Rotlichttherapie: Vorteile und Wirkung von Rotlicht in der Anwendung

Wie du mit Rotlichttherapie deinen Körper und deine Gesundheit gezielt stärken kannst

Was ist Rotlichttherapie?

Der Name verrät es schon: Die Rotlichttherapie nutzt rotes und nahinfrarotes Licht, um gezielt die Zellen im Körper zu stimulieren. Die Wirkung der Rotlichttherapie basiert auf der sogenannten Photobiomodulation, einem Prozess, bei dem Licht in bestimmten Wellenlängen biologische Prozesse im Körper beeinflusst. Rotes Licht (ca. 620-700 nm Wellenlänge) und nahinfrarotes Licht (ca. 700-850 nm Wellenlänge) können tief in die Haut und das darunter liegende Gewebe eindringen.

Dort regt das Rotlicht die Mitochondrien an, die als »Kraftwerke« der Zellen fungieren. Durch die Stimulation der Mitochondrien wird deutlich mehr Energie in den Zellen gespeichert. Mehr von dieser gespeicherten Energie bedeutet wiederum, dass auch mehr Energie für Zellreparatur, -wachstum und -regeneration zur Verfügung steht. So beeinflusst die Rotlichttherapie vielseitige Prozesse im Körper – von Heilungsprozessen über den Stoffwechsel bis zur Zellalterung.

 

Was bewirkt Rotlicht? 

Die Rotlichttherapie nutzt also rotes und nahinfrarotes Licht, um im Körper therapeutische Effekte zu erzielen, die Zellerneuerung zu beschleunigen und Entzündungen zu lindern. Die Kombination aus Rotlicht und Nahinfrarotlicht macht die Rotlichttherapie so effektiv: Das rote Licht wirkt hauptsächlich auf der Hautoberfläche, Nahinfrarotlicht dringt tiefer in Gewebe und Muskeln ein.

Neben der positiven Wirkung auf die Mitochondrien werden durch die Rotlichttherapie auch antioxidative Abwehrmechanismen gestärkt und so oxidativer Stress reduziert. Das wiederum spielt eine zentrale Rolle bei der Zellalterung und vielen chronischen Krankheiten.

Das Rotlicht kann zudem die Durchblutung fördern, was wiederum den Zellstoffwechsel verbessert, schneller Sauerstoff bereitstellt und Abbauprodukte effizienter abtransportiert. Außerdem wird vermutet, dass sich das Rotlicht auch auf das Nervensystem und somit auf den gesamten Organismus auswirkt. In Summe wirkt Rotlicht also nicht nur lokal, sondern beeinflusst über die Zellenergieversorgung viele Prozesse im gesamten Organismus – sanft, aber tiefgreifend.

Für die Anwendung von Rotlichttherapie gibt es spezielle Rotlichtlampen, die je nach Größe für den ganzen Körper oder für lokalisierte Behandlungen geeignet sind. Auch Rotlichtmasken für die Gesichtsbehandlung sind sehr beliebt.

Dauer: Wie oft und wie lange sollte Rotlicht angewendet werden?

Rotlichttherapie ist in den meisten Fällen keine schnelle Lösung, sondern eine Anwendung, die über einen längeren Zeitraum hinweg und durch Kontinuität Wirkung zeigt. Dabei kannst du problemlos drei bis fünf Mal die Woche auf Rotlicht setzen. Auch eine tägliche Nutzung von Rotlicht ist möglich, solange du auf die richtige Anwendung, ein hochwertiges Gerät und passenden Augenschutz achtest. Höre dabei aber immer auf deinen Körper und taste dich langsam an die Anwendung heran.

Die Anwendungsdauer von Rotlicht hängt immer ganz von der Behandlungsart ab. Meist dauert eine Sitzung zehn bis 15 Minuten, bei starken Beschwerden auch mal 20 bis 30 Minuten – dies sollte aber im Zweifel mit deinem Arzt oder deiner Ärztin abgeklärt werden, gerade für den Fall, dass du chronische oder akute Beschwerden damit lindern möchtest.

 

Anwendung Rotlicht: Vorteile und Wirkung von Rotlichttherapie

War Rotlichttherapie lange nur eine Nischenbehandlung in spezialisierten Kliniken, hat sie sich zu einem anerkannten Verfahren in der Gesundheits- und Wellnessbranche entwickelt. Die Vorteile von Rotlichttherapie sind mittlerweile gut dokumentiert und wissenschaftlich belegt.

 

1. Hautgesundheit und Anti-Aging

Klinische Studien zeigen, dass Rotlichttherapie die Kollagenproduktion um bis zu 30 % steigern kann, was zu strafferer, glatterer Haut führt. Sie hilft bei der Behandlung von Falten, Akne, Narben und Hyperpigmentierungen.

Anwendung: Drei bis fünf Mal pro Woche für jeweils zehn bis 15 Minuten pro Areal

 

2. Schmerzlinderung und Entzündungshemmung

Rotlichttherapie hat sich als wirksam bei der Linderung von Schmerzen bei Erkrankungen wie Arthritis oder Rückenschmerzen erwiesen. Eine Übersichtsarbeit von R. Zhang bestätigte, dass Rotlichttherapie Schmerzen und Steifheit bei Arthritis-Patient:innen ohne die Nebenwirkungen herkömmlicher Schmerzmittel lindern kann.

Anwendung: Täglich oder nach Bedarf 15-20 Minuten. Ein warmes Tuch davor fördert zusätzlich die Durchblutung.

 

3. Wundheilung und Gewebereparatur

Durch die Förderung der Kollagenbildung und die Reduzierung von Entzündungen unterstützt die Rotlichttherapie die Heilung von Wunden, Verbrennungen und chirurgischen Eingriffen. Eine Studie der Harvard Medical School fand heraus, dass Rotlicht die Wundheilung beschleunigen kann.  

Anwendung: Täglich kurze Sitzungen von fünf bis zehn Minuten. Wichtig: vorher immer die Haut reinigen!

 

4. Muskelregeneration und sportliche Leistung

Sportler:innen nutzen Rotlichttherapie zur Verbesserung der Muskelregeneration nach dem Training. Forschungen im European Journal of Applied Physiology zeigten, dass Rotlichttherapie Muskelkater verringern und die Erholungszeit verkürzen kann. 

Anwendung: Nach Trainingseinheiten für 10-20 Minuten. Leichtes Dehnen vor der Rotlichttherapie kann den Effekt verbessern.

 

5. Kognitive Gesundheit

Vorläufige Studien deuten darauf hin, dass Rotlichttherapie auch die kognitive Funktion verbessern und Symptome bei neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer lindern kann. Nahinfrarotlicht kann tief ins Gehirn eindringen und die Gehirnzellen stimulieren. So kann Rotlichttherapie auch positive Effekte bei mentaler Erschöpfung und »Brain Fog« haben.

Anwendung: Für die Stimmung morgens oder mittags für 10-15 Minuten, für guten Schlaf abends 20-30 Minuten vor dem Schlafengehen (Blaulicht und Bildschirme danach vermeiden!).

Wichtig: Wie bei allen medizinischen Anwendungen gilt es, vorsichtig zu starten und im Zweifel deinen Arzt oder deine Ärztin zu fragen. Es gibt nämlich bestimmte Medikamente, die die Lichtempfindlichkeit verstärken (z.B. bestimmte Antibiotika). Bist du grundsätzlich lichtempfindlich oder hast Augenerkrankungen, solltest du die Anwendung von Rotlichttherapie vorher abklären. Personen mit aktiven Krebserkrankungen sollten dringend Rücksprache halten, da Rotlicht in diesem Falle kontraindiziert wirken kann.

 

Wellness zu Hause: Rituale rund um die Rotlichttherapie

Insofern du unsere Hinweise oben beachtest, kann Rotlichttherapie bedenkenlos zu Hause angewendet werden. Eingebettet in eine Routine und kleine Rituale wird sie so zu einem Wellness-Moment, in dem du deinem Körper und deinem Geist etwas Gutes tust.

Du kannst zum Beispiel deinen Morgen mit einer kurzen Sitzung vor dem Rotlicht starten, um deine Energie zu steigern und deine Stimmung zu verbessern. Im Sinne des »Habit Stacking« (also dem Verknüpfen neuer Gewohnheiten mit bestehenden Routinen) könntest du deine Rotlichttherapie mit einer Meditation oder einem Stretching kombinieren.

Abends kann das Rotlicht helfen, die Melatoninproduktion zu fördern und so deine Schlafqualität zu verbessern. Nutze diese Zeit, um den Tag zu reflektieren und Dankbarkeit zu üben. Nach der Rotlichttherapie solltest du auf Blaulicht verzichten – lege Handy und Laptop also schon vorher zur Seite und nutze die Zeit vor dem Rotlicht, um dich auf deine Nachtruhe vorzubereiten.

Egal zu welcher Tageszeit: Kombiniere die Anwendung von Rotlicht mit entspannender Musik, Meditation oder Atemübungen, um die positive Wirkung auf dein zentrales Nervensystem zu verstärken und den Moment als kleines Wellnessritual bewusst zu genießen.​

 

Rotlichttherapie: Woran erkenne ich gute Rotlichtlampen?

Viele Menschen nutzen mittlerweile Rotlichtgeräte zu Hause. Es ist eine komfortable und sichere Möglichkeit, die Rotlichttherapie regelmäßig anzuwenden. Achte nur darauf, in ein gutes Gerät zu investieren und es immer gemäß den Anweisungen zu verwenden. Auch die empfohlenen Sitzungen solltest du nicht überschreiten.​

Daran erkennst du ein gutes Rotlichtgerät:

  • Wellenlängenbereich: 660 nm bis 850 nm (achte auf Kombigeräte aus Rotlicht und Nahinfrarot für die maximale Wirkung)
     
  • Strahlungsdichte: mindestens 100–200 mW/cm² – das ist stark genug, um Wirkung zu erzielen
     
  • Zertifizierungen: z.B. CE, RoHS, ggf. medizinisch klassifiziert
     
  • Augenschutz inklusive: das ist besonders wichtig bei Geräten mit hoher Leistung
     
  • Lüftung und Geräuschpegel: gute Geräte bleiben kühl und sind leise
     
  • Hersteller: Setze auf vertrauenswürdige Hersteller, am besten mit medizinischem Hintergrund.

 

Rotlichttherapie als ganzheitliche Gesundheitsanwendung

Die Rotlichttherapie bietet eine wissenschaftlich fundierte Methode zur Unterstützung der Gesundheit und des Wohlbefindens. Mit ihren vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten und nachgewiesenen Vorteilen stellt sie eine wertvolle Ergänzung für gesundheitsbewusste Menschen dar. Durch die Integration in tägliche Rituale kann die Wirkung optimiert und das allgemeine Wohlbefinden gesteigert werden.:

  • Rotlichttherapie nutzt rotes und nahinfrarotes Licht zur gezielten Zellstimulation und wirkt auf verschiedene biologische Prozesse im Körper, wie Zellreparatur, Zellwachstum und Zellregeneration.
     
  • Heilungsprozesse können durch Rotlichttherapie beschleunigt, der Stoffwechsel angeregt und die Zellalterung verlangsamt werden.
     
  • Auch bei Schmerzlinderung, Wundheilung, Muskelregeneration und kognitiver Gesundheit kann Rotlichttherapie Wirkung zeigen. 
     
  • Besonders beliebt sind Rotlichtmasken, die positive Effekte im Bereich der Hautgesundheit (Anti-Aging, Akne, Narben) erzielen.
     
  • Die Rotlichttherapie kann zu Hause durchgeführt werden und bietet durch gezielte Anwendungen und Rituale einen Wellness-Moment für Körper und Geist.
     

Genutzte Quellen:

 

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