Selbstvertrauen stärken: Übungen, um sich selbst zu vertrauen

Schließe für einen Moment die Augen und sage mit lauter Stimme und voller Überzeugung: 
»Ich bin gut, so wie ich bin. Ich bin genau richtig. Nichts an mir ist falsch.«

Wie leicht oder schwer fällt dir das? Kannst du all das Schöne an dir sehen? Oder schleichen sich immer wieder vermeintlichen Fehler in deine Vorstellung?

 

Was ist Selbstvertrauen?

Im allgemeinen Sprachgebrauch werden Selbstwert, Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen oft als Synonyme verwendet. Die drei Begriffe bedeuten aber Verschiedenes: Selbstwert ist die innerste Überzeugung eines Menschen, wertvoll zu sein. Selbstbewusstsein beschreibt – ganz neutral –, wie bewusst sich eine Person ihrer eigenen Werte ist. Sehr oft machen wir uns tatsächlich viel zu selten bewusst, was für tolle Eigenschaften wir in uns tragen. Selbstvertrauen schließlich, bezieht sich auf die Kompetenz, die wir in diesen Fähigkeiten sehen.
Ein Mangel an Selbstvertrauen liegt oft daran, dass wir unseren Wert nicht bewusst wahrnehmen. Wie können wir das ändern?

 

Selbstvertrauen stärken: Selbstvertrauen und Selbstwert

Wie kannst du mehr Selbstvertrauen aufbauen? 

Ein gesundes Selbstvertrauen zu besitzen ist nicht selbstverständlich. Es ist keine Eigenschaft, die wir alle von Geburt an in uns tragen und die sich bei allen Menschen gleich entwickelt. Wie hoch du deinen Selbstwert einschätzt, hängt nicht nur von deinem Charakter ab, sondern davon, was dir im Leben und in der Kindheit widerfahren ist. 

Die gute Nachricht ist: Selbstvertrauen kannst du selbst stärken – dich zu lieben und Selbstzweifel zu überwinden, kannst du trainieren wie einen Muskel.

 

Der wichtigste Tag in deinem Leben ist der, an dem du dich entscheidest, dass du gut genug für dich bist.
Sarah Desai

Vertraue nur dir selbst – Erkenne deinen Selbstwert

Das Fundament eines gesunden Selbstvertrauens ist es, den eigenen Selbstwert zu erkennen.
Lerne dich selbst kennen, als wärst du ein guter Freund, mit allen Eigenschaften, guten, wie weniger guten. Das mag im ersten Moment überraschend klingen, aber oft kennen wir uns selbst als Erwachsene noch nicht komplett. Dinge, die wir nicht an uns mögen, verdrängen wir, alte Wunden versuchen wir zu vergessen. 

Dabei sind all das wichtige Teile von jedem Menschen, die Beachtung und Verständnis verdient haben. Vor allem dein inneres Kind trägt oft Wunden aus der Vergangenheit, die dich daran hindern, deinen Wert zu erkennen. Aber auch dein inneres Kind kann Heilung erfahren.

Deine Gefühle sind ein wichtiger Teil von dir, ja sie sind im Grunde die Verkörperung deines Wesens. Das, was du selbst gerne in Stärken und Schwächen einteilst, ist weder gut noch schlecht. Alles in dir hat eine Berechtigung. Dies zu begreifen ist der erste Schritt in Richtung Selbstliebe und starkes Selbstbewusstsein. Mach dir bewusst, wer du bist. Lerne deine Gefühle kennen und sie zu verstehen. Diese einfachen Übungen und Affirmationen helfen dir dabei.

 

Übungen, um mehr Vertrauen in dich selbst zu haben

 

1. Im Austausch mit deinen Empfindungen bleiben

Such dir einen ruhigen Platz und nimm dir ein paar Minuten Zeit. Schließ die Augen und verlangsame deinen Atem, bis du zur Ruhe gekommen bist. Stell dir dann folgende Fragen:

  • Welche Gefühle kannst du gerade in dir spüren?
  • Welche davon sind deutlicher, welche vielleicht nur zu erahnen?
  • Wie nimmst du deine Gefühle wahr? 
  • Machen sie dich nervös, sind sie kalt oder warm?

Versuche an dieser Stelle einfach nur deine Gefühle wahrzunehmen. Es braucht keine Wertung, nichts ist richtig oder falsch. Lass einfach zu, was da ist und gehe mit allem in Kontakt. Wichtig ist nur, zu akzeptieren, dass alles, was du spürst, zu dir gehört. Wiederhole diese Übung eine Zeit lang täglich, oder sooft es geht, um dich und deine innere Welt kennenzulernen. Werde dir selbst bewusst, erkenne deinen Wert.

2. Negativen Glaubenssätzen die Kraft nehmen

Negative Glaubenssätze sind tückische Fallen. Meist schleppst du einen solchen Gedanken viele Jahre mit dir herum und gibst ihm damit unbewusst immer mehr Kraft. 

»Ich bin nicht gut genug.« ist so ein Beispiel. Das denkst du so lange über dich, bis du es irgendwann glaubst. Die gute Nachricht ist:  Nur weil du das glaubst, ist es noch lange nicht die Wahrheit. Du musst das Spiel nur umdrehen.
Und so geht’s:

  1. Nimm den negativen Glaubenssatz wahr: »Ich bin nicht gut genug.«
     
  2. Mache dir bewusst, wie du dich dadurch fühlst: unsicher, mutlos, wertlos?
     
  3. Erkenne die Folgen: Ich fange nichts Neues an und setze meine Wünsche nicht in die Tat um.
     
  4. Prüfe den Glaubenssatz: Ist es wirklich wahr, dass ich nicht gut genug bin? Warum bin ich davon überzeugt? Kann ich das beweisen? Gab es nicht auch schon viele Erfolge in meinem Leben?
     
  5. Mach dir klar, dass der negative Glaubenssatz nicht zu beweisen ist, also ist er nicht wahr.
     
  6. Formuliere deinen Glaubenssatz um: Ich muss nicht alles können, niemand ist perfekt. Es gibt Dinge, die kann ich dafür richtig gut. Ich strenge mich an. 
     
  7. Spüre, wie sich dieser Satz anfühlt: fühlst du dich schon etwas sicherer und mutiger?
     
  8. Ertappe dich bewusst bei deinen Glaubenssätzen: Führe eine Strichliste oder wechsle jedes Mal, wenn du wieder negativ über dich denkst, ein Armband vom linken zum rechten Handgelenk. 

Diese Übung kannst du mit jedem deiner negativen Glaubenssätze immer wieder durchführen. Das klappt auch als kleine Schreibübung, für positive Glaubenssätze sehr gut.
Vertraue dir mit jedem Mal etwas mehr.

 

Affirmationen, die dir bei mangelndem Selbstvertrauen helfen

Selbstliebe und Selbstvertrauen aufzubauen klingt für viele nach einer großen Aufgabe, im Grunde ist sie aber einfach eine klare Entscheidung. Deine Entscheidung für dich. Begegne dir selbst mit Respekt, sei fürsorglich und liebevoll, achte auf deine Grenzen und deine Bedürfnisse. 

Diese Entscheidung ist keine einmalige, du kannst sie in jedem Moment, jeden Tag treffen und es ist nie zu spät dafür, dein Selbstvertrauen zu stärken. Übungen, aber auch einfache Affirmationen wie die folgenden, helfen dir dabei, dich für dich zu entscheiden.

 

Positive Affirmationen für mehr Selbstvertrauen und -liebe

Schließ deine Augen und leg deine Hand auf dein Herz. Spür den Herzschlag einige Atemzüge lang, bis du in Verbindung mit dir selbst stehst. Genieße die Ruhe und den Atem, der durch dich hindurchfließt. Konzentriere dich auf die Kraft, die durch deinen Körper strömt. Sprich nun die Affirmationen für Selbstliebe voller Dankbarkeit und mit Überzeugung. Wiederhole sie so lange, bis du sie wirklich verinnerlicht hast:

  • Ich entscheide mich dafür, mich zu lieben.
  • Ich bin bereit mein Herz und meinen Geist für die Liebe zu mir selbst zu öffnen.
  • Ich bin stolz auf das, was ich bereits geschafft habe und dankbar für dieses Leben.

Vielleicht hast du ja Lust, dir eigene Affirmationen zu überlegen. Sätze, die dir gut tun, Gefühle, nach denen du dich sehnst. Deiner Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt. 

 

Selbstvertrauen stärken: Selbstvertrauen und Selbstliebe

Selbstvertrauen erlernen, indem du dich selbst liebst

Entgegen dem Namen entsteht Selbstliebe nicht von selbst. Wie ein kleines Pflänzchen, will sie genährt und gepflegt werden, um zu wachsen. Wenn du auf der Suche nach der Liebe zu dir bist, musst du dich selbst darum kümmern.

  • Frage dich heute: Wie sehr liebe ich mich von 0 bis 100 Prozent?
  • Was würde es brauchen, um mich nur ein Prozent mehr zu lieben?
  • Schenke oder erlaube dir diese Sache.

Wiederhole diese Übung jeden Tag und genieße, wie dir die Zuwendung gut tut und dein Leben verändert.

Liebe dich selbst so sehr, dass du nicht mehr von einem besseren Leben träumst, sondern es lebst.
Sarah Desai

Mehr Selbstvertrauen mit deinem Erfolgsjournal

Alles, was du brauchst, um Selbstvertrauen zu entwickeln und zu stärken, trägst du bereits in dir. Selbstwert und Selbstliebe sind unglaublich machtvolle Ressourcen, die dir dabei helfen, sicher Entscheidungen zu treffen und zu dir zu stehen. Wenn du verstanden hast, was für ein einzigartiges Wunder du bist, dann hast du, wie der Name bereits sagt, das Vertrauen in dich selbst gefunden. Mit einem persönlichen Erfolgsjournal oder Gefühls-Tagebuch kannst du dieses Selbstbewusstsein weiter stärken, und zwar idealerweise jeden Tag:

Jede Erfahrung in deinem Leben hält Schätze für dich bereit. Auch die herausfordernden oder stürmischen Zeiten. Wirf einen Blick in die Vergangenheit, auf deinen bisherigen Lebensweg, auf Zeiten, die für dich Veränderungen oder Neuerungen gebracht haben und sieh, was du schon alles geleistet und gelernt hast. Notiere die Antworten auf folgende Fragen:

  • Wie habe ich es geschafft, diese Zeiten zu meistern?
  • Was habe ich daraus für mein heutiges Leben gelernt?
  • Wie bin ich durch Herausforderungen gewachsen?
  • Welche Kräfte konnte ich mir dadurch aneignen?

Diese Antworten sind deine Schätze, um deine eigenen Ressourcen zu stärken und dir Kraft für Aufgaben zu geben, die dich heute oder morgen belasten können. Wann immer du unsicher bist oder an dir zweifelst, lies diese Notizen und erinnere dich an das, was du leisten kannst und schon geleistet hast.

Nimm dir jeden Morgen oder jeden Abend ein paar Minuten Zeit und notiere deine Erfahrungen, kleine wie große, in ein Tagebuch. Führ dir täglich vor Augen, was du zu leisten im Stande bist und sei stolz darauf.

 

Du bist es wert, vertraue dir selbst

All diese einfachen, aber effektiven Übungen werden dir, wenn du sie regelmäßig durchführst, sehr schnell zeigen, wie wertvoll du bist. Du musst dich nicht verändern, du musst nicht besser oder anders werden, du musst dir nur bewusst machen, wer du bist. Du bist wertvoll und gut, genau so, wie du jetzt bist. Hab Vertrauen in dich. Das ist Selbstvertrauen.

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