So erkennst du den für dich richtigen spirituellen Lehrer

Buddhas Weg zur Erleuchtung

Vor seiner Erleuchtung war Buddha ein ganz normaler Mensch. So wie du und ich. Er hatte Vorlieben und Abneigungen. So wie du und ich. Was ihn allerdings von uns beiden unterscheidet ist die Tatsache, dass er seinen spirituellen Weg sehr konsequent beschritt. Ohne Wenn und Aber. Er war so entschlossen, eine endgültige Befreiung aus dem menschlichen Leid zu finden, dass er alles hinter sich ließ: Seine Familie, seinen Reichtum und die Aussicht, später ein Fürstentum zu leiten. Als Siddharta Gautama verließ er sein Elternhaus und als Buddha ging er in die Geschichte ein. 


Zu Beginn seiner Suche schloss er sich zahlreichen spirituellen Lehrern an. Sie alle verließ er nach einer gewissen Zeit. Keiner konnte ihn das lehren, was er suchte.

Und am Ende seiner Suche fand er, nach einer langen Meditation in einer Vollmondnacht unter einem Bodhibaum, die Erleuchtung. Danach zog er fast fünfundvierzig Jahre umher, um Menschen sämtlicher Gesellschaftsklassen seine Lehre zu vermitteln. 


 

Jeder von uns kann zum Buddha werden und vollkommene innere Freiheit erlangen.
Redaktion

Wir alle sind Buddhas – nur wissen wir es noch nicht

Neben seiner Kernbotschaft, den sogenannten Vier Edlen Wahrheiten, in denen er die Entstehung und das Vergehen von Leid beschrieb, hatte er aber noch eine weitere zentrale Botschaft:

Jeder Mensch kann vollkommene innere Freiheit erlangen. Auch du und ich.

Damit wollte er sagen, dass wir alle seit Anbeginn unserer Zeit bereits die sogenannte Buddhanatur in uns tragen. Diese ist allerdings so überlagert von Gewohnheiten, Vorstellungen, Konditionierungen und Glaubenssätzen, dass wir sie nicht erkennen. Wir glauben, dass wir unser Ich sind. Wir meinen, ein statisches Ich zu haben und halten mit großem Eifer an diesem Ich fest.

 

Lehren und Lehrer überprüfen

Um mit dem Buddha in uns in Kontakt zu kommen brauchen wir Vorbilder, Meister und Lehrerinnen, die darum wissen und uns entsprechende Meditationen und Praktiken vermitteln, um ihn freizulegen. Sie können uns zeigen, wie unser Geist funktioniert und wo unsere Buddhanatur ist.

Ein solcher Lehrer oder eine solche Meisterin ist unabdingbar, weil der menschliche Verstand sehr einfallsreich ist und sich immer wieder zwischen uns und unseren inneren Buddha stellt. Ein guter Lehrer oder eine gute Lehrerin kennt die Tücken des Verstandes und die Verlockungen des Egos. Sie stellen sich in den Dienst der buddhistischen Lehre und zeigen dir den Weg zum Buddha in dir.

Er oder sie weiß, dass er selbst  nur der Wegweiser ist. Weise Lehrerinnen und Meister orientieren sich gerne an Buddha und werden dich immer wieder auffordern, gemäß Buddhas Empfehlungen ihre Lehren zu überprüfen und sie nicht zu verherrlichen.

Sein Rat lautete: Entwickelt positives kritisches Vertrauen auf der Suche nach einem Lehrer. Damit meinte er, dass man einen Lehrer oder eine Lehrerin und deren Lehre aufrichtig prüfen sollte, bevor man sich ganz auf sie einlässt. 

 

Die Suche nach einem spirituellen Lehrer erfordert eine sorgsame Prüfung - und Vertrauen auf das eigene Bauchgefühl.
Redaktion

Kriterien für Integrität 

Bei der heutigen Flut an Yoga-, Meditations- und Achtsamkeitslehrern ist es gar nicht so einfach, eine solche Prüfung vorzunehmen. Ästhetisch aufgemachte Websites und schöne Fotos sind häufig der erste Kontakt, den wir mit einem Lehrer oder einer Lehrerin haben. Hiervon sollte man sich allerdings nicht blenden lassen und auf den Rat von erfahrenen Lehrern hören.

Sie empfehlen, bei der Wahl eines Meditationslehrers oder eines Yogagurus genauso sorgsam vorzugehen wie beim Kauf eines Autos, bei der Wahl eines Steuerberaters oder einer Hausärztin. Das klingt sehr pragmatisch. Ist es auch. Aber es soll dich davor bewahren, jemandem auf den Leim zu gehen, der mit schönen Fotos blendet, aber nicht wirklich über ein tiefes spirituelles Wissen verfügt. 

Eine weitere Empfehlung von Buddha und seinen Linienhaltern lautet, sich das Umfeld des spirituellen Lehrers oder der Lehrerin genauer anzusehen. Auch daran kann man bereits erkennen, mit wem man es zu tun hat. Übertriebenen Körperkontakt von Seiten des Lehrers mit seinen Schülerinnen sollte man mit Vorsicht betrachten.

Genauso ungesund ist es, wenn die Lehrerin die Teilnehmer an sich binden möchte und ihnen das Gefühl vermittelt, dass sie unerlässlich ist für die spirituelle Entwicklung des Schülers oder der Schülerin. Ein guter Lehrer oder eine erfahrene Lehrerin ist immer daran interessiert, dass seine Schülerinnen und Schüler sich weiterentwickeln und zu selbstständig denkenden und handelnden Menschen heranreifen.

 

Anerkennung deiner Grenzen

Du solltest auch darauf achten, dass deine Lehrerin oder dein Lehrer deine Grenzen akzeptiert. Wir können nur wachsen, wenn wir Dinge aus uns selbst heraus machen möchten. Dies gilt sowohl für körperliche Übungen als auch für spirituelle Praktiken. Wenn ein Lehrer oder eine Lehrerin von dir Körperübungen fordert, die dir nicht guttun, dann ist er oder sie kein guter Lehrer.

Ähnlich verhält es sich mit mentalen, psychologischen oder spirituellen Aufgaben. Nur dann, wenn du dich offen und bereit fühlst, solltest du dich auf Aufgaben und Prozesse einlassen. Solange dein Bauchgefühl oder dein gesunder Menschenverstand sich gegen Übungen oder Aufgaben wehrt, tust du gut daran, dir selbst zu vertrauen. Keiner kennt dich so gut wie du selbst.

 

Die Anerkennung anderer spiritueller Strömungen ist eine wichtige Eigenschaft eines guten Lehrers.
Redaktion

Offenheit anderen Strömungen gegenüber

Übrigens muss ein spiritueller Lehrer oder eine spirituelle Lehrerin nicht vollkommen sein. Ein Lehrer oder eine Lehrerin kann auch dann für seine Schülerinnen und Schüler ein strahlendes Licht auf dem Weg sein, wenn er über eine tiefe Weisheit verfügt. 

Ein weiser Lehrer ist, wer andere Lehrer, Lehrerinnen oder andere spirituelle Traditionen anerkennt. Je dogmatischer ein Lehrer ist, desto enger ist sein Herz.  Macht eine Lehrerin, egal ob sie Meditation, Yoga, Tai Chi, Chi Gong oder Achtsamkeit unterrichtet, andere Lehrerinnen oder Lehrer gerne schlecht oder runter, dann mangelt es ihr an Weisheit und einem offenen Herzen. Da es auf dem Weg zur Buddhaschaft darum geht, genau diese Tugenden zu entwickeln, ist es unerlässlich, jemanden zu suchen, der diese Eigenschaften verkörpert.
 

Auf das eigene Bauchgefühl hören

Egal, wie charismatisch ein Lehrer oder eine Lehrerin auch wirken mag. Egal, wie viele Weisheiten sie auf Lager hat und wie sehr eine Lehrerin dich durch ihre Art beeindruckt. Mach dir bewusst, dass auch sie alle mit Wasser kochen.

Gib deinen gesunden Menschenverstand und dein Bauchgefühl niemals am Eingang eines Yogastudios oder Meditationszentrums ab. Sei dir selbst ein Licht, an hellen Tagen und in dunklen Nächten.
 

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