Die Magie der Runen: Bedeutung und Symbole
Runen strahlen etwas Mystisches aus. Wir spüren diese Aura, ohne zu wissen, was die Symbole genau bedeuten. Werden die kraftvollen Zeichen in Filmen, Serien und Büchern eingesetzt, wissen wir sofort, dass es sich um Geschichten voller nordischer Magie und Wunder handelt.
Dabei sind die Runen in den wenigsten Fällen korrekt abgebildet und ihre eigentliche Bedeutung spielt kaum eine Rolle. Trotzdem fühlen wir uns allein durch das »Design« abgeholt. Und du wirst sehen: Je mehr du dich mit der wahren Bedeutung der Runen auseinandersetzt, desto intensiver wirst du die Wirkung der magischen Zeichen und ihre Gegenwart in deiner Umgebung wahrnehmen.
Der Ursprung: Nordische Runen
Wie schon angedeutet begegnen uns Runen heute vor allem in Geschichten, die ungefähr zur Wikingerzeit im Norden Europas spielen oder nordische Mythen verarbeiten. Und tatsächlich stammen die Symbole ursprünglich aus Skandinavien, haben sich aber über die Jahrhunderte über Frankreich bis ans Mittelmeer und über Großbritannien vermutlich bis nach Kanada verbreitet.
Die Bezeichnung »Rune« leitet sich vom altnordischen Ausdruck rúnar für »magisches Schriftzeichen« ab, was wiederum vom urgermanischen Wort rūnō abstammt, was so viel wie »Geheimnis« bedeutet. Aus einfachen Linien und Symbolen, die die Menschen in Stein und andere Materialien ritzten, um geheime Botschaften zu vermitteln oder Dinge aus ihrer Umgebung darzustellen, wurde mit der Zeit ein ganzes Runen-Alphabet.
Dieses diente der Kommunikation zwischen den Menschen aber auch mit der Natur, den Göttern und anderen kosmischen Energien – zuerst das »Ältere Futhark« mit seinen 24 Symbolen und Ende des 10. Jahrhunderts dann das »Jüngere Futhark« mit nur noch 16 Symbolen.
Magische Runen: Bedeutung im modernen Schamanismus
Obwohl Runen für die Verschriftlichung menschlicher Kommunikation nach und nach von anderen Alphabeten abgelöst wurden, diente vor allem das Ältere Futhark weiter als Werkzeug für magische Handlungen und zur Wahrsagung. Und auch heute noch sind die geheimnisvollen Symbole zum Beispiel im modernen Schamanismus ein wichtiges Werkzeug, um mit den Kräften der Natur in Verbindung zu treten.
Dabei ist nicht das Zeichen an sich magisch – Zugang zur Magie erhalten wir, indem der Laut, für den das Zeichen steht, mit den entsprechenden Schwingungen in Natur und Kosmos in Resonanz geht. Über die Runen holen wir also ähnlich wie beim Manifestieren bestimmte Energien in unsere physische Umgebung. Die Zeichen dienen so gewissermaßen als Anker für die Magie des Kosmos in der physischen Welt.
Entscheidend für das Gelingen von »Runen-Zaubern« ist die tiefe Erkenntnis, dass in allem – in Tieren, Pflanzen, der Erde, dem Wasser, in den Göttern und Geistern, genau wie in uns Menschen – Energie ist. Alles ist Teil der energetischen Welt und verdient deshalb unseren Respekt und unsere Sorgfalt. Bringen wir dem Leben und allem, was darin ist, unseren Respekt entgegen, kommt dieser in Form von Magie und kosmischer Energie zu uns zurück.
Das Runen-Alphabet: Aussprache und Bedeutung der Runen
Runen können Großes in deinem Leben bewirken. Gerade deshalb ist es wichtig, dass du bei der Arbeit mit den magischen Symbolen mit Sorgfalt vorgehst. Dazu gehört, dass du dich zunächst einmal mit ihrer Darstellung, der Aussprache und der Bedeutung vertraut machst. In der folgenden Tabelle findest du eine erste Übersicht über die 24 Runen des Älteren Futhark und die mit ihnen verbundenen Themen.
- ᚠ Fehu: Reichtum und Ressourcen
- ᚢ Uruz: Macht, Stärke und Energie
- ᚦ Thurizaz: Konzentration und Erkenntnis
- ᚨ Ansuz: Inspiration und Kommunikation
- ᚱ Raido: Reise, Sehnsucht und Abenteuer
- ᚲ Kenaz: Erleuchtung und Wissen
- ᚷ Gebo: Vertrauen und Beziehung
- ᚹ Wunjo: Zufriedenheit und Geborgenheit
- ᚺ Hagalaz: Veränderung und Herausforderung
- ᚾ Nauthiz: Überlebenswille und Selbstausdruck
- ᛁ Isaz: Erstarren und Überprüfen
- ᛃ Jera: Vollendung und Erfolg
- ᛇ Eihwaz: Energiespeicher
- ᛈ Peroth: Sexualität, Glück und Schicksal
- ᛉ Algiz: Schutz und Anpassung
- ᛊ Sowolio: Führung und Orientierung
- ᛏ Tiwaz: Wertvorstellungen und Gerechtigkeit
- ᛒ Berkanan: Regeneration und Überwindung von Toxischem
- ᛖ Ehwaz: Grenzerfahrung und Horizonterweiterung
- ᛗ Mannaz: Kontakt zu unserer physischen und spirituellen Kraft
- ᛚ Laguz: Wasser und Leben
- ᛜ Ingwaz: Fruchtbarkeit und Kreativität
- ᛟ Othala: Gemeinschaft und Familie
- ᛞ Dagaz: Licht und Übergang
Was sind verbotene Runen?
Vielleicht hast du schon einmal von »verbotenen Runen« gehört. Dabei geht es nicht, wie man vielleicht vermuten könnte, um »dunkle Zauber« oder »schlechte Energien«. Grundsätzlich hängt die Wirkung einer Rune immer davon ab, wie die Anwendenden die Rune interpretieren und welche Absichten hinter dem Wirken oder dem Zauber stehen. Die Runen an sich können deshalb nicht problematisch sein.
Trotzdem gibt es bei uns in Deutschland Runen – darunter Tiwaz, Othala und Sowilo –, deren Darstellung in bestimmten Kontexten per Verfassung verboten ist, weil sie im Nationalsozialismus missbraucht wurden. Das ist sehr wichtig zu wissen, für deine eigene von Respekt und Liebe geprägte spirituelle Arbeit aber nicht relevant. Entscheidend ist, welche Energien du mit den Runen in dein Leben einlädst.
So kannst du mit Runen arbeiten
Um die heilsame Magie der Runen zu nutzen, stehen dir verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Hast du herausgefunden, welche Rune gerade für dich passt – zum Beispiel mithilfe eines Runen-Orakels, über die Beschäftigung mit den Runen-Themen oder, weil eine bestimmte Rune immer wieder in deinem Umfeld auftaucht (Wolkenformen, Äste, Schatten, Träume) – besteht der erste Schritt immer darin, die Rune in deinem Sinne zu interpretieren. Wenn du beispielsweise »Berkanan« wirken möchtest, frage dich:
- Wo in meinem Leben gibt es Toxizität?
- Wo und wann fühle ich mich unwohl?
- Gönne ich mir genügend Erholung und Ruhe?
- Was bereitet mir Stress?
Deine Antworten auf diese Fragen bestimmen, wie und wo die kosmischen Energien, die du mit Berkanan anziehst, wirken werden. Kennst du deine Themen in Zusammenhang mit einer bestimmten Rune, kannst du sie je nach Anwendungsgebiet als Amulett – diese Form eignet sich zum Beispiel besonders gut für die Schutzrune Algiz – oder eingraviert in einem Runenstein direkt am Körper tragen.
Du kannst die Rune zeichnen und dabei über ihre Bedeutung meditieren oder sie an Gegenständen und Orten anbringen, wo ihr Zauber sich entfalten soll. Du kannst die Symbole sogar mit hautfreundlichen Farben direkt auf deinen Körper zeichnen, wenn dir danach ist. Deiner Kreativität sind hier wirklich keine Grenzen gesetzt, solange alles mit Achtsamkeit und Respekt dir selbst und anderen gegenüber geschieht.
Eine sehr effektive und auch präzise Methode, die Magie der Runen anzuziehen, ist die Verwendung eines »Runenstabs«. Dazu schnitzt du deine Rune vorsichtig und mit Fokus auf deren Bedeutung in einen Holz- oder Knochenstab. Wann und wo die Magie des Runenstabs wirken soll, entscheidest du. Denn der Zauber wirkt erst, wenn du den Stab brichst.
Sei bereit für die Kraft der Runen
Ob du dir Heilung wünschst, Schutz brauchst oder nach Antworten suchst – Runen können dir deinen ganz persönlichen Weg weisen. Vertraust du nämlich der geheimen Botschaft der nordischen Symbole, heißt das gleichzeitig, dass du dir selbst und deinen ureigenen Kräften vertraust. Denn in jedem Element, jedem Ding und jedem Menschen wohnt dieselbe kosmische Energie, die wir aus tiefstem Herzen respektieren dürfen. Öffnest du dich den Runen, öffnest du dich also auch deinem großartigen magischen Selbst.