Gesunde Kräuter: Das wächst im Garten

Gesunde Kräuter zur Krankheitsvorbeugung und ein Plus an Geschmack

Bereits seit etlichen Jahrhunderten kredenzen Mediziner, Heiler und Köche aus Heilkräutern gesunde Tees, Salben und Tinkturen. Sie können das Allgemeinbefinden stärken, vor Erkrankungen bewahren und einschlägige Leiden lindern. Wissenschaftler gehen sogar davon aus, dass Kräuter den menschlichen Organismus besser vor freien Radikalen schützen als Obst oder Gemüse. Dies liegt daran, dass einige Kräuter aus dem Garten oder vom Balkon sehr viele Antioxidantien enthalten und vitaminreich sind. Sie können freie Radikale neutralisieren und somit dazu beitragen, nicht an schweren Erkrankungen wie Arteriosklerose, Grauem Star oder Alzheimer zu erkranken. Daneben schmecken gesunde Kräuter hervorragend und verleihen warmen sowie kalten Speisen und Getränken mehr Pfiff. Doch Kraut ist nicht gleich Kraut. Sie unterscheiden sich in ihrer Optik, ihrem Aroma und ihrer möglichen Heilwirkung.

 

Diese sieben Kräuter gehören in deinen Kräutergarten

Aufgrund ihrer möglichen Heilwirkung, ihrem Geschmack und den klimatischen Bedingungen gehören insbesondere diese sieben Kräuter in deinen Garten beziehungsweise auf deinen Balkon:

  • Dill: appetitanregend, magenstärkend und beruhigend
  • Rosmarin: aufmunternd, magen- und darmregulierend
  • Brennnessel: blutreinigend, harntreibend und blutzuckersenkend
  • Pfefferminz: entkrampfend und entzündungshemmend im Rachenraum
  • Zitronenmelisse: antibakteriell, beruhigend und nervenstärkend 
  • Estragon: verdauungsfördernd, vitaminreich (Vitamin C) und beruhigend
  • Basilikum: verdauungsfördernd, wassertreibend und krampflösend

 

Ist Kresse gesund? Das natürliche Antibiotikum

Vielleicht kennst du noch aus der Kinderzeit die Gartenkresse, denn sie wird aufgrund ihrer Pflegeleichtigkeit gern in Schulbeeten angepflanzt. Sie begeistert zudem durch ihren Reichtum an wertvollen Inhaltsstoffen. Ihre Mineralien, Vitamine und Spurenelemente können den Stoffwechsel ankurbeln und das Blut reinigen. Besonders beachtenswert ist der hohe Anteil an Senfölen. Er kann die Vermehrung von Pilzen, Bakterien und Viren hemmen, weshalb die Gartenkresse sich als natürliches Antibiotikum einen Namen machte. Geschickt kannst du mit ihr dein Immunsystem unterstützen.

Wie du die kleinen grünen Blättchen zu dir nimmst, hängt ganz von deinem Geschmack ab. Du kannst mit der Gartenkresse einen Kräuterquark anmischen oder eine Kräuterbutter herstellen. Auch Salate und Soßen lassen sich damit würzen.

Schnittlauch: Gesund und antibakteriell

Schnittlauch ist ein Dauerbrenner in der deutschen Küche, da dieses Kraut sehr würzig ist und eine angenehme Schärfe ins Essen bringt. Doch wer hätte geahnt, dass Schnittlauch ebenfalls eine begehrte Heilpflanze ist? Sie kann wie andere Laucharten harntreibend, antibakteriell und schleimlösend wirken. Einst glaubten die Menschen, sie könnten sich mit Schnittlauch vor dem bösen Blick schützen. In den grünen, schmalen Halmen verbergen sich viel Vitamin C, Senföle und Saponine. Das enthaltene Eisen kann besonders schnell und einfach vom Organismus aufgenommen werden.

 

Wellness mit Melisse: Erlebe dein grünes Wunder

Die Melissa officinalis wird wegen ihres starken Aromas gerne auch Zitronenmelisse genannt.  Die stark wuchernde mehrjährige Staude wird rund 50 Zentimeter hoch und trägt im Sommer weiße Blüten, gedeiht prächtig und ist in vielen Kräutergärten zu finden. Die Melisse wirkt beruhigend und entspannend, ist sanft schilddrüsenregulierend, nerven- und magenstärkend, krampflösend und antiviral. Du wirst erstaunt sein, wie leicht sie sich verarbeiten lässt und wie schnell sie dir ein wunderschönes Aussehen verleiht.

 

Ayurvedische Heilkräuter: 5 Kräuter, die du kennen solltest

Medikamente werden oft aus Kräutern hergestellt. Doch findet heutzutage die Medikamentenforschung vor allem im Labor statt. Früher im Ayurveda hingegen hat man  einfach gut beobachtet und logische Schlüsse daraus gezogen. Ein Tee aus Weidenrinde war der Klassiker bei Schmerzen, Fieber und Entzündungen. Weidenrinde enthält den Wirkstoff Salizin. Unser modernes Aspirin enthält vor allem Acetylsalicylsäure – fällt dir was auf? 

Im Ayurveda kommen viele einheimische Gewächse zum Einsatz, aber auch exotische und zum Teil auch weniger bekannte Kräuter und Pflanzen. Im Folgenden stellen wir dir 5 gesunde Ayurveda Kräuter vor, die du ganz einfach in deinem Garten oder auf deinem Balkon anbauen kannst:

  • Anis und Fenchel: 1 Teelöffel der Samen als Tee aufgebrüht wirkt gut bei Hitzewallungen und sonstigen Themen rund um die Menopause, außerdem bei Blähungen.
     
  • Minze: 1 Esslöffel der gehackten Blätter als Tee aufgebrüht hilft bei Blähungen und Magenbeschwerden.
     
  • Melisse: 2 Teelöffel der gehackten Blätter als Tee aufgebrüht wirken bei nervöser Unruhe und Halsschmerzen.
     
  • Petersilie: Kocht man sie komplett samt Blätter und Stengel, verbessert sie die Verdauung und wirkt mild entwässernd.
     
  • Rosmarin: 1 Teelöffel der gehackten Nadeln als Tee aufgebrüht hilft bei Magenproblemen und Kopfschmerzen.
     

Tipps für deinen Kräutergarten

Selbst ohne ausgeprägten grünen Daumen kannst du gesunde Kräuter bei dir im Garten oder auf dem Balkon anpflanzen. Dafür nimmst du am besten Blumentöpfe oder Pflanzenkästen, in denen keine Staunässe entstehen kann. Im Supermarkt und im Gartencenter erhältst du Samen unterschiedlichster Kräuter in kleinen Tüten sowie vorgezogene Kräuter. Solltest du dich für letztgenannte Variante entscheiden, ist die Qualität wichtig. Ansonsten stirbt das Pflänzchen trotz liebevoller und guter Pflege schneller als erwartet. Auf den Verpackungen findest du praktische Hinweise, die dir dabei helfen, bald schon einen Garten voller gesunder Kräuter zu haben.

 

Kräuter-Rezepte

Das beste Kräuter-Dip-Rezept: Der Querfeldein-Kräuter-Dip

Hier ist noch ein leckeres Rezept für einen gesunden Kräuter-Dip, den du ganz einfach aus den ayurvedischen Heilkräutern aus deinem Garten zubereiten kannst.

  • 250 g gemischte Kräuter aus dem Garten (z. B. Rucola, Petersilie, Minze, Basilikum) 
  • 3 TL Fenchelsamen 
  • 100 g geröstete Mandeln
  • 150 ml Olivenöl
  • 1 TL Salz
  • 1 TL frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • Saft von 1 Limette
  • 1 TL Honig 
    Die Kräuter, wenn nötig, kurz waschen und abtropfen lassen. Dann die Fenchelsamen grob im Mörser zerstoßen und in einer Pfanne ohne Fett ca. 20 Sekunden anrösten. Alles mit den restlichen Zutaten in einem hohen Gefäß mit Hilfe eines Mixstabes zu einer groben Paste pürieren. 
     

Haarspülung mit Melisse

Melisse ist ein bewährtes Hausmittel und wirkt besonders gut bei spröden, angegriffenen Haaren, z.B. nach dem Urlaub am Meer. Die Spülung unterstützt, dass die Haare wieder schon glatt werden und glänzen. 

  • frische Melissenblätter
  • Apfelessig
  • Braunfläschchen à 100 ml (aus der Apotheke)

Die Melissenblätter waschen und trocken tupfen, klein schneiden und in ein sauberes Schraubglas füllen. Das Glas mit dem Apfelessig auffüllen, sodass die Blätter komplett mit Essig bedeckt sind. Nun das Glas zuschrauben und den Inhalt mindestens 14 Tage bei Zimmertemperatur ziehen lassen. Zwischendurch das Glas immer mal wieder gründlich schütteln. Anschließend die Mischung durch ein feines Sieb gießen, die fertige Haarspülung in die Braunfläschchen gießen und beschriften. Kühl und dunkel gelagert, hält die Spülung mindestens 6 Monate. 2 Esslöffel der Haarspülung mit 1 Liter kühlem Wasser mischen und nach der Haarwäsche über die Haare gießen. Nicht ausspülen.

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