Einfach heilen mit Natur: natürlich gesund mit pflanzlichen Mitteln
Die Wissenschaft beschäftigt sich immer häufiger mit den Zusammenhängen zwischen Nerven, Hormonen und dem Immunsystem. Dabei wird immer deutlicher: Wenn der Körper leidet, leidet auch die Seele und umgekehrt. Denn unser Immunsystem ist eng mit unserem Hormon- und Nervensystem verknüpft. Damit wir Krankheiten heilen, reduzieren oder gar vermeiden können, brauchen wir demnach die Balance aus neurologischer, emotionaler und körperlicher Gesundheit. Ist diese Balance nicht gegeben, erkranken wir häufiger und schwerer.
Das Problem mit dem negativen Dauerstress
Stress an sich ist erst einmal nicht schlimm. Denn es gibt neben dem negativen Stress (Disstress) auch den positiven Stress (Eustress). Der positive Stress ist nur auf eine kurze Dauer bzw. ein bevorstehendes Ereignis wie eine Prüfung beschränkt. Ist die Situation vorbei, ist auch der Stress wieder verflogen.
Bei akuten negativen Stresssituationen wird jedoch dauerhaft der Sympathikus aktiviert und somit die Stresshormone Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol ausgeschüttet. Durch die Ausschüttung dieser Hormone schaltet sich das Immunsystem ein und löst unter anderem Entzündungsreaktionen im Körper aus. Halten diese negativen Zustände über längere Zeit an oder treten häufiger auf (chronischer Stress), können wir schnell krank werden. Dies können erste Zeichen sein:
- Kopfschmerzen
- Schlafstörungen
- Rückenschmerzen
- Angst oder Depression
- ein angegriffenes Immunsystem und Infektionen
Es wird dabei nicht zwischen emotionalem oder körperlichem Stress unterschieden, da beide gleich bedrohlich für uns sein können. Bluthochdruck, Diabetes oder ein gestörter Fettstoffwechsel können bei anhaltendem negativen Stress die Folge sein. Aber auch Allergien, Herzinfarkte oder Krebs können letztendlich die Resultate von Dauerstress und den damit einhergehenden Entzündungsprozessen im Körper sein.
Bereits Hippokrates von Kos, der Begründer der modernen Medizin, hat vor über 2.000 Jahren ausführlich beschrieben, wie eng Körper, Geist und Seele miteinander im Einklang stehen. Wir wussten schon vor vielen Jahren, welche Pflanzen und Bedingungen uns Heilung für körperliche und seelische Beschwerden bringen können.
Viele Rezepte finden auch noch heute ihre Anwendung. Dr. med. Franziska Rubin lässt uns in ihrem Buch Einfach heilen mit Natur an ihren 77 studienbasierten Tipps und Rezepten teilhaben, die uns dabei helfen können, mithilfe der Kraft der Natur Krankheiten vorzubeugen oder gar zu heilen. 8 von diesen Tipps stellen wir dir im Folgenden vor.
8 Tipps, wie du mithilfe der Natur heilen kannst
Damit wir Stress und Krankheiten entgegenwirken können, gibt es verschiedene Einflussfaktoren, welche uns dabei unterstützen. So können wir zum Beispiel über die Gedanken- und Gefühlsebene unserem Immunsystem neue gesundheitsfördernde Faktoren übermitteln. Eine grundsätzlich positive Lebenseinstellung sowie familiäre und freundschaftliche Beziehungen wirken förderlich auf die Gesundheit.
Doch auch auf der körperlichen Ebene können wir durch eine gesunde, ausgewogene und natürliche Ernährung, ausreichend Schlaf sowie viel Bewegung zur Heilung beitragen. Bestens ergänzt werden können diese Einflussfaktoren mit naturheilkundlichen Anwendungen, die nicht nur auf den Körper, sondern auch auf Geist und Seele wirken.
Die folgenden 8 Tipps von Dr. Franziska Rubin sollen dir zeigen, wie du sowohl auf der körperlichen als auch geistigen Ebene mithilfe von pflanzlichen Mitteln aus der Natur heilen kannst:
1. Senföle – pflanzliche Mittel gegen Blasenentzündung
Die Rede ist hier von Kapuzinerkresse und Meerrettich. Diese gehören zu den wichtigsten pflanzlichen Medikamenten, wenn es um die Heilung von Atemwegserkrankungen wie Asthma und bakteriellen Blasenentzündungen geht. Die Kombination der beiden erweist sich gegen Bakterien, Viren und Pilze als äußerst wirksam. Sie lösen den Schleim und sind zudem gut für den Zuckerstoffwechsel. Laut einer Meta-Analyse können Kreuzblütergemüse auch vor Blasenkrebs schützen.
Tipp: Verfeinere dein Brot mit scharfem Frischkäse, indem du etwa 1 EL geriebenen Meerrettich hinzugibst oder deinen Salat mit den jungen Blättern, Blüten und Früchten der Kapuzinerkresse aufpeppst.
2. Abwechslungsreich und bunt essen gegen Entzündungen
Durch eine abwechslungsreiche Ernährung nehmen wir lebensnotwendige Stoffe wie Mineralstoffe, Vitamine oder Ballaststoffe auf. Die meisten dieser Stoffe finden wir in Obst und Gemüse, weshalb wir da auch vermehrt zulangen sollten. Doch weißt du, was das Highlight dieser zwei Lebensmittelgruppen ist? Die sekundären Pflanzenstoffe wie Flavonoide!
Diese verleihen dem Obst und Gemüse nämlich ihre knackigen und leuchtenden roten, gelben und orangen Farben. Sie gelten besonders für das Gehirn als ein spektakulärer Gesundheitsfaktor, da sie den geistigen Abbau verlangsamen, Gefäße gesund halten, schädliche oxidative Prozesse vermindern und Entzündungen gering halten. Zudem können sie vor Krebs und Herzerkrankungen schützen.
Tipp: Stell dir täglich einen bunten Teller aus Gemüse und Obst zusammen oder versuche bei jeder Mahlzeit mindestens eine leuchtende Farbe auf den Teller zu zaubern.
3. Lavendel – pflanzliches Mittel gegen Angst, innere Unruhe und Depressionen
Du leidest unter Schlafstörungen, Depressionen oder Ängsten? Dann nutze die unglaubliche Kraft der Natur und probiere es mit Lavendel. Diese Pflanze wirkt beruhigend und kann deinen Schlaf verbessern. Außerdem kann die Pflanze in einigen Fällen auch schmerzlindernd wirken.
Tipp: Da unser Geruchssinn auch im Schlaf aktiv ist, helfen etwa kleine Lavendelkissen am Bett oder zwei bis drei Tropfen ätherische Öle auf dem Kopfkissen. Ebenso wird Lavendel neben der Nase auch über die Haut aufgenommen, sodass es sinnvoll sein kann, sich mit Lavendel aus der Apotheke die Brust einzureiben. Auch in der Badewanne kannst du mit etwas Öl im Wasser ein beruhigendes Lavendelbad nehmen. Gut anzuwenden ist Lavendel beispielsweise bei der Aromatherapie.
4. Natürlich gesund durch Bewegung – der Allrounder
Bewegung ist für alles gut. Egal ob bei Bluthochdruck, Herzinfarkten, Stoffwechselstörungen, Diabetes, Entzündungen, Krebs oder Abnutzung der Gelenke. Dabei wird neben den Muskeln auch das Immunsystem trainiert und die Organe und das Gewebe können besser versorgt werden. Auch Abfallstoffe können so schneller abtransportiert werden. Dabei wirken nach neusten Studien bereits 7.000 Schritte täglich lebensverlängernd.
Tipp: Versuche täglich kleinere Bewegungseinheiten einzubauen: Lauf beim Zähneputzen auf der Stelle, mache einen Waldspaziergang und wenn das Handy klingelt, lauf ein paar Schritte durch die Wohnung.
5. Ashwagandha – pflanzliches Mittel gegen Stress
Besonders in der Ayurveda wird Ashwagandha für Tee, Sirup oder Salben verwendet. Der Pflanze wird nachgesagt, das Immunsystem zu stärken, Stress abzubauen, den Schlaf zu fördern sowie die Nerven zu schützen. Zudem ist Ashwagandha ein hervorragendes pflanzliches Mittel gegen Angst und Panik sowie innerer Unruhe.
Vorsicht: Achte darauf, dass ein Anteil von mindestens fünf Prozent Withanolide in dem Produkt enthalten ist. Besondere Vorsicht gilt für Menschen mit Schilddrüsenfunktionsstörungen, psychischen Störungen und Autoimmunerkrankungen. Diese sollten die Einnahme vorher immer mit ihrem behandelnden Arzt oder ihrer behandelnden Ärztin besprechen.
Tipp: Du möchtest heilen mit der Kraft der Natur? Dann rühre das Pulver deiner morgendlichen Smoothie-Bowl oder deinem täglichen Müsli unter.
6. Das Wundermittel Kakao – Kraft der Natur
Für viele ist sie einfach die große Liebe: Schokolade. Doch gilt sie vermeintlich als sehr ungesund. Wenn du jedoch ein paar Tipps beachtest, kann sie unglaublich gesund sein. Je dunkler, desto besser, denn dann ist weniger Zucker vorhanden und der Kakaoanteil ist größer. Und genau dieser macht dieses pflanzliche Mittel auch so gesund.
Denn Kakao kann den Blutdruck senken, Entzündungen hemmen und mehr Sauerstoff ins Gehirn bringen. Zudem verbessert es die Gedächtnisleistung und macht gute Laune. Und für alle, denen das noch nicht genug ist: Schokolade kann auch den Alterungsprozess verlangsamen, indem sie die Haut vor Alterungsschäden schützt.
Tipp: Zaubere dir eine Heiße Schokolade aus Kakaopulver, Pflanzenmilch und etwas Süße oder streue in dein Müsli ein paar Kakaonibs als heilsame Ergänzung.
7. Saunieren für die Durchblutung und Muskelentspannung
Die Finnen machen es uns ganz klar vor, denn nirgendwo gibt es so viele Saunen auf der Welt wie in Finnland. Sie saunieren in der Regel täglich und schützen und stärken so Herz, Hirn, Haut, Lunge, das Immunsystem sowie ihren Stoffwechsel. Zudem kann laut einer finnischen Studie durch regelmäßiges Saunieren das Risiko, an Demenz zu erkranken, gesenkt und Stress abgebaut werden.
Du möchtest zudem Gifte aus dem Körper ausscheiden? Na dann ab in die Sauna! Du solltest dich aber vorsichtig herantasten und deinem Körper genug Ruhezeit geben.
Tipp: Buche dir bei deinem nächsten Urlaub ein Hotel inklusive Sauna und genieße ein paar ruhige und entspannte Saunagänge.
8. Kalte Güsse – natürliches Mittel gegen Bluthochdruck
Bluthochdruck kann durch zu wenig Bewegung, Übergewicht, Stress oder eine ungesunde Ernährung entstehen. Entgegenwirken kannst du mit kalten Güssen à la Kneipp. Hierzu gehören der kalte Knie- oder Schenkelguss sowie das wechselwarme Fußbad beziehungsweise Wassertreten. Diese Anwendungen lassen den Blutdruck sinken, trainieren den Kreislauf und stärken das Immunsystem. Aber auch Geist und Gefäße werden dadurch entspannt.
Tipp: Fülle zwei Schüsseln mit reichlich Wasser. Das Wasser sollte einmal 18 °C und einmal 36 °C betragen. Stelle deine Beine 5 Minuten lang in das warme Wasser und dann für 10 bis 15 Sekunden in das kalte.
Fazit: Stressfrei und gesund mit Naturheilkunde
Heilen mit Natur funktioniert auf vielen verschiedenen Wegen. Damit Körper, Geist und Seele im Einklang sind, ist es wichtig, sich um alle drei Bereiche gut und sorgsam zu kümmern und vor allem dauerhaften Stress zu vermeiden. Mit unseren 8 Tipps kannst du noch heute den Anfang in ein natürlich gesundes Leben machen und die Kraft der Natur nutzen.
Wichtig ist, dass du Geduld hast, denn pflanzliche Mittel wirken nicht über Nacht, sondern über einen längeren Zeitraum. Führe am besten ein Gesundheits-Journal, um dich und deinen Körper im Zusammenhang mit deinem Geist und deiner Seele besser zu verstehen.
Unsere 8 natürlichen Heilmittel noch einmal zusammengefasst:
1. Senföle gegen Blasenentzündung
2. Abwechslungsreich und bunt essen gegen Entzündungen
3. Lavendel und Aromatherapie für Ruhe und Gelassenheit
4. Natürlich gesund durch Bewegung – der Allrounder
5. Ashwagandha gegen Stress
6. Kakao als Gedächtnishilfe und Stimmungsaufheller
7. Saunieren für die Durchblutung und Muskelentspannung
8. Kalte Güsse gegen Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Beschwerden