Prokrastination: Ursachen, Test und 5 Tipps gegen Aufschieberitis

Was ist Prokrastination?

Du schiebst das, was du dir vorgenommen hast, wiederholt vor dir her? Damit bist du nicht allein. Hinter Prokrastination oder auch Aufschieberitis steckt der Versuch, langfristige Ziele gegen kurzfristige Befriedigung einzutauschen.

Indem wir die Zeit auf der Couch mit unserem Handy verbringen und uns einreden »Ich mache jetzt eine Pause, um meine Batterien aufzuladen«, obwohl wir theoretisch genug Energie haben, schieben wir wichtige Aufgaben vor uns her. Wir haben kurzfristig das Gefühl, befriedigt zu sein. 

Langfristig gesehen würde es uns aber viel glücklicher machen, endlich den Schlafzimmerschrank aufzubauen, den wir bereits vor zwei Wochen gekauft haben. Denn dann können wir endlich Ordnung im Zimmer machen und das To-do von unserer Liste und aus unserem Kopf streichen.

Aufschieben ist nun mal keine erholsame Pause. Deine Gedanken kreisen nämlich dennoch um die Dinge, die du eigentlich tun wolltest.
Monique Bogdahn in »Aufschieben war gestern«

Wir fühlen uns also für einen kurzen Moment lang gut, da die Ersatzaufgaben schneller und leichter zu erledigen sind. Doch zunehmend steigt in uns das schlechte Gewissen, weil wir wichtige Aufgaben einfach nicht erledigen und immer wieder vor uns herschieben. Je häufiger wir das tun, desto mehr leidet unser Wohlbefinden darunter, wir fühlen uns zunehmend blockiert und auch unser Selbstwertgefühl leidet enorm.

 

Welche Ursachen hat Prokrastination?

Obwohl wir also wissen, dass das Aufschieben unserer Aufgaben und Pflichten uns nicht wirklich zufriedenstellt, bleiben wir häufig dabei zu prokrastinieren. Das kann verschiedene Ursachen haben:

  • Vielleicht schiebst du etwas auf, aus Angst davor, der Aufgabe nicht gewachsen zu sein oder Kritik oder Ablehnung zu ernten.
     
  • Aber auch das Setzen von falschen Prioritäten oder unrealistischen Zielen kann dich daran hindern, endlich loszulegen.
     
  • Oder ist es der Perfektionismus, der dich einfach nicht beginnen lässt?
     
  • Vielleicht hast du auch Probleme damit, dich richtig zu fokussieren und dir deine Zeit so einzuteilen, dass du deine Aufgabe pünktlich fertig bekommst, und erledigst daher immer alles im letzten Moment.

Egal welche Ursache der Grund für dein Aufschieben ist: Wenn du darunter leidest, solltest du nach Lösungen für das Problem suchen.

 

Prokrastinations-Typen-Test

 

5 Tipps gegen Prokrastination

Damit du es schaffst, endlich deine Aufgaben anzugehen, haben wir folgende fünf Tipps für dich.

1. Akzeptiere deine Prokrastination 

Es ist sicherlich nicht einfach, besonders wenn der Berg an Aufgaben dich gefühlt erdrückt. Dennoch ist dieser Punkt enorm wichtig, damit du in die Umsetzung der anderen Tipps kommen kannst: 

Akzeptiere, dass du Dinge aufschiebst und verstehe, dass das völlig menschlich ist. Durch das ständige Ankämpfen und indem wir uns permanent selbst ein schlechtes Gewissen machen, wird der innere Druck nur größer und du verbrauchst unnötig Energie.

Durch das Annehmen wirst du dich leichter fühlen und du kannst so das schlechte Gewissen kleiner werden lassen. Das öffnet dir den Weg, um ins Handeln und in deine Kraft zu kommen. 

Es fühlt sich fast so an, als würden wir uns selbst sabotieren.
Monique Bogdahn in »Aufschieben war gestern«

2. Finde heraus, was dich daran hindert, loszulegen

Natürlich kannst du dein Zeitmanagement optimieren, um endlich deine To-dos zu bearbeiten. Wenn der Grund, weshalb du die Dinge aufschiebst, jedoch die Angst vor Ablehnung oder Kritik ist, dann solltest du eher an diesem Punkt arbeiten. 

Finde heraus, was der wahre Grund dafür ist, dass du bisher nicht angefangen hast, und dann versuche ihn aufzulösen.

3. Teile große Aufgaben in kleine

Wer kennt dieses überfordernde Gefühl nicht, wenn wir nicht wissen, wo wir anfangen sollen. Das kann uns lähmen und wir fangen oft gar nicht erst an.

Daher beherzige unseren Tipp und teile die große Aufgabe in viele kleinere To-dos auf, die leicht für dich zu bearbeiten sind. So kannst du jeden Tag eine Aufgabe erledigen und kommst in kleinen Schritten deinem großen Ziel näher. Außerdem hast du beim Abhaken einer noch so kleinen Aufgabe ein Erfolgserlebnis, das dich motiviert.
 

4. Beginne täglich mit der schwierigsten Aufgabe

Je länger der Tag dauert, umso weniger schaffen wir es, unsere guten Vorsätze umzusetzen. Wir prokrastinieren und schieben unsere Aufgaben auf die lange Bank.

Es lohnt sich daher, gleich am Morgen mit der schwierigsten Aufgabe anzufangen. So hast du sie von der Liste und kannst dich den restlichen Tag zusätzlich noch um kleinere To-dos kümmern. 

Belohne dich für deine Erfolge

Du hast eine Aufgabe erledigt – dann gleich zur nächsten, oder? Stopp! Belohne dich doch erst einmal dafür, dass du wieder eine Aufgabe geschafft hast, indem du dir zum Beispiel etwas Gutes tust. Das kann eine Pause, ein Nickerchen, ein Spaziergang oder ein wohltuendes Bad sein.

Das signalisiert deinem System, dass es sich lohnt, die Aufgaben gleich zu erledigen. Zudem hast du mehr Freude daran, Aufgaben zu erledigen, weil du weißt, dass danach etwas Tolles auf dich wartet. 

 

Fazit: Du kannst Prokrastination überwinden

Prokrastination darf Teil unseres Lebens sein – sollte dieses jedoch nicht bestimmen. Damit du aus der Aufschieberitis ausbrechen und endlich in die Umsetzung kommen kannst, können dir unsere fünf Tipps helfen:

  1. Akzeptiere deine Prokrastination.
  2. Finde heraus, was dich daran hindert loszulegen.
  3. Teile große Aufgaben in kleine.
  4. Beginne täglich mit der schwierigsten Aufgabe.
  5. Belohne dich für deine Erfolge.

So wirst du dich viel zufriedener fühlen und auch dein Stresslevel wird es dir danken. 

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