Essen mit allen Sinnen genießen: Genuss leben

Iss mit allen Sinnen für mehr Genuss und Gesundheit

Die Sinne nur nutzen, um Genießbares von Ungenießbarem zu unterscheiden? Unvorstellbar bei all den Möglichkeiten. Unsere vier Tipps helfen dir, dein Essen mit allen Sinnen zu genießen – und dich dabei auch noch gesund zu ernähren.

 

Lebe dein Leben mit einer Extraportion Genuss

Oft bleibt nicht viel Zeit für Genuss. Rasch stürzt du morgens den Kaffee hinunter und verschlingst in Windeseile dein Mittagessen. Abends übertünchen soziale Kontakte und Fernsehsendungen, welche Gaumenfreuden deine Geschmacksnerven kitzeln. Das Leben ein wenig zu entschleunigen lautet die Devise, dank der du dein Leben genussvoller gestalten kannst. Um dies zu erreichen, gilt es, das Bewusstsein zu schulen. Dafür solltest du dich ganz auf deine naturgegebenen Sinne Sehen, Schmecken, Riechen, Fühlen und Hören konzentrieren – auch und gerade beim Essen.

Bei dieser Herangehensweise an ein genussvolleres Speisen ist es völlig unerheblich, ob du eine vegetarische, vegane oder fleischhaltige Ernährungsweise bevorzugst oder welche Rezepte du am liebsten magst. Die Sinnesschulung macht den Unterschied. Du kannst dich zu ausgewählten Kursen zur Geschmacksbildung anmelden oder diese jeden Tag eigenständig bei deinen Mahlzeiten trainieren.

 

Dein Geschmackssinn lässt sich schulen

Auf deiner Zunge sitzen etliche Geschmacksrezeptoren, die bis zu hundert Sinneszellen aufweisen. Dank dieser Sinneszellen kannst du die fünf Geschmacksrichtungen süß, sauer, salzig, bitter und umami voneinander unterscheiden.

Süßes nimmt die Zungenspitze wahr, während Bitteres am hinteren Zungenbereich erkannt wird. Saures schmeckst du am mittleren Zungenrand und Salziges größtenteils am vorderen Zungenrand. Zudem existiert die viel diskutierte Geschmacksrichtung „Umami“, die durch die Aminosäure Glutaminsäure vermittelt wird. Mithilfe von ihr erkennst du insbesondere proteinhaltige Nahrungsmittel. Wenn du langsam isst, können sich die Geschmacksrichtungen am besten entfalten. Du kannst sie ganz bewusst wahrnehmen und so deinen Geschmack schulen. Übung ist hierbei der beste Lehrmeister.

 

Sehen, Hören, Fühlen und Riechen

Dass das Auge mit isst, ist nicht nur eine Redewendung. Berücksichtige diese, indem du dir die Lebensmittel genau anschaust und deine Mahlzeit ansprechend bunt gestaltest. Nahrungsmittel bewusst zu hören, kann eine ganz neue Erfahrung sein. Das Knacken der Karotte und das Knistern von Salatblättern verraten dir, ob das Gemüse noch frisch ist. Mit Zunge und Finger ertastest du das Essen. Du spürst, wie weich der Joghurt ist, wie langsam ein Stück Zartbitterschokolade im Mund zergeht oder wie eine Obstsorte mit verschiedenen Texturen aufwartet.

Nicht zu vernachlässigen ist ferner der Geruchssinn beim Geschmackserlebnis. Duftender Lebkuchen stimmt auf Weihnachten ein, während Grillgut an laue Sommerabende im Freien erinnert. Deine Rezeptoren des Geruchssinns liegen im hinteren Nasenbereich und werden durch den Geruch der Lebensmittel aktiviert. Diese Reize gelangen zum limbischen System im Gehirn, in dem Gefühle und Triebe verarbeitet werden.

All dies macht die Sinnesschulung zu einer komplexen Erfahrung, die dein Leben bereichern kann. Mit ein wenig Training, kannst du so ganz bewusst Glücksmomente durch einen gezielten Konsum von ausgewählten Nahrungsmitteln hervorrufen.

 

Genuss mit allen Sinnen als Teil der gesunden Ernährung

Du hast es sicherlich gemerkt: Eine bewusste, genussvolle Ernährung und eine gesunde Ernährungsweise gehen Hand in Hand. Warum? Wer den Geschmack schult und mehr von Lebensmitteln versteht, greift schon bald automatisch zu frischen, unverfälschten Nahrungsmitteln. Diese schmecken besser und sind in der Regel gesünder. Wenn du bewusster isst, konsumierst du außerdem ganz von selbst weniger. Du kaust langsamer und merkst schneller, wann du satt bist.

Dies hilft dir auf gesunde Weise, dein Wohlfühlgewicht zu halten. Es gibt sogar einen Ernährungstrend, der diesem genussbetonten Essen folgt: Slowfood. Bei diesem geht es darum, Geschmack zu bilden, die regionale Vielfalt an Lebensmitteln zu erhalten und Ressourcen zu bewahren. Es kann sich lohnen, im Alltag die Slow-Food-Prinzipien zu integrieren, um neue Geschmackswelten kennenzulernen und das Leben zu genießen.

 

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