Hellsichtigkeit: Bedeutung, Symptome, Test und Übungen

Der Hype um Tarot, Edelstein-Orakel, Runen und andere Methoden, um Klarheit und geistige Führung zu gewinnen, ist seit vielen Jahren ungebrochen.

Das liegt zum einen sicher daran, dass wir uns in dieser Welt mit all ihren Konflikten nach etwas mehr Sicherheit sehnen und nach Perspektiven für unsere Zukunft suchen.

Positiv betrachtet leben wir aber auch in Zeiten, in denen wir uns frei und unabhängig von den großen monotheistischen Religionen oder einzelnen Personen spirituell entfalten dürfen.

Das weckt in vielen von uns den Wunsch, die eigenen spirituellen Fähigkeiten zu ergründen. Die Frage »Bin ich hellsichtig?« taucht z. B. in entsprechenden Internetforen immer häufiger auf.

Und vielleicht gab es auch in deinem Leben schon Situationen, in denen du dir diese Frage gestellt hast. Mit unserem Test findest du heraus, wie ausgeprägt deine hellseherischen Fähigkeiten sind und mit welchen Übungen du diese weiterentwickeln kannst.

Was ist Hellsichtigkeit?

Mit Hellsichtigkeit meinen wir meist ein Phänomen, das eigentlich noch viel mehr umfasst als das reine “Hell-Sehen”. Denn es geht nicht nur um visuelle Eingebungen, sondern um jede Art der sinnlichen Wahrnehmung, die über die Fähigkeiten der meisten Menschen hinausgeht – z. B. durch:

• spontane Impulse 
• bewusst »eingeladen« mithilfe von Orakelkarten
• Meditationen
• schamanische Rituale und andere spirituelle Praktiken

Neben dem Hellsehen gibt es auch noch das

• Hellhören
• Hellfühlen
• Hellriechen

Passender als Hellsehen ist deshalb die Bezeichnung Medialität. Ein Mensch ist dann medial begabt, wenn er mehr wahrnimmt als die meisten anderen Menschen – unabhängig davon, über welchen Sinneskanal das geschieht.

Andersherum ist ein Medium nicht immer Sprachrohr einer geistigen Wesenheit; das Channeling von Botschaften dieser Geistwesen ist nur eine von vielen Spielarten der Medialität.

Ein weiterer Irrglaube ist der, dass sich Hellsehen bzw. Medialität immer auf die Zukunft beziehen muss. Tatsächlich können mediale Einsichten mögliche zukünftige Entwicklungen aufzeigen. Genauso gut können die Wahrnehmungen aber auch zum tieferen Verständnis vergangener Situationen beitragen sowie unsere Gegenwart erhellen.

Symptome: So kannst du hellsichtige Menschen erkennen

Die Frage, ob es wirklich hellsichtige Menschen gibt, war immer wieder auch Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen.

Insbesondere Telepathie als Form der Hellfühligkeit (Fernfühlen) hat die Parapsychologie lange beschäftigt. Und auch wenn die Forschung nie zu wissenschaftlich belastbaren Ergebnissen gekommen ist, haben sich bestimmte Merkmale oder Verhaltensweisen herauskristallisiert, die auf eine erhöhte intuitive oder übersinnliche Wahrnehmung hinweisen können.

Beobachtest du eine oder mehrere der folgenden Eigenschaften an einer Person, könnte diese über eine ausgeprägte mediale Begabung verfügen:

• Wahrträume: hat häufig klare Träume von zukünftigen Ereignissen
• Starke Intuition: »weiß« Dinge ohne rationale Erklärung
• Vorahnungen: trifft Vorhersagen, die später eintreten
• Emotionale Sensibilität: spürt Emotionen und/oder Energien stärker als andere
• Verbundenheit mit dem Universum: hat Urvertrauen in einen kosmischen Plan
• Interesse an spirituellen Themen: ist fasziniert von spirituellen Themen wie Meditation, Tarot oder Astrologie

Selbsttest: Bin ich hellsichtig?

Vielleicht hast du dich bereits in der Aufzählung oben an der einen oder anderen Stelle wiedererkannt. Der folgende Test kann dir dabei helfen, deine medialen Fähigkeiten noch besser einschätzen zu lernen.

Zu jeder Frage gibt es drei Antwortmöglichkeiten, die auf verschieden starke Ausprägungen deiner Hellsichtigkeit hinweisen können.

Entscheide möglichst ehrlich und intuitiv, welche Antwort am besten zu dir passt, um ein aussagekräftiges Ergebnis zu erhalten. Denn dein Ergebnis verrät dir auch, welche Übungen dich auf dem Weg zu einer stärkeren Medialität am besten unterstützen können.

Übungen für Hellsichtigkeit
 

Übung für schwach ausgeprägte Hellsichtigkeit: Bauchgefühl trainieren

Um deine Intuition zu stärken, ist es wichtig, dass du zunächst einmal dein Bauchgefühl kennenlernst und erforschst, wie es sich in unterschiedlichen Stimmungen anfühlt. Denn nur dann kannst du im Alltag erkennen, wenn es dir Warnsignale oder Bestätigungen schickt.

Und so gehst du vor:

• Komme in eine bequeme Sitz- oder Liegeposition. Atme ein paar Mal tief ein und aus und lege eine Hand auf deinen Bauch.
   
• Stelle dir nun eine Situation vor, in der du dich richtig wohlfühlst – im kuscheligen Bett, beim Spazieren oder vielleicht beim Abendessen.
   
• Spüre, wie sich dein Körper dabei anfühlt, wenn du dich von diesen Gedanken durchströmen lässt, und speichere dieses Gefühl ab.
   
• Stelle dir dann eine Situation vor, die im Moment schwierig für dich ist.
   
• Beobachte, wie sich deine Haltung, deine Körperspannung vielleicht verändert und spüre, welche Emotionen nun bei dir auftreten. Wie fühlt sich dein Bauch an?
   

Mithilfe dieser Übung kannst du deine Wahrnehmung dafür schulen, was dein Bauchgefühl dir wann und wie vermitteln möchte. Führe sie immer wieder durch und teste unterschiedliche Alltagssituationen. Das hilft dir, bei zukünftigen Themen auf diese Hinweise zu achten und sie in deine Entscheidungen mit einzubeziehen. 

Übung für mittel ausgeprägte Hellsichtigkeit: Das dritte Auge aktivieren 

Dein drittes Auge hilft dir dabei, die Welt aus einer anderen, weiteren Perspektive zu sehen und mediale Bilder zu empfangen.

Um diese Fähigkeiten zu schulen, ist es wichtig, dass du lernst, dich auf deine inneren Bilder zu konzentrieren, und dich dabei nicht von deiner Umgebung ablenken lässt.

Und so gehst du vor:

• Suche dir einen Ort, an dem du eine Weile ungestört sein kannst, am besten in der Natur.
   
• Schließe deine Augen. Atme für eine Weile tief ein und aus und konzentriere dich ganz auf deine Atmung.
   
• Spüre deinen Körper und wandere mit deiner Aufmerksamkeit von deinen Füßen langsam nach oben zu deinem Kopf.
   
• Konzentriere dich auf den Punkt zwischen deinen Augenbrauen und spüre, wie sich dieser anfühlt. Bleibe mit deiner Aufmerksamkeit auf diesem Punkt.
   
• Stelle dir vor, wie du durch dein drittes Auge ein- und ausatmest und verweile ein paar Minuten in dieser Verbindung.
   
• Nimm nun wahr, wie sich deine Umgebung anfühlt. Was spürst du? Was umgibt dich? Was löst das bei dir aus? Nimm nur wahr, wie es sich anfühlt, ohne es genau zu benennen oder zu kategorisieren.
   
• Wiederhole diese Übung immer wieder, damit du ein Gespür für deine medialen Fähigkeiten bekommst und immer fähiger wirst, deine Umgebung aus einer anderen Perspektive wahrzunehmen. 

Möchtest du dich noch intensiver mit deinem dritten Auge beschäftigen, kann es auch sinnvoll sein, einen Menschen mit medialen Fähigkeiten zu bitten, dir zu helfen.

Übung für stark ausgeprägte Hellsichtigkeit: Erdung und Zentrierung 

Für einen sicheren Halt im Hier und Jetzt und eine starke innere Mitte ist es wichtig, dass du dich immer wieder erdest und neu zentrierst.

Und so gehst du vor:

• Komme in eine bequeme und aufrechte Sitzhaltung, schließe deine Augen und atme tief ein und aus.
   
• Stelle dir nun ein weißes, kosmisches Licht vor, das über dein Kronenchakra (an der obersten Stelle deines Kopfes) durch deinen ganzen Körper hindurchströmt.
   
• Das Licht verdrängt alle negativen Emotionen, die sich in deinem Körper angestaut haben, und lässt sie über die Erde nach unten ausströmen. Spüre, wie dieses Licht dich ganz erfüllt.
   
• Stelle dir nun vor, wie du dich über deine Füße mit der Erde unter dir verwurzelst. Spüre den Halt und die Kraft, die die Erde dir gibt.
   
• Spüre die Stärke in deinem Bauchraum, in deinem Zentrum, und lasse sie von hier aus durch den ganzen Körper strömen.

Führe diese Übung immer wieder durch, wenn du Halt suchst und Stabilität brauchst. Auch die Arbeit mit deinem Wurzel- und Solarplexuschakra kann dafür hilfreich sein. 

Ähnliche und weitere Übungen findest du z. B. auch in Nadja Bergers Buch »Hellsicht, Medialität, Channeling«.