Das Superfood Heidelbeere (mit 2 Rezepten)
Einheimische Heidelbeeren
Heidelbeeren aus dem Supermarkt sind ausnahmslos Zuchtformen. Die echten, einheimischen Heidelbeeren sind im Inneren blauviolett durchgefärbt, während die aus Amerika stammenden Zuchtformen innen weiß und weniger aromatisch sind: also mehr Schein als Sein. Auch die Tatsache, dass diese Art Blaubeeren über viele Monate hinweg im Sortiment ist, lässt auf ihre unnatürliche Herkunft schließen. Da machen wir uns doch lieber mit einem Körbchen am Arm auf in den Wald, um die kleinen blauen Köstlichkeiten selbst zu ernten.
Die Heidelbeere ist eine typische Pflanze im Unterwuchs von Nadelwäldern in Mittelgebirgen. Hier liebt sie die hohe Feuchtigkeit und den sauren, humusreichen Waldboden. Außerdem ist sie auch häufig in der Nähe von Mooren anzutreffen. Halte also an diesen Stellen die Augen nach den blauen Beeren offen; gerade in den Mittelgebirgen und den Alpen findest du den zierlichen Strauch sogar in Massenbeständen, so dass du nicht lange suchen musst.
So erkennst du Heidelbeeren
Die Heidelbeere ist ein kleiner Zwergstrauch mit zierlichem Wuchs, der 10-50 cm hoch wird. Seine aufrechten, grünen Triebe sind kantig, und im Frühjahr erscheinen ovale Blättchen mit einem fein gesägten Blattrand. Die grünen, oft etwas rötlich angelaufenen Blüten sitzen einzeln in den Blattachseln und sind wie ein kleines Glöckchen geformt. Die Beeren selbst sind blauschwarz gefärbt, auf der unberührten Beere findet sich hellblauer Reif. Auch innen sind die Heidelbeeren dunkelviolett.
So wirken Heidelbeeren
Man kann die Heidelbeeren mit Fug und Recht als echtes einheimisches "Superfood" bezeichnen. Diese Kraftpakete sind reich an Vitaminen (C, E und B), Spurenelementen wie Chrom und Mangan und stecken außerdem voller Pektine, Fruchtsäuren, Gerbstoffe und Flavonoide.
Wusstest du, dass der blaue Farbstoff in den Beeren besonders wertvoll ist? Er wirkt gegen sogenannte freie Radikale – also gegen oxidativen Stress. Mit diesem "Anti-Aging-Effekt" schützt er uns vor Zellalterung und stärkt gleichzeitig das Immunsystem. Die Wirkung der dafür verantwortlichen Anthocyane im blauen Farbstoff wird durch Erhitzen nicht vermindert, sie bleibt auch in Kompott, Kuchen oder Marmelade erhalten.
Besonders interessant finde ich die gegensätzliche Wirkungsweise von getrockneten und frischen Beeren: Getrocknete Beeren haben stopfende Wirkung und helfen daher bei Durchfall! Frische Beeren hingegen wirken in größeren Mengen verzehrt abführend und werden daher auch zur Behandlung von Madenwürmern genutzt.
Sammelhinweise
Beeren: Juli und August
Aus eigener Erfahrung rate ich dir, zum Sammeln von Blaubeeren immer alte Kleidung zu tragen bzw. gut aufzupassen, denn die Beeren färben stark ab. Und bitte behandel die Zwergsträucher mit den zierlichen Ästchen schonend! Der Einsatz von Kämmen schadet den Pflanzen und ist deshalb in Deutschland aus Gründen des Naturschutzes verboten.
Heidelbeer-Smoothie
Gibt Kraft, stärkt das Immunsystem und macht schon am Morgen gute Laune.
Für 2 Portionen
- 150 g Heidelbeeren
- 4–6 Datteln, entsteint
- Saft von ½ Zitrone
- 1 Msp. Ceylon-Zimt
- 200 ml Wasser
- 1 TL Chiasamen
Alle Zutaten zusammen in einem leistungsstarken Standmixer zu einem cremigen Smoothie verarbeiten und genießen.
Heidelbeer-Eiscreme (vegan)
Eine herrlich gesunde Nascherei für heiße Sommertage
Für 2 Portionen
- 150 g frische Heidelbeeren, gekühlt
- 2 gelbbraune, vollreife Bananen, gefroren
- Saft von ½ Zitrone
- 2 EL Mandelmus
- 1 TL Vanillezucker
Alle Zutaten zusammen in einem Mixer zu einer Creme verarbeiten und sofort genießen.
Wer mag, kann die Eiscreme auch in Eisförmchen abfüllen und – dekoriert zum Beispiel mit Mandelsplittern – als Snack am Stiel servieren.
©Maximilian Gall