Achtsamkeit im Advent: Bräuche und Rituale für mehr Ruhe und Besinnlichkeit

Mit Achtsamkeitsritualen eine entspannte Adventszeit verbringen: Übungen, Tipps, Journaling-Vorlagen, Meditations-und Yoga-Anleitungen

Den Advent bewusst erleben

Die Vorweihnachtszeit ist eine Zeit voller Traditionen, die uns zur Besinnung und Achtsamkeit einladen. Doch oft verliert sich der Zauber des Advents in Hektik und Konsum. Adventsbräuche und kleine Achtsamkeitsrituale können dir dabei helfen, den ursprünglichen Sinn dieser Wochen zurückzugewinnen und mehr Gelassenheit zu finden. In diesem Artikel erfährst du, wie du den Advent mit Bräuchen, Fastenideen und achtsamen Ritualen bewusst gestalten kannst. Mit Videoanleitungen von Maren Schneider wirst du außerdem direkt zur Praxis angeleitet.
 

 

Traditionelle Adventsbräuche neu entdecken

Adventsbräuche wie das Anzünden der Kerzen oder der Adventskalender begleiten uns seit Generationen und schenken uns Struktur und Besinnlichkeit in der dunklen Jahreszeit. Doch oft gehen diese Rituale im Trubel unter. Hier erfährst du, wie du einige traditionelle Bräuche bewusst in deinen Alltag integrieren und für dich neu entdecken kannst.

  • Adventskranz: Zünde an jedem Adventssonntag eine Kerze an und nimm dir ein paar Minuten Zeit, um ruhig zu sitzen und deine Gedanken zur Ruhe kommen zu lassen. Stelle dir dabei vor, wie das Licht der Kerze die Dunkelheit vertreibt und dir Wärme und Geborgenheit schenkt.
     
  • Adventskalender: Gestalte einen eigenen Adventskalender mit täglichen achtsamen Impulsen aus Themen, die dich beschäftigen, inspirierenden Zitaten oder kleinen Aufgaben, die du erledigen möchtest. So schenkst du dir jeden Tag einen Moment der Besinnung und hältst inne und entstresst die Adventszeit.
     
  • Räucherzeremonie: Das Räuchern ist ein alter Adventsbrauch, der schon seit Jahrhunderten zur Reinigung und Energetisierung von Räumen genutzt wird. In der Adventszeit hilft das Räuchern mit Kräutern wie Weihrauch, Myrrhe und Salbei, eine Atmosphäre der Besinnlichkeit zu schaffen und negative Energien zu vertreiben – eine schöne Möglichkeit, sich auf das Weihnachtsfest einzustimmen und inneren Frieden zu finden.
Wir können uns darüber klar werden, wie wir diese Zeit verbringen möchten, und versuchen, uns ein wenig Raum dafür in unserem Kalender zu schaffen.
Maren Schneider in »Achtsam durch den Advent«

Achtsamkeitsinseln im Advent schaffen

In der oft hektischen Vorweihnachtszeit ist es besonders wichtig, kleine »Achtsamkeitsinseln« im Alltag zu schaffen. Diese Momente der Ruhe helfen dir, dich auf das Wesentliche zu besinnen und Gelassenheit zu finden. Nutze die folgenden Fragen als Reflexionsübung, um mehr Klarheit und Achtsamkeit in die Adventszeit zu bringen.

Übung: Achtsamkeitsfragen zur Selbstreflexion 

Schreibe dir die folgenden Fragen auf und nimm dir jeden Tag ein paar Minuten, um eine davon zu beantworten:

  • Was bedeutet die Adventszeit für mich?
  • Worauf möchte ich im Advent besonders achten?
  • Worauf freue ich mich im neuen Jahr?
  • Wofür bin ich in diesen Wochen besonders dankbar?
  • Was bereitet mir in dieser Zeit Freude?
  • Wen möchte ich besonders achtsam behandeln?
  • Was möchte ich bewusst loslassen, um mehr Ruhe zu finden?

Tipp: Führe ein kleines Adventstagebuch, in dem du deine Gedanken zu diesen Fragen festhältst. So kannst du dich täglich an deine Werte und Wünsche erinnern.

4 Achtsamkeitsrituale für jeden Tag im Advent

Adventsrituale sind eine wunderbare Möglichkeit, den Advent achtsam zu erleben und dich auf das Weihnachtsfest vorzubereiten. Hier sind drei einfache Rituale, die du täglich oder wöchentlich in deinen Alltag integrieren kannst.

1. Advents-Ritual der Ruhe: Tägliche Morgenmeditation

Nimm dir jeden Morgen fünf Minuten Zeit für eine kurze Meditation. Setze dich an einen ruhigen Ort, schließe die Augen und konzentriere dich auf deinen Atem. Spüre, wie du mit jedem Atemzug zur Ruhe kommst und Energie für den Tag sammelst. Wenn dein Geist abschweift, stelle dir vor, wie du deine Gedanken auf Wolken setzt und vorbeiziehen lässt.

Im Folgenden findest du eine Audioanleitung von Maren Schneider für eine Atemmeditation, die dich Schritt für Schritt durch die Übung leitet:

Atemmeditation für einen achtsamen Advent von Maren Schneider

2. Advents-Meditation: Yoga-Übung für innere Ruhe

Nimm dir ein paar Minuten Zeit für die Kindhaltung (Balasana), eine einfache Yoga-Position, die dir hilft, zur Ruhe zu kommen und Stress loszulassen. Diese sanfte Übung beruhigt das Nervensystem, entspannt den Rücken und schenkt dir ein Gefühl von Geborgenheit – perfekt für Momente der Besinnung im Advent.

  • Komm in die Kindhaltung: Setze dich in eine bequeme Position auf deiner Yogamatte auf deine Knie und lasse dich langsam in die Kindhaltung sinken. Lege deinen Oberkörper sanft auf deinen Oberschenkeln ab und strecke die Arme nach vorne oder lege sie entspannt neben deinem Körper ab. Spüre, wie dein Körper in dieser Haltung zur Ruhe kommt.
     
  • Finde deinen Atem: Schließe die Augen und atme langsam und tief ein und aus. Nimm jeden Atemzug bewusst wahr und stelle dir vor, dass du mit jedem Einatmen Ruhe und Gelassenheit in deinen Körper aufnimmst und mit jedem Ausatmen jeglichen Stress und alle Anspannung loslässt.
     
  • Visualisiere das Adventslicht: Während du weiter atmest, stelle dir vor, dass tief in dir ein warmes, goldenes Licht leuchtet – ähnlich dem Licht einer Adventskerze. Mit jedem Atemzug wird dieses Licht heller und erfüllt deinen Körper mit Wärme und Geborgenheit. Dieses Licht symbolisiert die Ruhe und Besinnlichkeit des Advents.
     
  • Gedanken für den Advent: Wenn Gedanken auftauchen, begrüße sie freundlich und lasse sie weiterziehen, wie Wolken am Himmel. Richte deine Aufmerksamkeit wieder auf das Licht in dir und denke an die Bedeutung des Advents als eine Zeit der inneren Einkehr und Vorbereitung. Vielleicht möchtest du dir sagen: »Ich schaffe Raum für Ruhe und Achtsamkeit in dieser besonderen Zeit.«
     
  • Spüre die Geborgenheit: Bleibe in der Kindhaltung und genieße das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Lass dich von der Stille tragen und nimm die friedliche Energie des Advents in dich auf.
     
  • Beende die Meditation: Wenn du bereit bist, nimm noch drei tiefe Atemzüge. Beginne langsam, deinen Körper wieder zu spüren. Bewege deine Finger, deine Zehen, oder schaukel sanft von links nach rechts. Rolle dich dann vorsichtig Wirbel für Wirbel nach oben. Spüre, wie du dich erfrischt und zentriert fühlst, bereit, dem Advent mit innerer Ruhe und Gelassenheit zu begegnen.

Adventsmeditation: Yoga-Übung Kindhaltung

3. Advents-Ritual des Bewusstseins: Den Autopiloten ausschalten

Nutze die Adventszeit, um achtsam deinen Autopiloten zu deaktivieren und Alltagsroutinen bewusster zu erleben. Überlege, wie du Weihnachtsvorbereitungen (z.B. das Schmücken oder Plätzchenbacken) ganz bewusst angehen kannst. Frage dich dabei:

  • Wie kann ich diese Tätigkeit genießen, ohne an andere Aufgaben zu denken?
     
  • Was bedeutet Weihnachten für mich und wie möchte ich mich darauf vorbereiten?
Mit der liebevollen Achtsamkeit wird der Advent zu einer tief nährenden Herzenszeit, die weit über diese Wochen hinausstrahlt.
Maren Schneider in »Achtsam durch den Advent«

4. Advents-Ritual der Besinnung: Dankbarkeitspraxis am Abend

Schließe jeden Tag mit einem kurzen Dankbarkeitsritual ab. Notiere dir drei Dinge, für die du heute dankbar bist. Das kann ein schönes Gespräch, ein ruhiger Moment oder ein leckeres Essen sein. Dieses Ritual hilft dir, dich auf das Positive zu konzentrieren und den Tag bewusst abzuschließen.

Fastenideen für einen achtsamen Advent

Der Advent war traditionell eine Fastenzeit. Auch heute kann eine kleine Fastenübung helfen, den Geist zu klären und sich auf das Wesentliche zu besinnen. Hier sind drei einfache Fastenideen für die Adventszeit.

  • Digital Detox: Verbringe jeden Tag eine Stunde ohne Smartphone und soziale Medien. Nutze diese Zeit, um zur Ruhe zu kommen und dich auf dich selbst zu konzentrieren.
     
  • Zuckerfasten: Versuche, an einigen Tagen auf Süßigkeiten zu verzichten, und genieße stattdessen Obst oder Nüsse. Schenke dir bewusstere Genussmomente, wenn du dir Süßes gönnst.
     
  • Meckerfasten: Vermeide negative Gedanken oder Klagen und konzentriere dich auf das Positive. Versuche, deinen Mitmenschen mit Freundlichkeit und Geduld zu begegnen.

 

Adventsrituale mit Kindern gestalten

Adventsrituale sind auch für Kinder eine schöne Möglichkeit, den Advent bewusst zu erleben. Mit einfachen Übungen und Ritualen kannst du gemeinsam mit deinen Kindern Momente der Besinnung und Freude schaffen.

Beispiele für Adventsrituale mit Kindern:

  • Kerzenritual: Zünde gemeinsam mit deinen Kindern jeden Tag eine Kerze an und nehmt euch einen Moment der Stille.
     
  • Dankbarkeits-Adventskalender: Statt kleiner Geschenke könnt ihr jeden Tag einen Zettel schreiben, wofür ihr dankbar seid, und diesen an eine Adventswand hängen.
     
  • Geschichtenzeit: Lies deinen Kindern jeden Abend eine kurze Geschichte über die Bedeutung des Advents oder Weihnachtsbräuche vor.
     

Fazit: Den Advent mit Achtsamkeits-Ritualen besinnlich erleben

Die Adventszeit ist eine Einladung zur Achtsamkeit und Besinnlichkeit. Mit traditionellen Bräuchen, kleinen Achtsamkeitsritualen und Fastenideen kannst du dir und deinen Lieben eine ruhige und erfüllte Vorweihnachtszeit schenken. 

Praktiziere die Übungen und reflektiere, was dir in diesen Wochen besonders wichtig ist. Mit den richtigen Adventsritualen und der Praxis der Achtsamkeit wirst du den Advent intensiver und stressfreier erleben – und dich bewusst auf das Weihnachtsfest vorbereiten.

Nutze die Videoanleitungen von Maren Schneider, um Achtsamkeitstechniken direkt umzusetzen und deine Achtsamkeitspraxis im Advent zu vertiefen.
 

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