Wanda Badwal: Yoga & Ayurveda

Die Ziele von Yoga und Ayurveda

Yoga als Sport und als Achtsamkeitsübung ist in unserer westlichen Welt längst angekommen. Selbst, wenn das noch lange nicht alles ist, was Yoga zu bieten hat, der Hype um die fließenden Bewegungsabläufe, um Dehnungen und Drehungen und zur Ruhe kommen ist ungebrochen. Gerade in Zeiten, in denen unser Alltag immer hektischer wird, suchen viele im Yoga eine gewisse Erdung. Dafür ist Yoga auch genau das Richtige, und trotzdem: Die Lehre vom Yoga beinhaltet mehr als nur die physischen Übungen. 

Yoga ist eine spirituelle Praxis, die uns erden und kräftigen soll, die eine Verbindung schaffen soll. Eine Verbindung zu unserem inneren Selbst. Yoga bedeutet vor allem Meditation, ist aber auch eine Reinigungspraxis und ein Weg, unser Leben zu leben. Die Techniken sind entwickelt worden, um zu meditieren und den Körper durch das Schwitzen im Asana von Giften und Ballast zu befreien: Alles in allem ist Yoga eine Methode, um an den Kern unserer Seele zu kommen. Das Ziel des Yogas ist es, ein Leben im Reinen mit sich und in Balance mit seiner Umgebung zu führen. 

 

Wenn wir in Einklang mit unserer ganz eigenen Natur leben, in der wir geboren wurden und in die wir eines Tages zurückkehren, sind wir gesund.
Wanda Badwal

Genau dieses Ziel verfolgt auch Ayurveda. Es ist die Lehre des Lebens (Ayur = Leben, Veda = Lehre) und baut auf der Philosophie auf, dass jeder Mensch Teil der Natur ist. Alle Elemente der Natur, Wasser, Luft, Feuer und Erde, sind in jedem von uns präsent. Unser physischer Körper besteht zum Großteil aus Wasser, wir atmen Luft, in uns tobt das (Verdauungs-)Feuer und unsere Knochen werden am Ende unseres Lebens wieder zu Erde. 

Dabei wird jeder Mensch in einer gewissen Konstitution geboren. In jedem von uns wirken also unterschiedliche Kräfte, die uns ausmachen. Diese sogenannten Doshas liegen wieder den Elementen der Natur zugrunde: In Vata herrschen Luft und Äther vor, in Pitta dominieren Feuer und Wasser, in Kapha Erde und Wasser. In jedem von uns haben die Doshas ein individuelles Gleichgewicht – das ist unser Prakriti.

 

Wie können wir unsere innere Balance wiederherstellen?

Wenn wir also in Einklang mit unserer ganz eigenen Natur leben, in der wir geboren wurden und in die wir eines Tages zurückkehren, sind wir gesund. Wenn Körper, Geist und Wesen in Balance sind, geht es uns gut. Geraten die Doshas allerdings aus der Balance, sind wir anfällig für Krankheiten. Dieser Zustand nennt sich Vikriti. Äußere Einflüsse auf unser Leben führen also zu einem Ungleichgewicht unseres Prakriti. Das kann etwa Stress sein, eine falsche Ernährungsweise, viele Reisen; meist sind es Dinge, die auf die Charakteristika unseres ohnehin dominanten Dosha einzahlen. Im Ayurveda geht es darum, die Doshas im ursprünglichen Gleichgewicht zu halten – oder dieses möglichst schnell wiederherzustellen. 
    
Grundsätzlich haben wir die Tendenz, aus der Balance zu geraten. Das liegt vor allem daran, dass wir aus dem Ego heraus agieren und im Alltag gerne den „leichten“ Weg wählen. Wer zum Bespiel immer aktiv ist und unterwegs sein muss, tendiert dazu, in stressigen Zeiten etwa zusätzlich Sport zu treiben – weil ihm das erst einmal gut tut. Das zahlt allerdings auf das Pitta (Feuer & Wasser, sehr dynamische Persönlichkeit) ein, das in der individuellen Konstitution der Person bereits dominant ist. So geraten die Doshas zunehmend aus der Balance. Demjenigen täte es vielmehr gut, zur Ruhe zu kommen, zu meditieren oder einen ausgiebigen Spaziergang an der frischen Luft zu machen. 

 

Ein Blick auf die Jahreszeiten, auf Witterung und das persönliche Umfeld kann Aufschluss darüber geben, was uns aus der Balance bringt.
Wanda Badwal

Viele Menschen wissen, was sie wollen – aber nicht, was sie brauchen. Wenn wir uns aus der Balance fühlen, sollten wir also tendenziell nicht das tun, was uns leicht fällt. Das ist eine konstante Herausforderung, aber nur diese „Arbeit“ an uns selbst führt uns zur inneren Balance zurück. Wichtig, um nach Ayurveda zu leben, ist also eine gewisse Selbstbeobachtung, wie etwa Journaling oder das Führen eines Tagebuchs. Auch ein Blick auf die Jahreszeiten, auf Witterung und das persönliche Umfeld kann schon Aufschluss darüber geben, was uns gerade aus der Balance bringt.

Yoga kann einen großen Teil zu dieser Selbstheilung beitragen. Genau wie Ayurveda arbeitet Yoga präventiv – beide Praktiken wollen uns gesund halten. Sie arbeiten ganzheitlich, sie betrachten den Menschen also in seinem Umfeld und fragen: Welchen Einflüssen ist der Mensch gerade ausgesetzt? Was arbeitet in ihm? Was ist in seinem Leben aus der Balance? 

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Yoga und Ayurveda gehen Hand in Hand

Yoga-Therapie ist Teil des ganzheitlichen Heilsystems, mit seinen energetischen Wirkungsweisen wird Yoga zur Medizin innerhalb von Ayurveda. Jede Yoga-Übung arbeitet in Einklang mit einem bestimmten Dosha. So können wir mit konkreten Übungen schon an unserer inneren Balance arbeiten, ebenso wie durch eine bestimmte Ernährung, Meditationspraxis und das richtige Maß an Schlaf.  

Das macht Yoga auch zur Schwesternwissenschaft des Ayurveda: Beides möchte unsere Gesundheit erhalten, es soll gar nicht erst so weit kommen, dass wir krank werden. Das Ziel beider Praktiken ist daher ein möglichst stressfreies, balanciertes Leben. Im Gegensatz zur westlichen Medizin, die ihre absolute Berechtigung hat, den Menschen aber nur auf Symptome hin behandelt, sieht Ayurveda das große Ganze und setzt deshalb auch ganzheitlich an. 

So lange wir also in Kontakt sind mit unserer inneren Natur, befinden wir uns in einem ausgeglichenen und kraftvollen Zustand. Diese eigene Natur zu erkennen und mit ihr in Balance zu leben ist laut Ayurveda Voraussetzung für ein gesundes, langes und erfülltes Leben. 

Wie deine ganz eigene innere Konstitution ist und welche Yoga-Übungen welches Dosha unterstützen, erfährst du in Wanda Badwals Buch „Yoga - Die 108 wichtigsten Übungen und ihre ganzheitliche Wirkung“. 
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