Angst vor dem Älterwerden überwinden

5 Tipps, um dem Älterwerden mit Mut und Freude zu begegnen

Älterwerden: Warum haben wir Angst, alt zu werden?

Es gibt viele Gründe, warum wir mit zunehmendem Alter Angst vorm Älterwerden haben:

  • Unser Körper verändert sich optisch sowie in seiner Leistungsfähigkeit, wir bekommen die ersten Falten und sind einfach nicht mehr so fit wie früher. 
     
  • Unsere Kinder sind bereits erwachsen, woran wir schneller erkennen, dass auch wir älter geworden sind.
     
  • Beruflich haben wir nicht mehr viel Abwechslung oder sind vielleicht sogar schon in Rente.
     
  • Wir haben Angst, etwas verpasst oder Chancen nicht genutzt zu haben.
     
  • Wir sind bereits mit ersten Alterskrankheiten in Berührung gekommen oder müssen uns um die Pflege nahestehender Personen kümmern. 
     
  • Viele von uns erleben mit zunehmendem Alter auch ihre ersten Verluste im Familien- und Freundeskreis.

Durch all das wird uns immer bewusster, wie endlich das Leben ist und dass wir nicht ewig auf dieser Welt sind. Auch wenn uns dieser Gedanke Angst machen mag, kann er sogleich eine riesengroße Chance für uns sein!

Denn noch haben wir unser Leben in der Hand und können jeden Tag entscheiden, was wir tun wollen. Das Alter kann eine Zeit voller Weiterentwicklung, Selbstakzeptanz und voller Lebensfreude sein. Und deshalb sollten wir diese Zeit auch mit Mut, Freude und Zuversicht leben.

Schon, weil Menschen, die dem Alter positiv gegenüberstehen, fünf bis sechs Jahre länger leben, als solche, die sich darüber grämen.
Susanne Fröhlich & Constanze Kleis in »Älter werden ist wie jung sein, nur krasser«

Angst vor dem Älterwerden: 5 Tipps für mehr Mut und Freude

Du hattest schon einmal den Gedanken »Ich komme mit dem Älterwerden nicht klar«? Damit bist du nicht allein. Die folgenden fünf Tipps können dir helfen, mehr Mut, Freude und Zuversicht für das Älterwerden zu entwickeln.

 

1. Älter werden um jeden Preis? Den Ausgleich zwischen Genuss und Longevity finden

Longevity steht für Langlebigkeit und beinhaltet alle Tipps und Tricks, wie wir uns verjüngen und zugleich ein überdurchschnittlich langes Leben führen können. Dazu gehören unter anderem:

Das sind ganz schön viele To-dos auf unserer Selbstfürsorge-Liste, wofür wir viel Zeit, Geld und eine Menge Selbstdisziplin benötigen. Natürlich ist es nicht falsch, einen gesunden Lebensstil anzustreben. Dadurch fühlen wir uns fitter, ausgeglichener und haben oft mehr Energie für die Dinge, die uns wichtig sind. Die Frage ist nur, zu welchem Preis? Müssen wir wirklich jede Entscheidung im Alltag immer nach dem gesündesten Maßstab treffen?

Die Autorinnen Susanne Fröhlich & Constanze Kleis beschäftigen sich in ihrem Buch »Älter werden ist wie jung sein, nur krasser« mit den folgenden Fragen:

  • Sollten wir unser Leben komplett auf ein wahrscheinliches »Älter-als-der-Durchschnitt-Werden« ausrichten oder gehört zum Leben nicht auch der Genuss?
     
  • Was ist, wenn wir all den Longevity-Vorgaben ohne Ausnahmen nachgehen und am Ende dann doch durch einen Unfall früher sterben? War dann all der Verzicht auf späte Partys und leckere Kuchen sowie die anstrengende Disziplin, täglich ins Fitnessstudio zu gehen, umsonst? 
     
  • Wird ein neuer Punkt auf der Liste, was Sterbende bereuen, dann lauten, dass wir nicht so streng mit uns selbst hätten umgehen sollen?

Das sind spannende Fragen, die sich jeder von uns einmal stellen und für sich selbst beantworten sollte. Dabei gibt es auch kein Richtig oder Falsch, es geht lediglich darum, dass du dich einmal bewusst mit deinen Entscheidungen auseinandersetzt. Vielleicht kannst du dir an der ein oder anderen Stelle den Druck herausnehmen und dich gelegentlich für den Genuss entscheiden und so das Leben noch mehr auskosten und genießen.

Wäre es nicht blöd, jetzt auf das fast noch warme Baguette mit Salzbutter zu verzichten, um dann vor der Tür von einem Dachziegel erschlagen zu werden?
Susanne Fröhlich & Constanze Kleis in »Älter werden ist wie jung sein, nur krasser«

2. Reise, um auch im Alter noch Neues zu entdecken

Mal rauskommen und woanders sein – das kann uns enorm guttun und unser Leben besonders im Alter spannend halten.

Sicherlich kommen dir jetzt einige Gegenargumente wie:

  • »Reisen ist zu teuer.«
  • »Mein Rücken macht das nicht mehr mit.«
  • »Dann verpasse ich meine Lieblingsfernsehsendung.«
  • »Ich schaffe es nicht mehr so weite Strecken zu fliegen oder zu fahren.«

Doch beim Reisen geht es nicht darum, bis ans Ende der Welt zu fliegen. Es geht darum, etwas Neues zu entdecken und aus dem gewohnten Alltag auszubrechen. Das kann uns jung halten, da Körper und Geist fit bleiben. Genieße die Freiheit zu reisen, wohin du willst, wie du willst und mit wem du willst.

3. Keine Ausreden mehr finden

Beim vorhergehenden Tipp hast du vielleicht gemerkt: Wir Menschen lieben es, Ausreden zu finden. Und damit ist nicht gemeint, dass das, was wir als Begründung vorbringen, nicht stimmt. Wir haben jedoch oft die Fähigkeit verlernt, uns auf die Dinge zu konzentrieren, die möglich sind und die Optionen zu wählen, die uns zur Verfügung stehen: 

  • Wenn du wenig Geld hast, dann suche dir günstige Alternativen. Es kann auch eine Radtour oder eine Wandertour in den Bergen oder bei dir in den heimischen Wäldern sein.
     
  • Wenn dein Rücken Probleme macht, dann suche dir rückenfreundliche Reisen aus und gönne dir bei der Planung ausreichend Entspannungspausen und Rückenübungen. 
     
  • Deine Lieblingsfernsehsendung kannst du aufzeichnen und später schauen
     
  • Wenn dir weite Strecken Bauchschmerzen bereiten, dann buche dir genügend Zwischenstopps, reise erst gar nicht zu weit oder nimm zur Sicherheit jemanden mit, der dir zur Seite steht.

Wenn wir nach Lösungen suchen, statt uns auf das Problem zu fokussieren, werden wir kreativ und steigern auch unsere Motivation, die Dinge wirklich anzugehen.

Es sind nie die äußeren Umstände. Es ist allerallerallermeistens die Bequemlichkeit, die mich abhält.
Susanne Fröhlich & Constanze Kleis in »Älter werden ist wie jung sein, nur krasser«

4. Meinungen loslassen: Besonders im Alter zählt, was du willst!

Nachdem wir uns besonders im Jugend- und jungen Erwachsenenalter permanent vergleichen, dem Modetrend nacheifern und unzufrieden mit uns und unserem Körper sind, ist jetzt die Zeit gekommen, die Meinung der anderen loszulassen. Ein riesengroßer Vorteil vom Älterwerden, denn der Druck, der oder die Schönste oder Beste zu sein, lässt immer mehr nach. Stattdessen wird wichtiger, was wir wirklich wollen.

Stell dir hierfür die Fragen:

  • Was hast du zu verlieren, wenn du ab jetzt das tust, was du schon immer wolltest, unabhängig davon, was andere sagen? 
     
  • Was hast du zu verlieren, wenn du es nicht tust? Was ist der Preis dafür?

Der Preis kann sein, ein Leben gelebt zu haben, ohne deinen tiefsten Wünschen nachgegangen zu sein. In vielen Fällen wiegt dieser höher als das, was man verlieren könnte. Also tu, was dir guttut, und denk daran: Wir können uns im Alter neu erfinden.

Gut ist, was uns guttut.
Susanne Fröhlich & Constanze Kleis in »Älter werden ist wie jung sein, nur krasser«

5. Lerne stets etwas Neues – auch noch im Alter!

Nicht nur, dass es unheimlich viel Spaß und Freude machen kann, es stärkt auch das eigene Selbstvertrauen, im Alter noch zu wachsen und seine Fertigkeiten zu verbessern. Die Ausrede »Ich bin zu alt, um etwas Neues zu lernen« zählt übrigens nicht.

Du kannst jederzeit mit etwas Neuem anfangen. Natürlich sollte es für dich realistisch sein. Aber auch die abgespeckte Variante zählt: Statt einen Marathon zu laufen, mache einfach regelmäßig eine halbe Stunde Nordic Walking.

Vielleicht wolltest du ja schon immer:

  • eine neue Sprache lernen,
  • deine Kochkünste verbessern,
  • einen Garten besitzen und pflegen,
  • einen Tanzkurs besuchen oder
  • eine größere Reise machen.

Etwas Neues zu lernen oder zu starten, fordert dich und dein Gehirn heraus und kann viel Abwechslung in einen müden Alltag voller Routinen bringen.

 

Fazit: Du kannst die Angst vor dem Älterwerden überwinden

Alt werden wir ohnehin: Die Frage ist, wie werden wir alt – mit einer Angst vor dem Älterwerden oder doch lieber mit Mut, Freude und Zuversicht? Damit du die Angst vor dem Altwerden überwinden kannst, können dich unsere fünf Tipps motivieren:

  1. Stelle Genuss in den Vordergrund.
  2. Reise oder mache Ausflüge, um Neues zu entdecken.
  3. Finde keine Ausreden mehr, etwas nicht zu tun.
  4. Lege auf die Meinung der anderen keinen Wert mehr.
  5. Lerne immer wieder etwas Neues.

So kannst du der Angst vor dem Altern mit mehr Gelassenheit begegnen und beginnst wieder, das Älterwerden auch als eine Chance zu sehen.

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