Mentale Stärke – 5 Tipps, wie du sie trainieren kannst

Was ist mentale Stärke?

Du kennst es vielleicht: Diese eine Kollegin, die sich auf der Arbeit durch nichts aus der Ruhe bringen lässt und trotz des Chaos auf dem Schreibtisch immer ausgeglichen ist. Sie scheint die Anforderungen des Alltags völlig mühelos und unbeschwert zu meistern. Doch wie macht sie das?

Wir alle haben sie: die Fähigkeit der mentalen Stärke. Je nachdem, wie die eigene Kindheit mit Prägungen und Erfahrungen verlaufen ist, konnten wir sie über die Jahre mehr oder weniger gut entwickeln.

Mentale Stärke bedeutet, durch unsere Gedanken, Einstellungen und Überzeugungen auch mit stressigen und belastenden Situationen souverän umgehen zu können. Durch Tools, die wir uns aneignen, können wir uns mental stärken. Haben wir diese für uns verinnerlicht, können wir auch bei Misserfolgen schnell wieder weitermachen. 

Das bedeutet jedoch nicht, dass uns nichts aus der Ruhe bringen kann. Belastende Situationen können uns traurig, ängstlich oder wütend machen und es ist auch gesund und wichtig, diese Gefühle zu verstehen, anzunehmen und zuzulassen. Der Fokus sollte dabei jedoch auf den Lösungen, statt auf den Problemen liegen.

 

Was zeichnet mental starke Menschen aus?

Mental starke Menschen lassen sich also nicht so schnell aus der Bahn werfen. Doch welche Eigenschaften bringen solche Menschen mit und woher weiß ich, wie es um meine mentale Gesundheit steht? Die folgenden Aussagen können dir dabei helfen, ein Gefühl dafür zu bekommen, wie gut du mental aufgestellt bist: 

Treffen hier viele Punkte auf dich zu? Super! Wenn nicht, ist es auch nicht schlimm. Auch wenn du jetzt noch über keine große mentale Stärke und Resilienz verfügst, kannst du sie dir antrainieren.
 

mental stärker werden frau steht auf felsen am meer im sonnenuntergang

Wie kann man mental stärker werden? 5 Tipps

Damit wir unsere mentale Stärke steigern können, benötigt es jedoch etwas Zeit und Übung. Wir geben dir im Folgenden 5 Tipps an die Hand, wie es dir gelingen kann:

1. Nimm an, was ist und suche nach Lösungen

Sobald wir ein Problem haben, kämpfen wir so lange dagegen an, bis es weg ist. Doch wie oft gelingt uns das? Viele von uns leiden jahrelang unter Liebeskummer oder Verlustängsten. Wir wollen die schlechten Gefühle unbedingt loswerden. Doch egal, was wir versuchen, sie bleiben da oder werden noch stärker. 

Indem du die Situation jedoch annimmst, wie sie ist und auch die schlechten Gefühle für den Moment zulässt, kannst du damit beginnen loszulassen und zu heilen. Statt immer wieder den Fokus auf das Problem zu legen, suche nach einer Lösung für deine Situation. Hast du das ein paar mal gemacht, wirst du bei jedem neuen Problem mental stärker sein, da du weißt, wie du da wieder herauskommst. 
 

2. Erkenne und stoppe negative Gedanken

Hast du schon einmal deinen Gedanken zugehört und über sie nachgedacht? Das ist eine Fähigkeit, die wir Menschen besitzen und wird als »Metakognition« bezeichnet. Wir können nicht kontrollieren, was wir denken, jedoch wie wir auf unsere Gedanken reagieren. 

Je nachdem wie sehr wir davon überzeugt sind, dass ein Gedanke wahr ist, reagieren wir auch entsprechend mit Gefühlen, wie Angst, Wut oder Traurigkeit. Gedanken sind jedoch keine Tatsachen und wir können selbst entscheiden, wie viel Raum wir ihnen geben und woran wir stattdessen glauben wollen.

Wenn du deinen Gefühlen einen Namen gibst, kannst du mental einen Schritt von ihnen zurücktreten.
Dr. Julie Smith

Wenn du das nächste Mal einen negativen Gedanken hast, nimm ihn ganz bewusst wahr und denke darüber nach, ob dieser wirklich stimmt. Du denkst zum Beispiel »Ich bin zu blöd dafür.« – jetzt hinterfrage, ob das wirklich der Fall ist. Wie viele Beispiele fallen dir ein, die diesen Satz widerlegen? Und dann lass ihn ziehen, wenn er nicht förderlich ist oder der Wahrheit entspricht. 
 

3. Sei dankbar für das, was du hast

Dankbarkeit wird oft völlig unterschätzt. Unser Blick liegt häufig nur auf den Dingen, die schief laufen oder die nicht so funktionieren, wie wir gerne hätten. Dadurch sind wir frustriert und machen uns selbst oft unnötigen Druck und Stress. Unter diesen Umständen kann es schwerfallen, mentale Stärke aufzubauen. 

Wenn du dir jedoch jeden Tag drei oder mehr Dinge notierst, für die du dankbar bist, siehst du, was du bereits alles hast. Das gibt dir ein gutes Gefühl und lässt das Vertrauen in dich und das Leben wachsen. 

Wenn du schon etwas Erfahrung mit der Dankbarkeitspraxis hast, dann versuche auch für Misserfolge dankbar zu sein. Auch wenn wir es nicht immer gleich sehen, können wir aus ihnen unheimlich viel lernen.

4. Sag auch mal »nein«

Wie ein berühmtes Zitat von Hermann Scherer besagt: »Wenn du versuchst es allen recht zu machen, dann hast du mit Sicherheit einen vergessen: Dich!« Du kannst nur stark sein, wenn es dir selbst gut geht. Das Problem mit dem »Es immer allen recht machen« ist Folgendes: Du vergisst dich selbst dabei und bist dann unzufrieden

Also sag »nein«, wenn du keine Zeit, Lust oder kein Geld hast und setze dich und deine mentale Gesundheit an erste Stelle. 

5. Schaffe dir Erfolge und erinnere dich daran

Es kann so frustrieren, wenn wir das Gefühl haben, nichts zu schaffen. Du nimmst dir beispielsweise vor, ab heute jeden Tag drei Dinge aufzuschreiben, für die du dankbar bist und stellst in zwei Wochen fest, dass du nur die ersten drei Tage in die Umsetzung gekommen bist. 

Dann feier dich selbst schon einmal dafür, dass du drei Tage geschafft und es überhaupt probiert hast. Als nächsten Schritt solltest du schauen, woran es liegt, dass du die Lust verloren hast. War es vielleicht eine stressige Tageszeit, in der du es versucht hast oder gefällt dir einfach das Design deines Notizbuches nicht, weshalb du keine Freude daran findest? 

Egal, was es ist, finde es heraus, optimiere es und dann versuche es erneut. Setze dir immer kleine Ziele: statt jeden Tag eine Stunde Sport zu treiben, versuche es mit fünf Minuten täglicher Bewegung und steigere dich langsam. Sollten dir auch fünf Minuten zu viel sein, dann reduziere die Zeit. Wichtig ist, dass du dran bleibst und dir somit kleine Erfolge im Alltag schaffst. So kannst du deine mentale Stärke im Alltag trainieren.

 

Fazit: Wie kann ich mentale Stärke trainieren?

Wir alle haben die Fähigkeit, mentale Stärke zu entwickeln. Einige haben sie bereits in der Kindheit zur Genüge erworben, aber auch im Erwachsenenalter können wir sie uns antrainieren. Schaffen wir das, können wir Herausforderungen und Probleme durch unsere Gedanken, Einstellungen und Überzeugungen kraftvoll meistern und das Leiden verringern.

Unsere 5 Tipps, um deine mental stark zu werden:

  1. Nimm an, was ist und suche nach Lösungen
  2. Erkenne und stoppe negative Gedanken
  3. Sei dankbar für das, was du hast
  4. Sag auch mal »nein«
  5. Schaffe dir Erfolge und erinnere dich daran

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