eine kleine »Unzulänglichkeit«. Du musst nicht alles zu 100 % erledigen. Niemand ist perfekt.


4. Gehe bewusst offline. Lass dich nicht durch Unwichtiges oder Belangloses berieseln, sondern versuche, dich auf das Wichtige zu konzentrieren: Was möchtest du? Was musst du? Ein Bullet Journal kann dir bei diesen Fragen helfen.


5. Erledige alles step by step. Alles andere bringt dich nur unnötig ins Schleudern. Und genau das wollen wir gerade verhindern. Kleine Schritte bieten dir nicht nur eine bessere Übersicht, sondern bringen dir immer wieder kleine Erfolgserlebnisse. Das motiviert. 


6. Schaufele dich frei und genieße. Entscheide, was du wirklich benötigst und was nicht. Der frei gewordene Platz schenkt dir kleine Ruheinseln, die für dich da sind. Sie erinnern dich an den Zweck des Aufräumens – Ordnung um der Ruhe willen.


7. Halte inne. Sinniere. Belohne dich. Nimm dir Zeit für deine Wünsche, Träume und Visionen, die dir etwas bedeuten.

 

Worauf wartest du noch? Starte dein eigenes Bullet Journal und konzentriere dich auf das, was dir wirklich wichtig ist!

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