Body Positivity - den Körper so akzeptieren, wie er ist

Body Positivity: Mit Selbstliebe gegen Abwertung

Zu dick, zu dünn, zu faltig, zu behaart, zu unperfekt: Wer das immer wieder hört, leidet darunter. Body Shaming ist für die Betroffenen oft schwer zu ertragen. Menschen, die in irgendeiner Weise vom allgemeinen Schönheitsideal abweichen, müssen sich aber häufig damit herumschlagen. Die Body-Positivity-Bewegung stellt diesem Verhalten einen wichtigen Satz entgegen: Jeder Körper ist schön. Jeder Körper verdient es akzeptiert und wertgeschätzt zu werden.

 

Was hat es mit Body Positivity auf sich?

Body Positivity ist eine aktuelle Bewegung aus dem Feminismus. Die (zumeist) Frauen, die sich daran beteiligen, wollen zeigen: Wir sind schön, auch wenn wir vielleicht nicht dem gängigen Schönheitsideal entsprechen. Sich selbst zu lieben und schön zu finden, ist gut für das Selbstwertgefühl und lässt dein Selbstvertrauen und deine Lebensfreude wachsen. Das lässt dich dann so strahlen, dass auch andere deine Schönheit besser wahrnehmen können, trotz vermeintlicher Schwächen.

 

Mach dir klar: In Medien sehen wir nicht die Realität

Von Plakaten, aus Zeitschriften und von Instagram-Fotos: Überall lächeln uns junge, schlanke, durchtrainierte, perfekt aussehende Frauen entgegen. Was wir uns immer wieder klarmachen sollten: Damit diese Frauen so aussehen, wird getrickst, was das Zeug hält. Da wird nicht nur das Gesicht geschminkt, sondern auch Dekolleté und Beine. Da werden genau die Posen eingenommen, die – aus der richtigen Perspektive betrachtet – noch ein paar Gramm Fett wegschummeln. Und am Ende richtet es die Bildbearbeitung, wenn die Beine noch ein wenig zu stämmig sind oder sich zwei kleine Hautdellen auf dem Po zeigen. Die Realität sieht meist völlig anders aus, als es uns die Werbefotos vorgaukeln wollen. Noch absurder wird es, wenn wir uns anschauen, wie klein der Anteil von Frauen ist, die dem allgemeinen Schönheitsideal auch nur halbwegs entsprechen. Fast alle Menschen weichen in irgendeiner Form davon ab, und das ist kein Makel, sondern völlig normal.

 

Setze dem Body Shaming andere Signale entgegen

Vielleicht hast du in deinem Leben schon häufig Beleidigungen für deinen Körper einstecken und abfällige Blicke aushalten müssen. Wenn das so ist, dann hat es wahrscheinlich ganz schön an deinem Selbstwertgefühl genagt. Vielleicht hast du begonnen, an die eigene Hässlichkeit zu glauben. Die gute Nachricht: Du kannst diesen Erfahrungen neue entgegensetzen, indem du dir selbst erlaubst, deinen Körper zu akzeptieren. Werde dein eigener Coach! Liebe dich selbst, egal, was andere denken. Und sage dir das auch immer wieder: Stelle dich vor den Spiegel und mache dir selbst eine Liebeserklärung. Bewundere deine Kurven, deine Cellulite, deine Narben, deine Körperhaare, einfach alles. Nimm alles hin, wie es ist, und versuche, es als schön wahrzunehmen. Anfangs fällt dir das wahrscheinlich schwer, schließlich hast du noch viele andere Signale verinnerlicht. Aber wenn du nicht nachlässt, wird es dir immer leichter fallen, dich selbst liebevoll zu behandeln und schön zu finden. Übrigens: Selbstliebe hat mit Egoismus nichts zu tun.

 

Versteck dich nicht

Wer sich selbst zu dick, zu klein oder in anderer Weise unperfekt findet, neigt dazu, diese vermeintlichen Makel zu verstecken. Das funktioniert meistens nicht (oder hast du schon einmal eine Frau in Wallegewändern für weniger dick gehalten?) und es schränkt dich in deiner Freiheit ein. Deshalb: Verhalte dich so, wie du willst, ohne dich zu verstecken. Trage Bikini oder Badeanzug mit der gleichen Selbstverständlichkeit wie Jeans und T-Shirt.

 

Achtung, Falle: Lass auch andere sein, wie sie sind

Viele Frauen der Body-Positivity-Bewegung machen einen gravierenden Fehler: Sie werten andere Menschen ab, obwohl das der Philosophie der Bewegung völlig entgegensteht. Man merkt das zum Beispiel an Sprüchen wie:

„Echte Männer wollen Kurven, nur Hunde spielen mit Knochen.“

„Wer so dünn ist, muss doch magersüchtig sein.“

„Die hat sich nur runtergehungert, weil sie ein Medienopfer ist.“

„An mir ist wenigstens was dran!“

Mach dir klar: Auch solche Sprüche sind Body Shaming, nur eben in die andere Richtung. Die Body-Positivity-Bewegung will das genaue Gegenteil: die Vielfalt feiern. Und das schließt jede und jeden mit ein.