Plastikkonsum reduzieren: 7 Tipps, um Plastik zu vermeiden

Es sind gut 70 Prozent der Erdoberfläche, die von Wasser bedeckt sind. Aber mittlerweile ist das Plastikaufkommen in den Meeren so hoch, dass in jedem Quadratkilometer bereits hunderttausende Teile Plastikmüll schwimmen und Fische und Vögel elendig daran sterben, weil sie Plastikteilchen mit Plankton oder Quallen verwechseln. Du brauchst nur das Stichwort »Plastikmüll im Ozean«  einzugeben, und schon wirst du überflutet mit Fotos über das bedrückende Ausmaß dieses Elends.

Wer aber ist für all das verantwortlich? Du und ich. Jeder und jede von uns, der und die nicht konsequent sein Verhalten ändert und auf Plastik nach Möglichkeit ganz oder weitgehend verzichtet. Auch du kannst dich bewusst daran beteiligen, und du wirst sehen, dass es leichter ist, als gedacht.

Doch ganz verzichten können wir auf den Kunststoff aktuell nicht - in vielen Bereichen wie beispielsweise der Medizin ist er unersetzlich geworden. Doch gerade im alltäglichen Leben können wir an vielen Stellen Plastik vermeiden. Wie das ganz einfach funktioniert, verraten wir dir jetzt.

Endlich ist das Bewusstsein über das Ausmaß des Kunststoff-Wahns in der Mitte der Gesellschaft angekommen.
Redaktion

1. Nachhaltig und umweltbewusst einkaufen

Unser erster Tipps, Plastikmüll zu vermeiden, erfordert nur eine kurze Recherche: Ganz sicher hast du in der Nähe einen Hofladen oder einen Wochenmarkt, oder? In jeder größeren Stadt gibt es einen Markt, auf dem teilweise die Erzeuger selbst ihre Waren anbieten. Da Brot, Eier, Obst und Gemüse und all die anderen Produkte oft aus der Region stammen und nur kurze Transportwege hinter sich haben, kann man hier richtig frisch einkaufen - ohne unnötige Plastikverpackungen. 

Anstatt Aufbackbrötchen im Supermarkt zu kaufen, kannst du besser beim örtlichen Bäcker ein Brot kaufen und dies direkt in eine mitgebrachte Stofftasche packen lassen. Damit sparst du nicht nur Plastik, sondern unterstützt auch den Einzelhandel, der deine Hilfe ebenso braucht wie die Natur.

Mit einem eigenen Jutebeutel oder mit Baumwolltaschen kannst du sogar die Papiertüten einsparen, in die viele Standbetreiber ihre Waren packen. Auch für Oliven und andere eingelegte Köstlichkeiten ist kein Plastikdöschen erforderlich. Mitgebrachte Behälter wie ein leeres ausgespültes Marmeladenglas erfüllen den gleichen Zweck.

Vielleicht hast du auch das Glück, dass in deiner Stadt bereits einer der sogenannten Unverpackt-Läden eröffnet hat? Wie der Name bereits verrät, kannst du hier völlig verpackungsfrei einkaufen. Dafür bringst du deine eigenen Gläser oder Behälter mit und füllst deine Vorräte wie Reis, Nudeln, Haferflocken oder Hülsenfrüchte aus großen Behältern ab, die dann an der Kasse gewogen werden. Eine tolle Idee, die nebenbei gegen Lebensmittelverschwendung hilft - denn du kannst immer genau die Menge besorgen, die du gerade benötigst.

Neben Lebensmitteln gibt es hier auch viele andere tolle Produkte ganz ohne Plastikverpackung - zum Beispiel kannst du hier ein Stück Seife kaufen, festes Haarshampoo oder Deocreme.

Passend dazu: Selbstversuch Deocreme - so einfach kannst du dein eigenes Deo machen!

 

2. Reduziere Plastikkonsum im Supermarkt

Im Supermarkt kannst du ganz leicht Plastikmüll reduzieren. Am Obststand gibt es beispielsweise oft unverpackte Äpfel. Am Selbstbedienungsregal für frische Backwaren kommt das Brot dann in deinen mitgebrachten Brotbeutel, statt in die bereitliegenden Verpackungen.

Mit Getränken in der Pfandflasche aus Glas vermeidest du Plastikflaschen und Tetrapacks. Säfte und Mineralwässer aus Glasflaschen sind obendrein gesünder, weil sich keine Weichmacher oder ähnliche Substanzen daraus lösen und in dein Getränk gelangen können.

Nimm eine Einkaufstasche aus Jute oder Stoff mit. Diese kannst du viele Male verwenden und bei Bedarf waschen. Gemüse, Kräuter, Obst gibt es lose. Diese kannst du gut in eine mitgebrachte Stofftasche oder einen Korb packen. Für Käse- oder Wurstwaren, aber auch für Aufstriche oder Oliven kann man in vielen Geschäften mittlerweile bereits eigene Verpackungen mitbringen. Milch, Öl, Essig, Sahne und Jogurt werden auch als Pfandflaschen angeboten.

 

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3. Vermeide Einwegverpackungen und -produkte aus Kunststoff

Egal, ob Supermarkt, Baumarkt, Einzelhandel oder Versandbestellung: Achte beim Kauf deiner Waren genau darauf, wie sie eingepackt sind. Manchmal sind Produkte in drei bis vier verschiedene Plastikhüllen eingeschweißt worden. Mach um solche Dinge einen Bogen und schau dich nach umweltfreundlichen Alternativen um.

Schau dich einmal auf der Straße um: Wie viele Menschen kannst du zählen, die in der einen Hand einen Coffee to go halten? Es gibt viele Einwegprodukte aus Kunststoff. Das fängt bei den Behältnissen für Saft an und hört bei Einweggeschirr von Imbissen oder auf Volksfesten und privaten Grillfeiern nicht auf. Strohhalme und Kaffeebecher verursachen den meisten Abfall. Mittlerweile gibt es wunderschöne Becher, die aus Bambus hergestellt wurden und sich gut eignen, um den Kaffee daraus zu trinken.

Meistens kannst du beispielsweise durch wiederverwertbare Trinkflaschen oder einen Thermo- Becher das Abfallaufkommen zu reduzieren. Mittlerweile gibt es wunderschöne Becher, die aus Bambus hergestellt wurden und sich gut eignen, um den Kaffee daraus zu trinken. 

Du siehst, es braucht gar nicht viel, um den Konsum von Plastik einzuschränken. Anfangs wird es dir hier und da noch passieren, dass du etwas übersiehst oder in Eile etwas kaufst, was in Plastik verpackt ist. Aber mit der Zeit wird sich dein Bewusstsein dafür schärfen, und schon nach kurzer Zeit wirst du merken, wie leicht es ist, etwas für die Umwelt und damit auch für dein eigenes Wohlergehen zu tun.

Alternativ bieten einige Cafés und Bäckereien eigene Pfandbecher an, die du bei deinem nächsten Besuch zurückgeben kannst.

Selbst wenn wiederverwendbare Verpackungen und normales Geschirr nicht praktikabel sein sollten – beispielsweise bei einem Picknick – gibt es Alternativen zu den Wegwerf-Produkten aus Plastik: Papiertüten für das Obst, Frühstücksbeutel aus Papier für Käse- und Wurststullen sowie kompostierbares Einweggeschirr und -besteck sind eine Alternative für dich.

 

Sei ein Vorbild, was den Verzicht auf Plastik betrifft. Wenn keiner etwas tut, wird sich auch nie etwas ändern.
Redaktion

4. Sprich mit anderen darüber, wie wichtig es ist, kein Plastik zu verwenden.

Sei ein Vorbild, was den Verzicht auf Plastik betrifft. Ergänzend ist es aber gut, wenn du auch mit deinen Freunden oder Kollegen über das Thema sprichst. In einer Diskussion kannst du vielleicht den einen oder anderen Tipp erhalten, wie du noch mehr Plastik einsparen kannst – oder aber einen solchen Ratschlag weitergeben.

Vielleicht kannst du durch Gespräche mit deinen Mitmenschen auch das Bewusstsein für das Problem schärfen. Immer noch sind sich viel zu wenig Menschen bewusst, wie groß der Schaden ist, der durch Kunststoff verursacht wird. Erst durch umfassende Aufklärung erkennen wir das Ausmaß der Schäden.

 

5. Großpackungen bevorzugen

Besonders bei Produkten wie Papiertaschentüchern oder Toilettenpapier kannst du den Plastikkonsum reduzieren. Anstatt Tempos in einzelnen kleinen Päckchen zu kaufen, empfiehlt sich ein Papierspender aus Recyclingkarton. Ähnliches gilt natürlich auch für andere Produkte.

Du siehst, es braucht gar nicht viel, um den Konsum von Plastik einzuschränken. Anfangs wird es dir hier und da noch passieren, dass du etwas übersiehst oder in Eile etwas kaufst, was in Plastik verpackt ist. Aber mit der Zeit wird sich dein Bewusstsein dafür schärfen, und schon nach kurzer Zeit wirst du merken, wie leicht es ist, etwas für die Umwelt und damit auch für dein eigenes Wohlergehen zu tun. 

 

6. Richtiges Plastik-Recycling: ausrangiertes Plastik zum Recycling- und Wertstoffhof

Verpackungen aus Glas und Papier können sehr gut recycelt werden – du hast in ihnen also eine gute Alternative. Sie gehören anschließend in den Glas- beziehungsweise den Altpapiercontainer – oder du spülst das Glas und benutzt es immer wieder. Alle anderen Verpackungen gehören zur Entsorgung in den Gelben Sack oder in die Wertstofftonne. Spezialisierte Betriebe sortieren und trennen diese Materialien. Von den Kunststoffen werden nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Abfallwirtschaft etwa 40 Prozent recycelt.

Außer Verpackungen hast du sicher noch andere zahlreiche Gegenstände im Haushalt, die zu Plastikmüll werden. Das können undichte Putzeimer sein, der angeschmorte Kochlöffel, der Gartenstuhl, von dem ein Bein abgebrochen ist, oder die aussortierte, weil unansehnlich gewordene, Klobrille.

Die Recyclinghöfe nehmen solchen Plastikmüll in der Regel kostenlos entgegen. Es gibt durchaus Ersatz aus anderen Materialien für diese Gegenstände. Produkte aus Holz oder Metall sind oft nachhaltiger, weil sie entweder aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen, langlebiger sind oder weil sie besser repariert werden können.

 

7. Aktiv werden: fordere Unternehmen auf, Plastik zu reduzieren

Als Konsumenten haben wir mehr Macht, als uns bewusst ist. Wenn du ein persönliches Schreiben an ein Unternehmen richtest, und sie darin bittest, die Plastikproduktion zu stoppen, weil du sonst andere Produkte bzw. in einem anderen Geschäft einkaufen wirst, wird dies eine Wirkung haben.

Aktionen dieser Art haben mittlerweile dafür gesorgt, dass in manchen Auslagen viel weniger Plastik zu sehen ist, als dies noch vor ein bis zwei Jahren der Fall war.

Sprich auch hierüber mit deinen Freunden und deiner Familie - je mehr Menschen aktiv werden, desto mehr können wir gemeinsam erreichen.

Wenn du diese Tipps beherzigst, hast du schon eine ganze Menge getan. Noch effektiver wird das Ganze, wenn dadurch deine Freunde und Bekannte ebenfalls motiviert werden, Plastikmüll zu vermeiden.

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