Journaling: Ideen und Fragen für dein persönliches Tagebuch
Mit Journaling-Vorlage und Fragen zum Herunterladen
Was ist Journaling?
Journaling ist längst zu einem festen und wirkungsvollen Bestandteil im Bereich der Persönlichkeitsentwicklung geworden. Was früher vielleicht mit den Worten »Liebes Tagebuch« begann und dazu diente, Erlebnisse des Tages festzuhalten, ist heute ein effektives Werkzeug, Zeit mit sich selbst zu verbringen, zu reflektieren und sich besser zu verstehen. Dafür gibt es nicht nur die eine wirksame Journal-Methode. Einige Beispiele, die zeigen, wie vielfältig diese Art des Schreibens sein kann, sind die folgenden:
- Bullet-Journal
- Dankbarkeitstagebuch
- Five-Minute-Journal
- Self-Care-Journal
Wieso hilft Journaling?
»The power of the written word« – dem Prozess des Schreibens wird schon seit Langem eine starke Kraft zugeschrieben. Oft wird es sogar als Therapiemethode eingesetzt. Denn wenn wir schreiben, finden wir Worte für das, was in uns vorgeht. Dadurch wird es erst richtig greifbar und es eröffnen sich neue Wege, über uns selbst nachzudenken.
Journaling kann sogar als eine Art Achtsamkeitsmeditation betrachtet werden. Da wir in der Zeit, in der wir schreiben, ganz in Verbindung mit uns selbst gehen und wahrnehmen dürfen, welche Emotionen uns beschäftigen und wie es uns wirklich geht.
Das sind einige der positiven Effekte, die das Journaling auf dich haben kann:
- Du förderst deine Kreativität beim Schreiben.
- Du konzentrierst dich auf eine Sache und kommst dadurch zur Ruhe.
- Du kannst dir Klarheit über dich selbst, deine Ziele und Werte verschaffen.
- Du lernst, mit schwierigen Emotionen umzugehen, indem du sie dir genau anschaust und in Worte fasst, wie du wirklich empfindest.
- Du reflektierst Ereignisse, deinen Tag, deine Gewohnheiten und lernst dich dadurch selbst besser kennen.
- Du kannst Dinge, die dich stark einnehmen, loslassen und neu bewerten, indem du sie zu Papier bringst.
- Du hast die Möglichkeit, schwierige Situationen oder Lebensphasen besser zu bewältigen, indem du mit dir in Kontakt bleibst und ausformulierst, was dich beschäftigt.
- Du kannst dich auf eine reflektierte Weise mit deinen Ängsten und Sorgen befassen.
- Du lernst, achtsam mit dir selbst und deinen Gefühlen umzugehen.
3 Journaling-Ideen für deinen Alltag
Du weißt bereits, dass es viele verschiedene Arten des Journalings gibt. Welche deine persönliche Methode ist, liegt ganz bei dir. Frage dich, was genau du mit dem Journaling erreichen möchtest:
- Möchtest du organisierter werden und die kleinen Dinge schätzen lernen? Dann bietet sich ein Bullet Journal an.
- Möchtest du einfach mal alles rauslassen, was dir im Kopf rumschwebt und in einen kreativen Fluss kommen? Dann sind die Morgenseiten vielleicht genau richtig für dich.
Im Folgenden stellen wir dir drei weitere Journaling-Methoden genauer vor:
1. Five-Minute-Journal oder Fünf-Minuten-Tagebuch
Fünf, sechs oder sieben Minuten am Tag – schon eine so kurze Zeit genügt, um deine wichtigsten Gedanken festzuhalten und die positiven Effekte des Journalings zu erfahren.
Überlege dir Fragen, die du dir immer wieder stellen möchtest. Es müssen natürlich nicht jeden Tag dieselben Fragen sein. Horche in dich hinein, was gerade für dich ein gutes Thema wäre. Hier ein paar Inspirationen:
- Was möchte ich heute mit in meinen Tag nehmen?
- Worüber mache ich mir im Moment viele Gedanken?
- Was tut mir gut?
- Wer oder was inspiriert mich?
Nicht immer fällt es leicht, die Frage zu finden, die einen so richtig in den Schreibfluss bringt. Deshalb haben wir für dich zur Inspiration weitere Journaling-Fragen zusammengetragen, die du dir zu verschiedenen Lebensbereichen stellen kannst. Die Liste kannst du dir direkt hier herunterladen:

2. Erfolgstagebuch
Beim Erfolgstagebuch geht es darum, dich ganz klar mit deinen Zielen, Wünschen und Träumen auseinanderzusetzen:
- Was möchte ich erreichen?
- Worauf bin ich stolz, weil ich es schon geschafft habe?
- Welche Fortschritte habe ich bisher gemacht?
Diese Art des Journalings erinnert dich immer wieder daran, was du bereits geschafft hast und wie zufrieden du mit dir sein kannst. Gleichzeitig motiviert sie dich dranzubleiben. Die Erfolge müssen nicht immer riesengroß sein, schon ein kleiner Schritt, wie z. B. der erledigte Abwasch oder das selbst zubereitete Abendessen, kann für ein gutes Gefühl sorgen.
3. Travel Journal
Ebenso kann es eine tolle Achtsamkeitsübung sein, dich auf ein bestimmtes Thema zu konzentrieren. Beginne zum Beispiel damit, deine Reisen aufzuschreiben und zu reflektieren. Folgende Fragen könnten dein Leitfaden sein:
- Was war mein schönster Moment?
- Was hat mich in diesem Land, dieser Stadt besonders glücklich gemacht?
- Was habe ich über mich selbst gelernt?
Hier kannst du zeichnen, skizzieren, Erinnerungen einkleben – lass deiner Kreativität freien Lauf. Nimm dir ganz bewusst Zeit für deine Erlebnisse und erkenne so, was du auf dieser Reise über dich und deine Persönlichkeit lernen durftest.
Deine Journaling-Vorlage zum Herunterladen
Du weißt nicht ganz, womit und wie du anfangen sollst? Kein Problem! Wir haben eine Journaling-Vorlage für dich, die du täglich nutzen kannst, um deinen Tag zu reflektieren und dich auf den nächsten vorzubereiten. Viel Spaß beim Schreiben und Reflektieren.

10 Journaling-Tipps für deine Schreibroutine
Egal, für welche Methode du dich entscheidest: Wichtig ist, dass sie dir Freude bereitet. Am besten nimmst du dir täglich Zeit, um ganz bewusst und nur für dich zu schreiben. Lass eine Art Ritual daraus werden.
Diese zehn praktischen Journaling-Tipps sollen dir dabei helfen, direkt loszulegen und in deine Schreibwelt einzutauchen:
1. Entscheide, ob du dein Journal lieber digital oder handschriftlich führen möchtest. Es gibt Apps und Programme, die dich dabei unterstützen können. Bedenke aber auch, dass deine Handschrift bereits ein Ausdruck deiner Kreativität ist.
2. Falls du dich für die handschriftliche Variante entscheidest, suche dir ein Buch oder Notizheft aus, dass nur für diesen Zweck bestimmt ist. Vielleicht ist es ganz einfach gehalten, vielleicht ist es aber auch ein besonders schönes Buch, ganz wie du es am liebsten hast. Es kann z. B. auch Teil des Rituals sein, immer einen bestimmten Stift zu verwenden. Das Wichtigste ist jedoch, dass dein Material dir Lust aufs Schreiben macht.
3. Schaffe dir die richtige Atmosphäre. Wähle einen Schreib-Ort aus, an dem du dich wohlfühlst. Das kann, muss aber nicht jeden Tag derselbe Platz sein. Vielleicht zündest du eine Kerze für dich an, hörst Musik oder trinkst eine Tasse Tee dazu.
4. Integriere das Schreiben in deine Tagesroutinen. Am Morgen ist der Kopf noch nicht so voll und du hast möglicherweise einen besseren Zugang zu deinen Gedanken und Gefühlen. Vielleicht passt es auch gut im Anschluss an eine Yogapraxis oder eine Meditation. Genauso wirkungsvoll kann es für dich sein, abends vor dem Schlafengehen deinen Tag zu reflektieren und loszulassen.
5. Wenn es für dich hilfreich ist, erstelle eine Vorlage, wie das Journal aufgebaut sein soll. Alternativ kannst du auch unsere Vorlage herunterladen und für dich nutzen.
6. Wenn du möchtest, bereite Fragen zu einem Thema vor (zur Inspiration haben wir dir auch einige Fragen zusammengestellt), mit dem du dich befassen möchtest. Vielleicht gibt es aber auch einen Song, der tiefe Gefühle in dir weckt, oder Bücher oder Zitate, die dich berühren und inspirieren.
7. Eine schöne Möglichkeit, Zugang zu deiner Innenwelt zu bekommen, ist es auch, dir deine Tarotkarten zu legen oder eine Orakelkarte zu ziehen. So erfährst du, welche Themen gerade bearbeitet werden möchten.
8. Vermeide die Vorstellung, dass jemand deine Texte später lesen könnte. Dieser Moment gehört ganz allein dir. In deinem Journal darfst du sein, wer du bist.
9. Setze dich nicht unter Druck, nun unbedingt ganz schlaue Dinge aufschreiben zu müssen. Jeder deiner Gedanken ist es wert, Beachtung zu bekommen, und du entscheidest, was davon du aufschreiben möchtest. Verfalle nicht in wertende Muster, lasse deine Ansprüche an Grammatik und Aufbau los, und lass die Worte einfach fließen. Du wirst überrascht sein, was dabei alles auf dem Papier entstehen kann.
10. Wenn du fertig bist, nimm dir einen Moment Zeit nachzuspüren. Fühlst du dich leichter? Hat sich etwas geklärt oder hat es vielleicht einfach schon geholfen, deine Sicht der Dinge auszuformulieren?
Fazit: Journaling – schreib dich glücklich
Journaling bringt viele positive Effekte mit sich. Es gibt verschiedene Journaling-Methoden, die dir den Einstieg erleichtern und den Zugang zu deiner Innenwelt ermöglichen. Wenn du deinen Schreib-Flow gefunden hast, wirst du schnell merken:
- wie befreiend es wirken kann,
- wie es dir helfen kann, besser mit schwierigen Lebensthemen umzugehen,
- wie du dadurch deinen Sorgen und Ängsten begegnen kannst
- und wie deine Gedanken, Gefühle, Ziele und Träume die Erlaubnis bekommen, gehört und gesehen zu werden.
Du darfst das zu Papier bringen, was dich wirklich beschäftigt. Nimm dir diese wertvolle Zeit für dich selbst – und seien es nur ein paar wenige Minuten am Tag.