Journaling Tipps: Wie dir Tagebuch schreiben helfen kann

Wenn wir das Wort Tagebuch hören, taucht vor unserem inneren Auge vielleicht das Bild von einem kleinen Büchlein auf, das mit einem Mini-Schloss abgesperrt ist und in welchem jede Seite mit den Worten »Liebes Tagebuch …« beginnt. Doch mittlerweile ist Tagebuch schreiben – oder vielmehr Journaling – zu einem festen und wirkungsvollen Bestandteil im Bereich der Persönlichkeitsentwicklung geworden.

 

Was ist Journaling?

Journaling ist im Prinzip die moderne Variante des Tagebuchschreibens. Es geht nicht mehr darum, seinen Tagesablauf chronologisch festzuhalten und von seinen Erlebnissen zu berichten. Sondern darum, Zeit mit sich selbst zu verbringen, zu reflektieren, sich besser zu verstehen und weiterzuentwickeln. 

Dafür gibt es nicht nur die eine wirksame Journal-Methode. Bullet-Journal, Dankbarkeitstagebuch, Five-Minute-Journal und Self-Care-Journal sind nur einige der Beispiele, die zeigen, wie vielfältig diese Art des Schreibens sein kann. 

 

Wieso Tagebuch schreiben? 

Doch zunächst stellt sich die Frage, warum man sich überhaupt die Mühe machen sollte, mit dem Journaling zu beginnen. Dem Prozess des Schreibens wird schon seit Langem eine starke Kraft zugeschrieben – »the power of the written word«.

Oft wird es sogar als Therapie-Methode eingesetzt. Denn wenn wir schreiben, ist es unsere Aufgabe, das, was in uns vorgeht, zu formulieren, in Worte zu fassen. Dadurch wird es erst richtig greifbar und es eröffnen sich neue Wege, über uns selbst nachzudenken. 

Journaling kann sogar als eine Art Meditation betrachtet werden. Da wir in der Zeit, in der wir schreiben, ganz in Verbindung mit uns selbst gehen und die Gedanken zur Ruhe kommen.

Das sind einige der positiven Effekte, die das Journaling auf dich haben kann:

  • Du förderst deine Kreativität beim Schreiben.
  • Du konzentrierst dich auf eine Sache und kommst dadurch zur Ruhe.
  • Du kannst dir Klarheit über dich selbst, deine Ziele und Werte verschaffen. 
  • Du lernst mit schwierigen Emotionen umzugehen, indem du sie dir genau anschaust und in Worte fasst, wie du wirklich empfindest.
  • Du reflektierst Ereignisse, deinen Tag, deine Gewohnheiten und lernst dich dadurch selbst besser kennen.
  • Du kannst Dinge, die dich stark einnehmen, loslassen und neu bewerten, indem du sie zu Papier bringst.
  • Du hast die Möglichkeit, schwierige Situationen besser zu bewältigen.
  • Du lernst achtsam mit dir selbst und deinen Gefühlen umzugehen.

 

Journaling hilft dir dabei, dich selbst besser kennenzulernen.
Redaktion

3 Journal-Ideen für deinen Alltag

Wie bereits erwähnt, gibt es viele verschiedene Arten des Journalings. Die Entscheidung, welches die Methode deiner Wahl ist, liegt ganz bei dir. Frage dich, was genau du mit dem Journaling erreichen möchtest. 

  • Möchtest du organisierter werden und die kleinen Dinge schätzen lernen? Dann bietet sich ein Bullet Journal an. 
     
  • Möchtest du einfach mal alles rauslassen, was dir im Kopf rumschwebt und in einen kreativen Fluss kommen? Dann sind die Morgenseiten vielleicht genau das richtige für dich. Probiere aus, was dich am meisten erfüllt.

Im Folgenden stellen wir dir drei weitere mögliche Methoden genauer vor:
 

1. Five-Minute-Journal oder Fünf-Minuten-Tagebuch

Fünf, sechs oder sieben Minuten am Tag – schon eine so kurze Zeit genügt, um deine wichtigsten Gedanken festzuhalten und die positiven Effekte des Journalings auszukosten.

Überlege dir Fragen, die du dir immer wieder stellen möchtest. Es müssen natürlich nicht jeden Tag dieselben Fragen sein. Horche in dich hinein, was gerade für dich ein gutes Thema wäre.

Hier ein paar Inspirationen:

  • Was möchte ich heute mit in meinen Tag nehmen? 
  • Worüber mache ich mir im Moment viele Gedanken? 
  • Was tut mir gut? 
  • Wer oder was inspiriert mich?

 

2. Erfolgsjournal

Beim Erfolgsjournal geht es darum, dich ganz klar mit deinen Zielen, Wünschen und Träumen auseinanderzusetzen:

  • Was möchte ich erreichen? 
  • Worauf bin ich stolz, weil ich es schon geschafft habe? 
  • Welche Fortschritte habe ich bisher gemacht? 

Diese Art des Journalings erinnert dich immer wieder daran, was du bereits geschafft hast und wie zufrieden du mit dir sein kannst. Gleichzeitig motiviert sie dich dranzubleiben. Die Erfolge müssen nicht immer riesengroß sein, oft sorgt ein kleiner Erfolg, wie z.B. der erledigte Abwasch oder das selbst zubereitete Abendessen, für ein gutes Gefühl. Denn das Glück liegt in den kleinen Dingen.

 

3. Travel Journal 

Ebenso kann es eine tolle Achtsamkeitsübung sein, dich auf ein bestimmtes Thema zu konzentrieren. Beginne zum Beispiel damit, deine Reisen aufzuschreiben und zu reflektieren. Folgende Fragen könnten dein Leitfaden sein:

  • Was war mein schönster Moment? 
  • Was hat mich in diesem Land, dieser Stadt besonders glücklich gemacht? 
  • Was habe ich über mich selbst gelernt?

Hier kannst du zeichnen, skizzieren, Erinnerungen einkleben, lass deiner Kreativität freien Lauf. Nimm dir ganz bewusst Zeit für deine Erlebnisse und erkenne so, was du auf dieser Reise über dich und deine Persönlichkeit lernen durftest. 

 

Das Schreiben soll dir Wohlfühlmomente verschaffen und eine Auszeit vom Alltag sein.
Redaktion

10 Journaling-Tipps für deine persönliche Wohlfühlzeit

Egal, für welche Methode du dich entscheidest, wichtig ist, dass sie dir Freude bereitet. Am besten nimmst du dir täglich Zeit, um ganz bewusst und nur für dich zu schreiben. Lass eine Art Ritual daraus werden.

Diese zehn praktischen Journaling-Tipps sollen dir dabei helfen, direkt loszulegen und in deine Schreibwelt einzutauchen: 

  1. Entscheide, ob du dein Tagebuch lieber am PC, am Handy oder handschriftlich führen möchtest. Bedenke dabei, dass deine Handschrift in gewisser Weise auch ein Ausdruck deiner Kreativität ist.
     
  2. Suche dir ein besonders schönes Buch und einen Stift aus, die nur für deine persönlichen Journaling-Momente bestimmt sind und die Lust aufs Schreiben machen.
     
  3. Schaffe die richtige Atmosphäre. Wähle einen Schreib-Ort aus, an dem du dich wohlfühlst. Vielleicht zündest du eine Kerze für dich an, hörst Musik oder trinkst eine Tasse Tee.
     
  4. Integriere das Schreiben in deine Tagesroutinen. Morgens ist der Kopf noch nicht so voll und du hast möglicherweise einen besseren Zugang zu deinen Gedanken und Gefühlen. Genauso wirkungsvoll kann es jedoch für dich sein, abends deinen Tag zu reflektieren.

 

5. Wenn es für dich hilfreich ist, erstelle eine Vorlage, wie das Journal aufgebaut sein soll.

6. Setze dich nicht unter Druck, nun unbedingt ganz wertvolle Gedanken haben zu müssen. Was zählt, ist, dass du etwas für dich selbst tust.

7. Vermeide die Vorstellung, dass jemand deine Texte später lesen könnte. Dieser Moment gehört ganz allein dir. In deinem Journal darfst du sein, wer du bist.

8. Es müssen nicht immer vollständige und grammatikalisch richtige Sätze sein, fühl dich frei, es so zu gestalten, wie es dir gerade sinnvoll erscheint. 

9. Hol dir Inspiration. Musik, Bücher, Zitate, was immer dir einfällt.

10. Überlege nicht zu lange, was du nun eigentlich schreiben möchtest, sondern lege einfach los, du wirst überrascht sein, was dabei alles auf dem Papier entstehen kann.

 

Fazit: Journaling – Schreib dich glücklich

Tagebuch bzw. ein Journal zu schreiben, bringt viele positive Effekte mit sich. Es gibt unzählige Journal-Methoden, die es einem leicht machen, Gedanken, Gefühle, Ziele und Träume zu Papier zu bringen. 

Wenn du die richtige Tagebuch-Art für dich gefunden hast, wirst du schnell merken, wie das Schreiben deinem Alltag einen ganz neuen Glanz verleiht. Außerdem kann es dir helfen, besser mit schwierigen Lebensthemen umzugehen und Sorgen und Ängsten anders zu begegnen

Nimm dir also die Zeit für dich selbst – und seien es nur ein paar wenige Minuten am Tag – und schon bist du auf dem besten Weg zu einem bewussteren und erfüllten Leben. 


 

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