Fitness fürs Gehirn
Gehirnjogging hält jung
Kein Organ erbringt solche Spitzenleistungen wie dein Gehirn, auf das ein Viertel deines Gesamtenergieverbrauchs entfällt. Bis ins hohe Alter hinein werden ständig neue Nervenzellverbindungen hergestellt, Verknüpfungen gezogen und Informationen verarbeitet. Hier in der Schaltzentrale unseres Körpers herrscht rund um die Uhr Aktion. Allerdings gilt auch für unser Gehirn: Wenn wir es nicht ausreichend fordern, baut es nach und nach ab und verliert Teile seiner Fähigkeiten. Gegensteuern kannst du ab sofort mit deiner Lebensweise: Optimal für dein Gehirn ist eine Kombination aus gesunder Ernährung, ausreichend Bewegung, genügend Schlaf und regelmäßigem Gehirntraining.
Geistiges Zirkeltraining für dich
Für dein Gehirn gilt, genauso wie für den Rest des Körpers: Je vielfältiger du es trainierst, umso besser. Schließlich hat es auch ganz unterschiedliche Aufgaben zu bewältigen: Hier sitzen unter anderem deine Konzentrations- und Merkfähigkeit, das kreative Problemlösen, die gedankliche Klarheit und Logik, die Auffassungsgabe und die Kommunikationsfähigkeit. Um dein Gehirn zu trainieren, solltest du es deshalb immer wieder auf unterschiedliche Weise fordern, zum Beispiel mit Logikrätseln, anregenden Gesprächen, neuen Hobbys, Merkübungen (zum Beispiel Memory) oder Sprachspielen.
Raus aus den gedanklichen Schubladen
Es gibt noch einen weiteren Grund, um auf vielfältiges Gehirntraining zu setzen: Wenn das Gehirn sich einmal an eine Anforderung gewöhnt hat, schaltet es in den Energiesparmodus und lässt dich nicht mehr aktiv denken. Dann heißt es: Ran an eine neue Herausforderung! Schubladendenken und festgefahrene Straßen helfen beim Erhalt der geistigen Leistungsfähigkeit daher nicht. Hole dein Gehirn mit unerwartet vielschichtigen, immer neuen Herausforderungen aus dem Autopiloten, damit es sich zum Umdenken angeregt fühlt und neue Synapsen aufbaut. Das gelingt durch vielfältige, immer neue Aufgaben: Beschäftige dich mit Themen, die dir neu sind. Lerne eine Fremdsprache. Wage dich an schwierige Logikrätsel. Lerne Tanzen, Jonglieren oder eine andere komplexe körperliche Tätigkeit. Mache neue Erfahrungen, wann immer sie sich bieten. Das hält nicht nur dein Gehirn fit, sondern macht dich auch glücklicher und bereichert dein Leben.
Bloß nicht stressen!
Trainierst du deinen Körper für einen Marathon, beginnst du dein Aufbautraining natürlich nicht mit vollen 40 Kilometern. Stattdessen startest du genau auf dem Level, das du momentan leisten kannst. Forderndes Training erhöht die Leistungsfähigkeit Schritt für Schritt mit dauerhaften Effekten, wohingegen Unter- und Überforderungen nur wenig Trainingseffekt erzielen.
So wie dieses Prinzip im körperlichen Fitnesstraining gilt, solltest du auch das Hirn bei Trainingseinheiten nicht über- oder unterfordern. Idealerweise fangen deine Trainingssitzungen mit einfachen Aufgaben an, die sich nach den ersten Lösungserfolgen zu immer schwierigeren Aufgabenstellungen steigern. Maximale Trainingseffizienz erreichst du, indem du Tag für Tag nahe an der persönlichen Leistungsgrenze trainierst.
Alltagsübungen für das Gehirn
Trotz neuer Denkanstöße bewegen sich Memory, Sudoku oder Kreuz- und Bilderrätsel relativ weit von deinem alltäglichen Leben. Laut der Neurowissenschaften erzeugen alltagsnähere Trainingseinheiten höhere Übertragungseffekte. Nutze deshalb in den Alltag integrierte Merkherausforderungen: Lerne doch mal wieder die wichtigsten Telefonnummern auswendig oder orientiere dich ohne Navi. In Gemeinschaft lernt es sich übrigens leichter. Tue dich mit Freunden zusammen und stellt euch gegenseitig immer neue, fordernde Rätsel und Aufgaben.