Chronische Müdigkeit: Ursachen, Symptome und was hilft

Chronische Müdigkeit: Symptome

Müdigkeit ist häufig eine Folge von zu wenig Schlaf oder körperlicher Überanstrengung, z.B. nach dem Sport. Im Normalfall ist der Zustand der Erschöpfung daher meist nur kurzweilig und geht spätestens dann wieder weg, wenn du dich ausreichend ausgeschlafen hast. Wenn du aber, ohne einen konkreten Grund, wie z.B. einen Trauerfall, Unfall, eine Verletzung, Medikamente oder durchzechte Nächte, ständig müde bist, kann dieser Erschöpfungszustand chronisch und zu einem belastenden Dauerzustand werden.

 

6 Ursachen von chronischer Müdigkeit

Chronische Müdigkeit kann sehr viele Ursachen haben. Da der Alltag sehr negativ von der Antriebslosigkeit beeinflusst werden kann, sollte diesem Problem immer auf den Grund gegangen werden. Oft stecken Kleinigkeiten dahinter, die sich leicht verändern lassen. Finde dich nicht mit chronischer Müdigkeit ab, sondern gehe gezielt dagegen vor.

1. Körperliche Mangelerscheinungen

Der häufigste und naheliegendste Grund ist natürlich schlechter oder unzureichender Schlaf. Doch viele Menschen schlafen scheinbar ausreichend und sind trotzdem immer müde. Ein Besuch beim Hausarzt kann schnell die Ursachen zutage fördern. Von Blutarmut über Eisenmangel bis hin zur Depression gibt es eine Reihe von Erkrankungen und Mangelversorgungen, die für die lästige Antriebslosigkeit zuständig sind.

Oftmals reicht ein Blutbild aus, um den Grund zu finden. Meist sind es eher harmlose Erkrankungen, die dich antriebslos machen. Der Arzt kontrolliert anhand der Symptome, ob eine Schilddrüsenunterfunktion vorliegt und checkt die Blutwerte. Neben Eisen können auch andere Mineralstoffe Mangelerscheinungen hervorrufen. Auch die Bestimmung von Vitamin D kann sinnvoll sein, wenn ein scheinbar gesunder Mensch ständig müde ist.

2. Erschöpfungsyndrom

Chronische Müdigkeit kann auch durch das Erschöpfungssyndrom, auch »Chronic Fatigue Syndrome« (CFS) genannt, entstehen.Dieses Syndrom kann von Fehlfunktionen des Immun-, Hormon- oder Nervensystems ausgelöst werden. 

3. Burn-Out und Erschöpfungsdepression

Wer sich über lange Zeit zu viel zumutet, ist irgendwann ausgebrannt und dauermüde. Während der Burn-Out einen völligen Erschöpfungszustand beschreibt, bei dem Betroffene vor lauter Stress und Überarbeitung in ein tiefes Loch fallen und  garnichts mehr geht, ist der Burn-On, auch Erschöpfungsdepression genannt, ein Syndrom, das sich eher schleichend und über einen längeren Zeitraum anbahnt und eine dauerhafte Müdigkeit hervorruft.

Solche Symptome können sich über Jahrzehnte lang auswachsen und unerkannt bleiben und sich im schlimmsten Fall zu ernsthaften Krankheiten, wie Herzinfarkten, Schlaganfällen, Diabetes oder Demenz entwickeln.
Dr. Anne Fleck

4. Entzündungen

Auch wenn die Blutwerte in Ordnung zu sein scheinen, können niedriggradige Entzündungen für deine ständige Müdigkeit verantwortlich sein. Anzeichen neben der Müdigkeit können u.a. juckende, rote Augen, Verdauungsbeschwerden, häufiges Niesen oder Kopfschmerzen sein. Solche Symptome können sich über Jahrzehnte lang auswachsen und unerkannt bleiben und sich im schlimmsten Fall zu ernsthaften Krankheiten, wie Herzinfarkten, Schlaganfällen, Diabetes oder Demenz entwickeln.

5. Histamin-Intoleranz

Auch eine Intoleranz gegenüber Lebensmitteln, die viel Histamin enthalten können Müdigkeits-Symptome auslösen. Histamin ist vor allem in Zitrusfrüchten, Schokolade, Tomaten, eifen Käsesorten, Räucherfisch oder Salami enthalten.

6. Negative Schlafgewohnheiten

Wenn sämtliche Befunde beim Arzt in Ordnung waren, dann hilft oft ein genauer Blick auf die Schlafgewohnheiten. Nicht jeder Schlaf ist auch erholsam. Wer lange wach liegt und grübelt, ist am nächsten Morgen nicht erholt. Auch häufiges Aufwachen und Aufstehen kann ein Grund für Erschöpfung sein. Wer schnarcht, sollte unbedingt auch überprüfen lassen, ob im Schlaf Atemaussetzer vorkommen. Die sogenannte Schlafapnoe sorgt nämlich dafür, dass das Gehirn zu wenig Sauerstoff bekommt. Dadurch wird der Schlaf erheblich gestört und es drohen gesundheitliche Schäden. Ein Besuch beim HNO-Arzt kann hier Klärung verschaffen. Auch Rückenprobleme können den Schlaf beeinflussen. Vielleicht ist ein Wechsel der Matratze sinnvoll. Oder steht das Bett ungünstig? Es lohnt sich wirklich, die Schlafsituation genau zu analysieren.

7. Frühjahrsmüdigkeit

Wissenschaftlich lässt sich die Müdigkeit zu Beginn des Frühlings oft gar nicht eindeutig klären. Wer viel schlafen muss, ist vielleicht auch völlig gesund. Einige Wissenschaftler vermuten allerdings, dass die geringe Aufnahme von Vitamin C schuld daran ist, wenn du nicht mit Energie in die wärmere Jahreszeit starten kannst. Gerade im Winter wird die Aufnahme von Vitamin C vernachlässigt. Es ist bekannt, das Vitamin C eine richtige Frischekur sein kann. Die Zellen werden geschützt und das Immunsystem gestärkt. Vor allem in Obst und Gemüse ist sehr viel von diesem Vitamin enthalten.

Für eine gute Work-Life-Balance ist es sehr wichtig, allzu monotone Aufgaben zu unterbrechen.
Redaktion

So kannst du chronische Müdigkeit bekämpfen: 7 Tipps

Da es so vielfältige Ursachen für Dauermüdigkeit gibt, gibt es auch mindestens ebenso viele Tipps gegen Müdigkeit.

1. Nahrungsergänzungsmittel

Liegen keine gesundheitlichen Störungen vor, helfen oftmals Nahrungsergänzungsmittel. Ginkgo steigert die Leistungsfähigkeit und in Kombination mit Ginseng berichten viele Menschen darüber, dass sie wacher und fitter seien. Auch Guarana und Koffein bringen den Kreislauf in Schwung und verschaffen etwas Antrieb. Du solltest aber Kaffee nicht als Allerheilmittel gegen Müdigkeit sehen. Wenn du das in Kuhmilch enthaltene Milcheiweis nicht gut verträgst, kann er nämlich auch das Gegenteil bewirken.

2. Nickerchen halten

Wer um die Mittagszeit herum ein Tief hat, kann auch ein kurzes Nickerchen halten. Power-Napping ist in vielen Ländern mittlerweile normal und erfrischt den Geist. Allerdings sollte ein Nickerchen nie länger als 20 Minuten dauern.

3. Bewegung

Bewegung klingt erst einmal sehr unspektakulär, ist aber ein gutes Mittel gegen das Müdesein. Gleichzeitige frische Luft zu atmen ist optimal, da die Sauerstoffversorgung angekurbelt wird. Oftmals verschwinden so Kopfschmerzen, die durch schlechte Luft entstehen. Für eine gute Work-Life-Balance ist es zudem sehr wichtig, allzu monotone Aufgaben zu unterbrechen. Wenn die Arbeit gerade sehr eintönig ist, hilft es sehr, kurze Auszeiten zu nehmen. Lies einen Witz, geh über den Flur oder erledige kurze Botengänge, die sowieso auf dem Programm stehen.

 

4. Bewusstes Atmen

Auch bewusstes Atmen kann sinnvoll sein, wenn etwas sehr ermüdend ist. Fünf Minuten bewusstes, tiefes Atmen in den Bauch entspannt dich und bringt viel Sauerstoff ins Blut. Auch Meditieren und Yoga ist eine gute Möglichkeit, Stress abzubauen und Energie zu tanken.

5. Morgenroutine

Eine Morgenroutine kann dir dabei helfen, direkt energiegeladen und positiv in den Tag zu starten. Um dem Flüssigkeitsdefizit der Nacht entgegenzuwirken solltest du als aller erstes zwei Gläser Wasser trinken. Danach kannst du dich mit ein paar Yoga-Übungen stretchen und ca. 5 Minuten meditieren und dir positive Affirmationen für den Tag aufsagen. Eine Tasse Tee und ein gesundes Frühstück geben helfen deinem Energielevel auf die Sprünge. Während dem Frühstück kannst du in einem Bullet-Journal deinen Tag organisieren.

 

6. Energiereiche Snacks

Auch Essen hilft oft gegen Müdigkeit. Allerdings bitte keine schweren, fettigen Mahlzeiten, sondern ein kleiner, gesunder Snack. Bananen oder Bitterschokolade wirken oftmals kleine Wunder. Auch grüner Tee entfaltet nach einer Stunde eine aufmunternde Wirkung. Was hilft gegen Müdigkeit, ist sehr individuell. Deshalb musst du einfach austesten, was dir wirklich guttut.

7. Selbstbeobachtung

Bevor du jedoch damit anfängst, alles auf einmal in deinem Leben zu ändern, solltest du die ein Journal zulegen, in dem du regelmäßig deine körperliche und seelische Verfassung sowie Ereignisse, die dich beeinflussen könnten, aufschreibst. Beginne am besten damit,  einer Zeitschiene aufzumalen und Ereignisse aufzuschreiben, als es dir noch gut ging und solche, die zeitlich mit der chronischen Müdigkeit zusammenhängen könnten.

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