Warum wir unsere Herzen öffnen sollten

Wie wäre es, wenn du erkennen würdest, dass du einen riesigen Juwel in dir trägst, der nur ein bisschen geschliffen werden muss, um strahlen zu können? Alles was du tun müsstest, um mit diesem Edelstein in Kontakt zu kommen wäre den Blick zu ändern: weg von der permanenten Selbstkritik und negativen Bewertung anderer hin zu dem Guten in dir und deiner Umwelt.

Vielleicht fällt es dir – wie den meisten anderen Menschen auch – aber eher schwer, daran zu glauben, dass du so etwas Kostbares besitzt. Buddha war uns da einen großen Schritt voraus. Er glaubte daran, dass alle Menschen - also auch du und ich – per se etwas Vollkommenes besitzen. Wir müssen es in einem ersten Schritt nur erkennen und in einem zweiten Schritt entsprechend freilegen und polieren. Als Politur gab Buddha uns die sogenannten „Vollkommenheiten“ mit auf den Weg. Zu ihnen gehören „Wohlwollen“ und „Nicht verletzendes Handeln“.

 

Der sich selbst liebt, tut keinem anderen etwas Böses an.
Redaktion

Die Kraft des Herzens aktivieren

Buddha selbst verwendete das Pali-Wort „Metta“, um Wohlwollen zu beschreiben. Metta beinhaltet aber auch noch die Aspekte Sympathie, Freundlichkeit, Offenherzigkeit und liebende Güte. Metta stellt die Kraft unseres Herzens, im Herzchakra, in den Mittelpunkt, die wir aktiv gestalten müssen. Dies gelingt uns, indem wir unser Denken und Handeln uns selbst und anderen gegenüber kontinuierlich wohlwollend ausrichten. 

Allen voraus geht jedoch, dass wir unser Herz für uns selbst öffnen. So sagte der Buddha sehr treffend, dass jemand, der sich selbst liebt, keinem anderen etwas Böses antut. Sich selbst ganz und gar zu akzeptieren, ist zugleich Weg und Ziel der Metta-Meditation. Schließlich ist unsere Einstellung anderen gegenüber abhängig von unserem Blick auf uns selbst. 

In der Metta-Meditation aktivieren wir den wohlwollenden Herzenskontakt mit vier klassischen Metta-Sätzen. Sie werden Schritt für Schritt eingeübt und dann kontinuierlich leise im Inneren gesprochen. Sie lauten zum Beispiel: 

  • Möge ich glücklich sein. 
  • Möge ich mich sicher und geborgen fühlen. 
  • Möge ich gesund sein. 
  • Möge ich unbeschwert leben. 

Zuerst sprichst du diese Sätze im Geist zu dir selbst in gelassenem Rhythmus, ähnlich wie ein Mantra. In weiteren Schritten fokussierst du dich auf den Kontakt mit Menschen im eigenen Umfeld bis hin zu allen fühlenden Wesen. Dadurch können all die Vorurteile, die wir mit uns herumtragen, ins Bewusstsein gerufen werden und dann abgeschliffen werden.

Allerdings dauert es eine Weile, bis wir eine uneingeschränkt wohlwollende Haltung zu allen inneren und äußeren Erfahrungen einnehmen können. Überfordere dich deshalb bitte nicht. Mach dir immer wieder bewusst, dass alles seine Zeit braucht. Auch tief liegende destruktive Verhaltensmuster zu verwandeln gelingt niemanden von heute auf morgen.

 

Metta tut gut

Die Metta-Meditation zeigt uns, wie wir innehalten und heilsame Gedanken als Gegengewichte zu negativen Ansichten und Meinungen setzen können. Metta verbindet uns mit unserem Herzen und zeigt es uns als den Ort, an dem tiefstes inneres Wissen und Fühlen eins sind.

 

Unterlasse das Üble, tu das Gute, läutere dein Herz.
Redaktion

Nicht verletzendes Handeln

Vergleichbar mit den christlichen zehn Geboten sprach Buddha fünf Empfehlungen aus, die zu einem Zusammenleben führen, das von Respekt und Achtung geprägt ist. Sie werden als Anregungen für ein nicht verletzendes Handeln verstanden, eine weitere Vollkommenheit.

Eine aufgeschlossene, achtsame Haltung wertet unseren Alltag auf. Ein achtsamer Umgang mit den eigenen Wertvorstellungen und nicht verletzendes Verhalten sind Voraussetzungen für das eigene psychische Wohlergehen. Wir können keinen emotionalen Frieden finden, wenn wir nehmen, was uns nicht gehört, wenn wir die Grenzen anderer nicht achten. Verstehen wir, dass alles miteinander verwoben ist, wird uns bewusst, dass jeder Schaden, den wir anderen zufügen, auf uns selbst zurückfällt. Dies im Alltag umzusetzen ist jedoch nicht leicht.

Es gibt eine schöne Geschichte, die zum Ausdruck bringt, was damit gemeint ist. Es gab einmal einen Vogelnest-Meister, einen weisen Zen-Lehrer, der in einer Baumkrone lebte. Eines Tages besuchte ihn ein berühmter Dichter und bat ihn: »Lehre mich die Essenz des Buddhismus.« Der Meister antwortete: »Unterlasse das Üble, tu das Gute, läutere dein Herz.« Der Dichter stöhnte: »Dafür bin ich nun den weiten Weg hergekommen – nur um zu hören, was doch jedes Kind weiß.« »So ist es«, sagte der Vogelnest-Meister, »jedes Kind weiß es, aber selbst ein Achtzigjähriger ist nicht imstande, es zu tun.«

Wenn du es trotzdem probieren oder besser noch tun möchtest, so gibt es hierfür fünf Empfehlung. Sie gehen auf den Buddha zurück.
 

Fünf Tipps für mehr Respekt und mehr Glück

1. Ich möchte üben, alles Leben zu schützen. Ich will keine Lebewesen töten oder verletzen. 

2. Ich möchte üben, großzügig zu sein, um andere zu unterstützen und nicht zu nehmen, was mir nicht gehört. 

3. Ich möchte üben, die Beziehungen meiner Mitmenschen zu respektieren, und ihnen helfen, ihr Glück zu bewahren. Ich möchte durch mein sexuelles Verhalten niemandem schaden. 

4. Ich möchte üben, mit Worten nicht zu verletzen und nur das zu sagen, was wahr und hilfreich ist. 

5. Ich möchte üben, mein Bewusstsein nicht durch den Konsum von Alkohol oder Drogen zu benebeln. Alles, was ich geistig oder körperlich zu mir nehme, soll mir helfen, klarer und wacher zu werden.

Respekt und Zurückhaltung in Bezug auf die Grenzen anderer und das Kultivieren von Wohlwollen gegenüber allen fühlenden Wesen – das sind die Politur, um mit deiner eigenen Vollkommenheit in Kontakt zu kommen. Wenn du die Metta-Meditation und die 5 Tipps regelmäßig praktizierst, wirst du dich schon bald wohler fühlen. Und nach und nach wird dein Juwel immer mehr leuchten.

 

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