Selbstheilung durch die richtige Ernährung

Gesund durch Ernährung?

Krank an dem einen und wieder gesund am nächsten Tag: In der Fachsprache wird das Spontanheilung genannt. Der Placeboeffekt lässt grüßen. Immer mehr wissenschaftliche Studien beweisen, dass der menschliche Körper Selbstheilungskraft besitzt. Zuletzt haben kanadische Forscher Hinweise auf die Selbstheilungskraft bei Altersdiabetes dokumentiert. Alte Lehren wie Ayurveda wussten es schon lange: Der Schlüssel zur Heilung liegt im Darm. Genauso wie ungesunde Ernährung krankmachen kann, kurbelt bewusste Ernährung offenbar deine Selbstheilungskraft an.

 

Leaky-Gut Syndrom: Der Darm spielt eine entscheidende Rolle

Vor Jahrzehnten macht die Theorie vom Leaky-Gut-Syndrom erstmals die Runde. Falsche Ernährungsweisen, Infekte und Gegenwartsbelastungen durch Schadstoffe verändern laut der Theorie die Durchlässigkeit der Schleimhäute im Darminneren und erhöhen ihre Absorptionsrate. Über Risse und Porenvergrößerungen gelangen über die Darmschleimhaut eines Leaky-Gut-Patienten neben Nährstoffen angeblich auch ungeplante Nahrungsbestandteile und Bakterien in die Blutbahn. Die Erfinder der Leaky-Gut-Theorie sehen dieses Phänomen als Ursache für verschiedene Krankheiten an.

Speziell chronische Erkrankungen und Autoimmunerkrankungen bisher ungeklärter Genese lassen sich über den sogenannten „Leaky Gut“ und daraus resultierende Mikroentzündungen erklären, meinen Theorieanhänger. Mangelzustände im Hinblick auf Vitamine und Mineralien seien häufige Begleiterscheinungen. Die Lösung ist einfach und lautet: Selbstheilung ist möglich durch die Unterstützung mit bestimmten Präparaten und durch den Ausgleich der Mängel über die Ernährung mit Gemüse und Früchten.

Erstmal hört sich der „leckende Magendarmtrakt“ ein bisschen nach Verschwörungstheorie und Marketingkonzept für sündhaft teure Präparate an. Obwohl die erhöhte Darmpermeabilität der modernen Medizin durchaus ein Begriff ist, gibt es bislang keine wissenschaftlichen Beweise für einen konkreten Zusammenhang zwischen dem Phänomen und bestimmten Erkrankungen. Nichtsdestotrotz bleibt die Ernährung ein wichtiger Faktor für das Wohlbefinden, die Vitalität und die Krankheitsanfälligkeit.

Besonders Übergewicht gilt als Risikofaktor für etliche Erkrankungen. Du bist, was du isst, heißt es nicht umsonst. Gastroenterologen wissen mittlerweile, dass 70 Prozent des Immunsystems im Darm angesiedelt sind und sich die Ernährung auf psychische Erkrankungen wie beispielsweise Depressionen auswirkt. Das liegt zum einen an chemischen Nahrungskomponenten, die unmittelbar mit deiner Körperchemie reagieren, und zum anderen an der Darmflora und ihrer ununterbrochenen Kommunikation mit dem Gehirn.

 

Neben positivem Denken gilt eine ausgewogene Ernährung als Schlüssel zur Selbstheilung.
Redaktion

Gesund durch Rohkost & Fasten: Heile dich vom Übermaß!

Dass hin und wieder ein Fastentag dein Immunsystem stärkt, deine Blutentzündungswerte senkt und für eine bessere Stimmungslage sorgt, ist wissenschaftlich bewiesen. Ebenfalls mit Studien belegt ist die Tatsache, dass sich Omega-3-Fettsäuren und probiotische Milchprodukte positiv auf Depressionspatienten auswirken. Für Krankheiten wie das chronische Erschöpfungssyndrom oder Diabetes konnten Wissenschaftler mittlerweile außerdem Veränderungen der Darmflora nachweisen. Heilfasten und das Ayurveda-Prinzip der Gesundheitsbeeinflussung über gezielte Nahrungsaufnahme erscheinen vor diesen Hintergründen alles andere als esoterisch.

Heilen durch Fasten erscheint dir als zu hart? Schon eine um bis zu 30 Prozent reduzierte Kalorienaufnahme wirkt nachweislich präventiv, wenn es um Alterserkrankungen und chronische Leiden geht. Neben positivem Denken gilt eine ausgewogene Ernährung als Schlüssel zur Selbstheilung.

Am besten ist eine Kombination: ballaststoffreiche Vollkornprodukte, Nüsse, vitaminreiche Früchte wie Aprikosen, dazu proteinreiches Magerfleisch und Fischprodukte, Hülsenfrüchte wie Erbsen und Gemüse wie Brokkoli oder Rohkarotten mit viel Carotin gelten als optimaler Nahrungsmix – verzehrt in einer angemessenen Menge.

 

Wichtige Nährstoffe für eine gesunde Ernährung

Dein Körper kann sich nur dann regenerieren, wenn er dazu die erforderlichen Nährstoffe in der empfohlenen Dosis erhält. Für das Vitamin A kannst du Lebensmittel wie Grünkohl, Spinat, Brokkoli, Thunfisch oder Karotten essen und zur Versorgung mit Vitamin E Lebensmittel wie Himbeeren, Wirsingkohl oder Nüsse in den Speiseplan einbauen. Gesundheitsbeeinträchtigende Defizite zeigen sich oft im B-Vitaminkomplex.

Dabei bieten sich zur Zuführung von Vitamin B Lebensmittel sämtlicher Herkunft an. Tierische Produkte wie Eier, Hering und Fleisch oder Milchprodukte versorgen beispielsweise mit dem Muskelvitamin B3. Wichtige Vitamin B6 Lebensmittel sind dagegen Walnüsse, Hirse, Erbsen, Karotten, Bananen und Kartoffeln. Zur Aufnahme von Vitamin B1 sind Lebensmittel wie Getreide, Hefe und Sonnenblumenkerne günstig und zur Mangelvorbeugung im Hinblick auf Vitamin B2 Lebensmittel wie Lachs, Joghurt, Pilze und Spargel auf dem Speiseplan sinnvoll.

In Sachen nährstoffschonende Zubereitung setzen viele Menschen auf Rohkost. Bei der Rohkosternährung kochst und verarbeitest du Obst und Gemüse nicht weiter, sondern führst die Lebensmittel möglichst unverarbeitet zu. Auf diese Weise bleiben die Nährstoffe vollständig darin enthalten. Schälen und Kochen gehen oft mit Vitaminverlusten einher. Was sind Vitamine noch wert, wenn du sie zu heiß kochst? Die lebenswichtigen Nährstoffe sind sensible Verbindungen, mit denen du nicht zu hart, zu heiß oder zu kalt umgehen darfst.

Übrigens: Wenn du deinem Magendarmtrakt zwischendurch längere Pausen gönnst und nicht den ganzen Tag lang isst, wirkt sich das nicht nur positiv auf deine Figur, sondern auch auf die Nährstoffabsorption aus. Das wichtigste Prinzip der Selbstheilung: Bleibe achtsam. Je mehr du auf die Bedürfnisse deines Körpers hörst, desto eher kannst du dich selbst heilen und gesund durch Ernährung werden.

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