Selbstbestimmt in Freiheit leben und einfach mal machen

Was bedeutet es, selbstbestimmt zu leben?

Freiheit und Selbstbestimmung sind unverzichtbare Werte für unsere Gesellschaft. Wir halten das für selbstverständlich. Aber was macht eigentlich ein selbstbestimmtes Leben aus? Was bedeutet Freiheit für dich persönlich? Das sind Dinge, über die wir nur selten nachdenken. Manchmal sogar erst, wenn wir in eine Krise geraten, weil wir zu lange nur nach den Vorstellungen anderer gelebt haben.

Selbst bestimmen heißt Gestalten. Du selbst gestaltest deine Lebensumstände, indem du dich in jeder Situation aktiv und bewusst für eine Alternative entscheidest. Du bist frei, einfach das zu machen, was deiner Persönlichkeit und deinen Vorstellungen entspricht. Im festen Vertrauen darauf, dass es gut wird.
 

Freiheit bedeutet Verantwortung zu übernehmen

Das Recht auf Freiheit ist bei uns in Deutschland sogar durch das Grundgesetz geschützt. Trotzdem leben wir nicht alle wie Pippi Langstrumpf in ihrer Villa Kunterbunt genau das Leben, das zu uns passt. Denn Selbstbestimmung bedeutet Verantwortung. Wenn wir selbst entscheiden, tragen auch nur wir selbst die Verantwortung für die Konsequenzen unserer Entscheidungen und Handlungen. 

Wir können niemand anderem die Schuld in die Schuhe schieben, wenn einmal etwas nicht klappt. Überlassen wir Entscheidungen dagegen anderen, müssen wir uns nicht vor unangenehmen Gefühlen fürchten, sollte etwas schiefgehen. Dann nehmen wir uns allerdings auch die Möglichkeit zu sehen, wie aus unserer bewussten Entscheidung vielleicht etwas Großartiges entsteht.
 

Wer Freiheit für Sicherheit aufgibt, verpasst womöglich die größte Chance seines Lebens – Glücklich sein. 
Redaktion

Innere Freiheit vs. (unbewusste) Fremdbestimmung 

Es gibt aber auch noch einen anderen wichtigen Grund dafür, dass wir unsere Freiheit nicht immer voll ausleben. Oft nehmen wir einfach überhaupt nicht wahr, dass wir fremdbestimmt sind. Man spricht dann von unbewusster Fremdbestimmung. Unbewusste Fremdbestimmung hängt eng zusammen mit unserem Bedürfnis nach Anerkennung und Zugehörigkeit. Wir entscheiden, ohne es zu merken, so, dass wir bestimmten Menschen gefallen oder uns zu einer Gruppe zugehörig fühlen. Faktoren für eine solche unbewusste Fremdbestimmung können sein:

  • Trends, die durch die Medien gepusht werden
  • Stars und andere Vorbilder
  • (indirektes) Feedback von Freunden und Bekannten
  • (falsche) Ideale aus den sozialen Medien
  • (unterbewusste) Erwartungen in der Familie
  • Geschlechterklischees

 

Leben in Freiheit: Wie du Fremdbestimmung erkennst 

Wenn du dich (unbewusst) immer an den Vorstellungen und Wünschen anderer orientierst, kann das dazu führen, dass du dich ausgelaugt und kraftlos fühlst. Die Verbindung zu dir selbst und deinen Bedürfnissen wird gestört. Deshalb ist es wichtig, dass du ein Bewusstsein dafür entwickelst, wo und wann du dich in deinem Leben beeinflussen lässt. 

Oft folgen wir nämlich einfach schnellen Impulsen, ohne die Gründe für unsere Entscheidungen zu reflektieren. Regelmäßiges Journaling kann dir helfen, unbewusste Fremdbestimmungen offenzulegen. Leg dir am besten ein schönes Notizbuch und einen Stift bereit und lass dich von diesen Fragen inspirieren:

  • Welche (kleinen oder großen) Entscheidungen habe ich heute getroffen? 
  • Aus welchen Gründen habe ich so entschieden?
  • Entsprechen diese Gründe auch meinen Vorstellungen?
  • Was habe ich heute getan oder gesagt, was ich eigentlich gar nicht wirklich wollte? 
  • Wie habe ich mich dabei gefühlt?
  • Hätte ich auch so entschieden, wenn niemand anderes von meiner Entscheidung erfahren hätte?

Oder auch:

  • Welche Charaktere (Stars, Freunde, fiktive Figuren) bewundere ich besonders?
  • Was genau bewundere ich an diesen Charakteren?
  • Orientiere ich mich in meinem Leben an diesen Charakteren?
  • Passt das wirklich zu mir, meinen Werten und meinen Lebensumständen?
  • Wie kann ich selbstbestimmter leben? Lerne dich selbst besser kennen

Wer selbst bestimmen möchte, muss wissen, was er will. Das klingt ebenso banal wie einleuchtend. Dabei geht es hier im Grunde um die wichtigsten Fragen unseres Lebens. Wenn wir uns lange vor allem nach den Vorstellungen anderer gerichtet haben, fehlt uns häufig die Verbindung zu unseren ganz eigenen Wünschen und Zielen. Um selbst entscheiden zu können, müssen wir uns mit all unseren wunderbaren Talenten und Eigenschaften neu entdecken und annehmen. 
Je intensiver und regelmäßiger du dich mit dir selbst beschäftigst, desto besser kannst du dich auch um dich und deine Herzensziele kümmern. Je besser du deine Stärken und Talente kennst, desto leichter fällt es dir, Probleme anzugehen und einfach mal zu machen. 

Wer bin ich also wirklich, was kann ich, was macht mich aus?
Simon Lohmeyer

Der Weg in die Freiheit: 3 Übungen für mehr Selbstbestimmung

Bei dieser inneren Arbeit können dich verschiedene Methoden unterstützen, von denen wir dir hier drei vorstellen möchten. Beachte dabei aber bitte, dass nicht jede Methode zu jeder Zeit für dich funktionieren muss. So wie du selbst dich ständig weiterentwickelst, bleibt auch deine Arbeit mit dir selbst in Bewegung. Sei also achtsam mit deinen Gefühlen und entscheide bewusst, was für dich jetzt gerade geht. 

1. Im Gespräch mit dir selbst

Gespräche mit guten Freunden können Wunder bewirken. Wir fühlen uns geborgen und verstanden. Wir lernen unser Gegenüber kennen und finden uns selbst in ihm wieder. Wir können herumalbern, aber auch ernste Themen besprechen. Durch den Kontakt mit unseren Lieben können wir Ängste und Zweifel überwinden und unser Selbstbewusstsein stärken. Tatsächlich kannst du diese positiven Effekte aber auch im Gespräch mit dir selbst erreichen. Es braucht vielleicht etwas Überwindung, aber bei mehreren Wiederholungen wirst du feststellen, dass dir der Dialog mit dir selbst sehr viel Aufschluss geben kann.
Und so kannst du vorgehen:

  • Verabrede dich zu einer bestimmten Uhrzeit mit dir selbst. Plane dafür ausreichend Zeit ein. Orientiere dich dabei ruhig an »echten« Treffen mit deinen Freunden.
  • Suche dir einen Ort, an dem du dich wohlfühlst und du nicht gestört wirst. 
  • Mach dir vielleicht sogar ein warmes Getränk, z.B. eine Goldene Milch, wenn du dich normalerweise z.B. in einem Café verabredest.
  • Komm kurz zur Ruhe und begrüße dich dann in der zweiten Person. Du kannst tatsächlich sprechen oder aber auch einen inneren Dialog führen, wenn dir das lieber ist.
  • Und nun, stell all die Fragen, die du auch deine Freunde fragen würdest. Wie geht’s dir heute? Was bewegt dich gerade? Worüber ärgerst du dich? Kann ich dich irgendwie unterstützen? 
  • Lass alle Gedanken und Gefühle zu, die als Reaktion auf die Fragen kommen. Versuche, nicht zu bewerten. 
  • Beende das Gespräch mit einem freundlichen Abschiedsgruß, wenn du das Gefühl hast, alles ist für heute gesagt worden.
  • Komm noch einmal zur Ruhe und spüre nach, bevor du in deinen Alltag zurückkehrst. 

 

2. Finde Ruhe in der Meditation

Meditation ist eine wunderbare Methode, dich selbst besser kennenzulernen. Denn das Meditieren hilft dir dabei, alle Gedanken erst einmal loszulassen. Du schiebst also auch die Gedanken und Gefühle von dir, die vielleicht durch Fremdbestimmung ihre Ursache haben. Im besten Fall wird dein Geist mit jeder Meditation freier und du kommst deinem wahren Wesen immer näher. Für einen möglichst großen Effekt, finde heraus, welche Meditationart zu dir passt und plane am besten täglich ein wenig Zeit für deine Meditation ein.

3. Reduziere Stress durch Powernapping

Müdigkeit und Stress können viele Auswirkungen haben. Unter anderem führen sie dazu, dass wir uns leicht von unbewussten Impulsen leiten lassen und nicht wirklich über Entscheidungen nachdenken. Wir versuchen unterbewusst, Energie einzusparen und bewegen uns der Einfachheit halber mit unseren Gedanken und Entscheidungen in vorgegebenen Bahnen oder lassen uns von anderen überrumpeln. 

Deshalb können dich kurze Ruhephasen (Powernapping) von maximal 30 Minuten auf deinem Weg zur inneren Freiheit unterstützen. Dazu brauchst du kein Bett oder Sofa. Auch ein kurzes Nickerchen im Bürostuhl steigert deine Leistungsfähigkeit schon beträchtlich. Vergiss aber nicht, dir den Wecker zu stellen. Dauert dein Powernap zu lange, hast du Schwierigkeiten, schnell wieder richtig wach zu werden.
 

Deine beste Zeit ist jetzt.
Simon Lohmeyer

Fazit: Habe Mut zur Freiheit – und mach es einfach – jetzt!

Du hast das Gefühl, nicht frei in deinen Entscheidungen sein? Du möchtest selbst über dein Leben bestimmen und deinen Traum leben? Dann warte nicht auf den richtigen Zeitpunkt, um dich ganz bewusst auf die Reise in deine individuelle Freiheit, zu deinem selbstbewussten Ich zu machen. 

Denn sobald dich diese Themen beschäftigen, hast du schon ganz viel geschafft. Jedes Mal, wenn du bei bestimmten Gedanken oder Entscheidungen ein mulmiges Bauchgefühl wahrnimmst, weil diese vielleicht eigentlich gar nicht zu dir passen, kommst du deinem wirklichen Selbst und damit auch deinem persönlichen Leben in Freiheit ein Stückchen näher. Denke stets daran: selbstbestimmt leben heißt, dass DU allein Schöpfer*in deines Lebens bist und deshalb auch DU den ersten Schritt in die Veränderung gehen musst.

Wichtig ist, dass du auf diesem Weg achtsam mit dir umgehst. Du bestimmst dein Tempo. Du entscheidest, was sich gut anfühlt und welche Methoden und Hilfen dich am besten auf deiner Reise unterstützen. Und du entscheidest auch, welches Maß an Selbstbestimmung für dich das richtige ist. Auch das kann Mut zur Freiheit bedeuten. 

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