Wie werde ich glücklich? 12 Tipps und Impulse für mehr Glück im Leben
Was Glück überhaupt ist, ob Geld glücklich macht und wie wir glücklicher werden können
Was ist Glück?
Was ist Glück eigentlich? In der modernen Glücksforschung und Psychologie gibt es darauf keine einfache Antwort. Denn Glück ist nicht nur ein Gefühl, das uns überkommt, es ist auch ein Zustand, an dem wir aktiv arbeiten können.
Wissenschaftlich gesehen kann man zwischen zwei Arten von Glück unterscheiden:
- dem hedonischen Glück, das sich auf kurzfristige Freude und Vergnügen konzentriert,
- und dem eudaimonischen Glück, das tiefer und nachhaltiger ist und sich aus einem sinnerfüllten Leben ergibt.
Doch abseits dieser Definitionen ist Glück vor allem eines: zutiefst subjektiv. Was den einen glücklich macht, muss für den anderen nicht gelten. Die eigenen Werte, Ziele und die persönliche Lebensgeschichte spielen eine entscheidende Rolle dabei, wie wir Glück empfinden und definieren.
Aus Umfragen des Ipsos Happiness Index 2025 machen die Deutschen vor allem die folgenden Dinge glücklich:
- Familie und Kinder
- das Gefühl, wertgeschätzt zu werden
- Freunde
Weniger entscheidend, aber dennoch relevant sind Faktoren wie die körperliche Gesundheit oder die derzeitige Lebens- und Wohnsituation.
Glücklich werden im Leben: 12 Tipps
Glücklich zu sein ist kein Zufallsprodukt, sondern eine bewusste Entscheidung, die wir jeden Tag aufs Neue treffen können. Es geht darum, aktiv an uns selbst und unserem Umfeld zu arbeiten. Die folgenden 12 Impulse und Tipps sind keine strengen Regeln, die du sofort umsetzen musst. Betrachte sie als einen Werkzeugkasten, aus dem du dir die Dinge herausnehmen kannst, die für dich persönlich am besten funktionieren. Versuche, jeden Tipp als Chance zu sehen, um einen kleinen, aber bedeutungsvollen Schritt auf deinem ganz persönlichen Weg zu einem erfüllteren und glücklicheren Leben zu gehen.
1. Tipp: Sei du selbst – kein Abklatsch
Wahrscheinlich macht uns nichts unglücklicher als der Vergleich mit anderen. Zudem laufen wir ständig Gefahr, uns für andere zu verändern und anzupassen und dadurch eigene Wünsche und Träume in den Schatten zu stellen.
Wir sollten also anfangen, wieder bei uns selbst anzukommen und achtsamer für das zu werden, was wir brauchen und wie wir sein wollen.
Übung zum Glücklich-Werden
Dafür kannst du dir folgende Fragen stellen und beantworten:
- Was macht mich aus?
- Was sind meine Stärken und Begabungen?
- Wovor habe ich Angst?
- Lebe ich gerade mein eigenes Leben?
- Wie sehr bin ich ich selbst in den Momenten des Alltags?
- Erzähle ich beim Sprechen meine eigene Geschichte oder den Abklatsch von anderen?
2. Tipp: Schätze die kleinen Dinge im Leben
Wahres Glück liegt oft nicht in den großen, spektakulären Ereignissen, sondern im Wertschätzen der unscheinbaren Momente des Alltags:
- ein Sonnenstrahl am Morgen
- das Lachen eines Kindes, der erste Schluck Kaffee
- ein nettes Gespräch mit der Kassiererin im Supermarkt
- ein leckeres Essen mit der Familie
All diese kleinen Dinge haben das Potenzial, uns mit Freude zu erfüllen. Indem du dir bewusst machst, wie viele positive Kleinigkeiten dich umgeben, schulst du deine Wahrnehmung für das Schöne im Leben und lenkst deinen Fokus weg von Problemen und Sorgen. Es geht darum, im Hier und Jetzt zu leben und die Fülle in den kleinen Details zu erkennen.
Übung zum Glücklich-Werden:
Nimm dir jeden Abend ein paar Minuten Zeit und schreibe drei bis fünf kleine Dinge auf, die dir an diesem Tag ein gutes Gefühl gegeben haben. Das kann etwas Einfaches sein, wie das Lied, das im Radio lief, oder ein nettes Gespräch. Du wirst sehen, wie positiv sich diese Gewohnheit auf deine Stimmung auswirkt.
3. Tipp: Mach eins statt zwei
Wir neigen dazu, ständig alles auf einmal machen zu wollen und überfordern uns dadurch selbst. Zum Beispiel sehen wir fern, während wir essen, telefonieren mit einem Freund oder einer Freundin, während wir kochen und nebenbei bespaßen wir noch unsere Kinder. Das kann auf Dauer nicht gut gehen, da wir so nie mit unserer Aufmerksamkeit voll und ganz bei einer Sache sind. Wir dürfen also lernen, Multitasking gegen Monotasking zu tauschen und wieder achtsamer für den Moment zu werden.
Übung zum Glücklich-Werden:
Mache bei deinem nächsten To-do wirklich nur diese eine Sache und genieße sie in vollen Zügen. Egal, ob es ein Spaziergang ist, ein Telefonat oder ob du kochst.
4. Tipp: Pflege deine Beziehungen
Wir Menschen sind soziale Wesen. Das bestätigt auch die Harvard-Studie zur Erwachsenenentwicklung, die seit über 80 Jahren das Leben von Tausenden Menschen begleitet. Die wichtigste Erkenntnis: Nicht Geld, Ruhm oder Karriere machen uns glücklich und gesund, sondern die tiefe Verbundenheit mit anderen Menschen. Nimm dir Zeit für die Menschen, die dir guttun, sei es die Familie, enge Freundschaften oder Partner:innen. Wahre Beziehungen erfordern Pflege und Aufmerksamkeit – aber sie sind die beste Investition in dein persönliches Glück.
Übung zum Glücklich-Werden:
Nimm dein Smartphone in die Hand und rufe spontan eine Person an, die du schon lange nicht mehr gesprochen hast. Es muss kein stundenlanges Gespräch sein, aber diese kleine Geste zeigt, dass du an sie denkst, und hilft, eure Bindung zu stärken. Telefonieren ist nicht so deins? Auch eine kurze Nachricht kann ein schöner erster Schritt sein.
5. Tipp: Verzeihe dir und anderen
Sicher hast du schon einmal davon gehört, wie wichtig es ist, zu verzeihen. Doch was ist eigentlich der Schlüssel dazu? Denn so einfach scheint es oft nicht zu sein. Was auf jeden Fall helfen kann: ins Mitgefühl zu kommen. Dafür müssen wir verstehen, warum die andere Person oder gar wir selbst so gehandelt haben. Wenn wir nachvollziehen und wirklich fühlen können, weshalb etwas passiert ist, können wir eher verzeihen.
Übung zum Glücklich-Werden:
Nimm hierfür eine Situation, die du erlebt hast, in der du oder jemand anderes etwas für dich Unverzeihliches getan hat. Dann versuche, Gründe für dieses Handeln zu finden. Nimm dir hierzu auch gerne Unterstützung von außen hinzu. Eine dritte Person kann noch einmal einen anderen Blick auf die Situation haben. So kannst du es schaffen, dir selbst oder einer anderen Person mitfühlend gegenüber zu sein.
6. Tipp: Handle immer in bester Absicht
Auch wenn wir bereits wissen, dass wir Fehler machen dürfen, haben wir dennoch immer noch eine große Angst davor. Frage dich daher, was hinter dieser Angst steckt: Hast du Angst, die falsche Wahl zu treffen und es später zu bereuen? Dann merke dir: Es ist wichtig, dass wir Fehler machen, denn nur aus Fehlern können wir lernen. Mache dir bewusst, dass, du nichts zu bereuen brauchst, solange du in deiner besten Absicht handelst.
Übung zum Glücklich-Werden:
Triff deine nächste Entscheidung aus der besten Absicht, die du in diesem Moment hast. Lerne, auf dein Herz zu hören und den Kopf und den Körper zu befragen. Dann gehe den ersten Schritt und probiere es aus. Solltest du zu einem späteren Zeitpunkt deine Entscheidung bereuen, mache dir wieder bewusst, dass du in diesem Moment aus deiner besten Absicht heraus gehandelt hast. Durch dieses Bewusstmachen kannst du dir Schritt für Schritt die Last nehmen, zu denken, du hättest einen Fehler gemacht.
7. Tipp: Suche dir Hobbys, die dir Spaß machen
Manchmal vergessen wir im Alltagstrott, was uns wirklich Freude bereitet. Dabei sind Hobbys und Leidenschaften ein echter Glücksbooster! Sie geben uns die Möglichkeit, abzuschalten, neue Energie zu tanken und uns selbst zu entfalten. Ob Malen, Musik machen, Wandern, Gärtnern oder Kochen – finde etwas, das dich begeistert und in dem du die Zeit vergisst.
Übung zum Glücklich-Werden:
Nimm dir heute Abend 20 Minuten Zeit und erstelle eine »Glücksliste«. Schreib alles auf, was dir spontan einfällt und was dir Freude bereitet. Das können Dinge sein, die du gerne tust, oder auch Orte, die dich inspirieren. Lass deinen Gedanken freien Lauf und sammle so neue Ideen, wie du deine Freizeit gestalten kannst.
8. Tipp: Mach deine Gesundheit zur Priorität
Glücklich sein fängt im Kopf an, doch der Körper ist das Fundament. Mach deine Gesundheit deshalb zu einer absoluten Priorität – sowohl die körperliche als auch die seelische. Das bedeutet, auf deinen Körper zu hören, ihm zu geben, was er braucht, und ihn zu pflegen. Kleine, regelmäßige Veränderungen im Alltag können hier Großes bewirken. Sport ist hierfür ein erwiesenermaßen effektiver Weg. Er hilft nicht nur, den Körper fit zu halten, sondern fördert auch nachweislich das seelische Wohlbefinden, indem er Glückshormone freisetzt und Stress abbaut.
Übung zum Glücklich-Werden:
Bestimme einen festen Tag in dieser Woche und plane eine Stunde für einen Spaziergang ein. Vielleicht magst du auch mal ganz bewusst ohne etwas auf den Ohren losziehen. Nimm stattdessen die Geräusche der Natur und deine Umgebung wahr oder probiere dich an einer Gehmeditation.
9. Tipp: Praktiziere Dankbarkeit
Dankbarkeit trägt zu unserem psychischen Wohlbefinden bei. Wenn wir uns bewusst machen, wofür wir in unserem Leben dankbar sind, verschiebt sich unser Fokus von Mangel zu Fülle. Dankbarkeit ist eine der wirksamsten Übungen, um die Stimmung nachhaltig zu verbessern und die positiven Momente bewusster wahrzunehmen.
Versuche, Dankbarkeit als festen Teil deines Alltags zu etablieren. Du wirst überrascht sein, wie sich deine Einstellung dadurch verändert.
Übung zum Glücklich-Werden:
Führe ein Dankbarkeitstagebuch. Schreibe jeden Abend vor dem Schlafengehen oder jeden Morgen nach dem Aufwachen mindestens drei Dinge auf, für die du dankbar bist.
10. Tipp: Sei gut zu dir selbst und anderen
Glück ist keine Einbahnstraße – es fließt in beide Richtungen. Indem du gut zu anderen bist, bist du auch gut zu dir selbst, denn es erfüllt uns, wenn wir anderen Freude bereiten können.
- Ein Kompliment,
- ein Anruf,
- ein aufrichtiges Lächeln
- oder einfach nur ein offenes Ohr
kann Großes bewirken. Doch die vielleicht wichtigste Regel lautet: Übe dich auch in Freundlichkeit und Mitgefühl dir selbst gegenüber. Nur wer sich selbst liebevoll behandelt, kann auch wirklich glücklich sein.
Übung zum Glücklich-Werden:
Denke heute Abend an zwei Dinge, die du heute für jemand anderen getan hast, um ihm eine Freude zu machen. Und dann denke an eine Sache, die du nur für dich selbst getan hast, um dich zu verwöhnen – sei es eine Tasse deines Lieblingstees oder eine kurze Pause im Alltag.
11. Tipp: Gönn dir ausreichend Schlaf
Schlaf ist die wichtigste Zutat für einen gesunden Körper und einen klaren Kopf. Ausreichend Ruhe ist entscheidend, um die Erlebnisse des Tages zu verarbeiten, Stress abzubauen und neue Energie für den nächsten Tag zu tanken. Forschungsergebnisse belegen, dass guter Schlaf unter anderem
- die Konzentration und das Gedächtnis verbessert
- das Immunsystem stärkt
- die Stimmung aufhellt
Wenn du ausgeruht bist, fällt es dir leichter, positive Gedanken zu fassen und die Herausforderungen des Lebens zu meistern. Mach Schlaf zu einem nicht verhandelbaren Teil deiner Routine.
Übung zum Glücklich-Werden:
Stelle dir heute einen Timer für eine Stunde, bevor du eigentlich ins Bett gehen willst. Nutze diese Zeit für eine kleine Abendroutine, um dich bewusst zu entspannen und dich auf den Schlaf vorzubereiten. Das können ein paar Seiten in einem Buch sein, eine Meditation oder einfach nur das Ablegen des Smartphones.
12. Tipp: Vertraue auf das große Ganze
Ja, es gibt viele schreckliche Dinge, die uns im Leben widerfahren können: Krankheiten, Verluste von geliebten Menschen oder wir werden hintergangen. Das ist alles nicht schön und oft wird unser Vertrauen, dass alles im Leben gut wird, zerstört.
Dabei ist es für unser Lebensglück so wichtig, dass wir an diesem Vertrauen festhalten und verstehen, dass das zwar alles passiert, aber auch der Lauf des Lebens ist und es dennoch wunderschöne Seiten haben kann: wie die Geburt des Kindes, die unvorhergesehene Heilung oder die große Liebe zu finden.
Es gibt immer gute und schlechte Seiten, jedoch ist es die klügere Entscheidung, in das Leben zu vertrauen, denn daraus entsteht unser Handeln. Durch Krankheit etwa leben wir bewusster und gehen gesünder mit uns um oder gründen Vereine, die erkrankte Menschen unterstützen.
Dabei geht es auch nicht darum, naiv zu sein. Es gibt Menschen oder Dinge, denen man nicht vertrauen kann. Eher geht es um das große Ganze, das Vertrauen in das Leben als solches. Es macht ungemein glücklicher, dem Leben zu vertrauen, statt sich von seinen Ängsten und Sorgen leiten zu lassen.
Übung zum Glücklich-Werden:
Auch du hast sicher schon einmal ein gesundes und tiefes Vertrauen gehabt, dass alles gut wird. Erinnere dich an diesen Moment und fühle ganz bewusst die Liebe, die du empfunden hast. Sieh dich selbst immer wieder als einen Menschen, der vertrauensvoll und zuversichtlich durchs Leben geht.
Macht Geld glücklich?
Diese Frage beschäftigt die Glücksforschung seit Langem und die Antwort ist komplexer, als man denkt. Es stimmt, dass Geld allein nicht glücklich macht, aber es schafft eine wichtige Grundlage für Zufriedenheit. Ein höheres Einkommen kann Sorgen und Ängste beseitigen, die mit der Sicherung der Grundbedürfnisse verbunden sind.
Einige Studien deuten sogar darauf hin, dass das Wohlbefinden mit steigendem Einkommen weiter zunimmt und es keinen festen Grenzwert gibt, ab dem Geld seine Wirkung verliert. Wichtig ist jedoch, wie wir unser Geld verwenden. Die Forschung zeigt, dass uns Erlebnisse glücklicher machen als materieller Besitz. Noch glücklicher werden wir, wenn wir Geld für andere ausgeben.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Geld kann einen entscheidenden Einfluss auf unser Glück haben, indem es uns Wahlmöglichkeiten und finanzielle Sicherheit verschafft. Aber ab einem gewissen Punkt hängt das Glück nicht mehr vom Einkommen ab, sondern davon, wie wir unser Geld nutzen und welche Bedeutung wir unserem Leben geben.
Fazit: Du kannst jederzeit glücklich werden im Leben
Glück ist kein Ziel, das wir irgendwann erreichen, sondern ein Zustand, den wir aktiv fördern und pflegen. Du kannst dein eigenes Wohlbefinden jederzeit selbst in die Hand nehmen und dein Glück bewusst selbst gestalten. Mit unseren 12 Impulsen und einem Fokus auf das Wesentliche kannst du deinen ganz persönlichen Weg zum Glück finden. Sei gut zu dir selbst, pflege deine Beziehungen, schätze die kleinen Dinge im Leben und vergiss nicht, dass Glück keine Glückssache ist, sondern eine bewusste Entscheidung. Indem du dich darauf fokussierst, wer du wirklich bist und was dir tief im Inneren wichtig ist, kannst du ein authentisches und erfülltes Leben erschaffen.
Genutzte Quellen:
- Frobeen, A. (2023, 14. März). Ein kleiner Dank kann viel bewegen. Die Techniker Krankenkasse, https://www.tk.de/techniker/gesundheit-foerdern/stress-entspannung/wohlbefinden/dankbarkeit-2053330 (Die Techniker).
- Hollstein, T. (med.). (2019, 2. September). Sport als Prävention: Fakten und Zahlen für das individuelle Maß an Bewegung. Deutsches Ärzteblatt, 116(35–36), https://www.aerzteblatt.de/archiv/sport-als-praevention-fakten-und-zahlen-fuer-das-individuelle-mass-an-bewegung-ddf79b20-2d80-4ebb-9484-611b1d3a01a0.
- Ipsos. (2025, 18. März). Ipsos Happiness Index 2025: Deutsche so unglücklich wie nie zuvor. Ipsos, https://www.ipsos.com/de-de/ipsos-happiness-index-2025-deutsche-so-unglucklich-wie-nie-zuvor (Ipsos).
- Killingsworth, M. A. (2024, 17. Juli). Money and happiness: Extended evidence against satiation. Happiness Science, https://happiness-science.org/money-happiness-satiation/ (happiness-science.org).
- Stiftung Gesundheitswissen. (n.d.). Schlaf: Warum wir ihn brauchen. Stiftung Gesundheitswissen. Retrieved 9 September 2025, from https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/unser-koerper/schlaf (Stiftung Gesundheitswissen).
- Vaillant, G. E., McArthur, C. C., & Bock, A. (2025). Grant Study of Adult Development, 1938–2000 (Version 5) [Data set]. Harvard Dataverse, https://doi.org/10.7910/DVN/48WRX9 (qa.dataverse.org).