Türchen 6: Weihnachtsgeschichte

In der Weihnachtszeit zur Ruhe zu kommen, ist oft gar nicht so leicht. Sei es das Geschenke kaufen in überfüllten Einkaufsläden oder das Planen des perfekten Festessens – Hektik und Stress in der Adventszeit kennen wir alle. Gerade dann kann ein Moment der bewussten Besinnung und Einkehr wichtig sein. 

Lesen hilft uns seit jeher dem Trubel des Alltags zu entfliehen, in neue Welten einzutauchen und damit neue Erkenntnisse und Empfindungen zu schaffen. Und auch in der Adventszeit kann uns ein Buch oder eine Geschichte helfen, uns zu besinnen und zu entspannen.

Wir laden dich daher ein, es dir gemütlich zu machen – vielleicht passend weihnachtlich mit Tee oder Kakao und einer kuscheligen Decke – oder eben ganz so, wie du dich wohl fühlst, und in diese kleine weihnachtliche Geschichte einzutauchen: 

 

Die Wichtelmänner – Brüder Grimm

Es war ein Schuster ohne seine Schuld so arm geworden, dass ihm endlich nichts mehr übrig blieb als Leder zu einem einzigen Paar Schuhe. Nun schnitt er am Abend die Schuhe zu, die wollte er den nächsten Morgen in Arbeit nehmen; und weil er ein gutes Gewissen hatte, so legte er sich ruhig zu Bett, befahl sich dem lieben Gott und schlief ein. Morgens, nachdem er sein Gebet verrichtet hatte und sich zur Arbeit niedersetzen wollte, so standen die beiden Schuhe ganz fertig auf seinem Tisch.

Er verwunderte sich und wusste nicht, was er dazu sagen sollte. Er nahm die Schuhe in die Hand, um sie näher zu betrachten: sie waren so sauber gearbeitet, dass kein Stich daran falsch war, gerade als wenn es ein Meisterstück sein sollte. Bald darauf trat auch schon ein Käufer ein, und weil ihm die Schuhe so gut gefielen, so bezahlte er mehr als gewöhnlich dafür, und der Schuster konnte von dem Geld Leder zu zwei Paar Schuhen erhandeln.

Er schnitt sie abends zu und wollte den nächsten Morgen mit frischem Mut an die Arbeit gehen, aber er brauchte es nicht, denn als er aufstand, waren sie schon fertig, und es blieben auch nicht die Käufer aus, die ihm so viel Geld gaben, dass er Leder zu vier Paar Schuhen einkaufen konnte. Er fand frühmorgens auch die vier Paar fertig; und so ging’s immer fort, was er abends zuschnitt, das war am Morgen verarbeitet, also dass er bald wieder sein ehrliches Auskommen hatte und endlich ein wohlhabender Mann ward.

Nun geschah es eines Abends nicht lange vor Weihnachten, als der Mann wieder zugeschnitten hatte, dass er vor dem Schlafengehen zu seiner Frau sprach: »Wie wär’s, wenn wir diese Nacht aufblieben, um zu sehen, wer uns solche hilfreiche Hand leistet?« Die Frau war’s zufrieden und steckte ein Licht an; darauf verbargen sie sich in den Stubenecken, hinter den Kleidern, die da aufgehängt waren, und gaben acht.

Als es Mitternacht war, da kamen zwei kleine niedliche nackte Männlein, setzten sich vor des Schusters Tisch, nahmen alle zugeschnittene Arbeit zu sich und fingen an, mit ihren Fingerlein so behänd und schnell zu stechen, zu nähen, zu klopfen, dass der Schuster vor Verwunderung die Augen nicht abwenden konnte. Sie ließen nicht nach, bis alles zu Ende gebracht war und fertig auf dem Tische stand, dann sprangen sie schnell fort.

Am andern Morgen sprach die Frau: »Die kleinen Männer haben uns reich gemacht, wir müssten uns doch dankbar dafür bezeigen. Sie laufen so herum, haben nichts am Leib und müssen frieren. Weißt du was? Ich will Hemdlein, Rock, Wams und Höslein für sie nähen, auch jedem ein Paar Strümpfe stricken; mach du jedem ein Paar Schühlein dazu.« Der Mann sprach: »Das bin ich wohl zufrieden«, und abends, wie sie alles fertig hatten, legten sie die Geschenke statt der zugeschnittenen Arbeit zusammen auf den Tisch und versteckten sich dann, um mit anzusehen, wie sich die Männlein dazu anstellen würden.

Um Mitternacht kamen sie herangesprungen und wollten sich gleich an die Arbeit machen, als sie aber kein zugeschnittenes Leder, sondern die niedlichen Kleidungsstücke fanden, verwunderten sie sich erst, dann aber bezeigten sie eine gewaltige Freude. Mit der größten Geschwindigkeit zogen sie sich an, strichen die schönen Kleider am Leib und sangen: »Sind wir nicht Knaben glatt und fein? Was sollen wir länger Schuster sein!« Dann hüpften und tanzten sie und sprangen über Stühle und Bänke. Endlich tanzten sie zur Tür hinaus.

Von nun an kamen sie nicht wieder, dem Schuster aber ging es wohl, solang er lebte, und es glückte ihm alles, was er unternahm.

Das Adventsgewinnspiel

Dieses Jahr haben wir uns ein besonderes Adventsgewinnspiel ausgedacht: In jedem unserer Türchen stellen wir ein Buch oder besonderes Produkt vor und jeden Freitag bekommst du die Chance, alle Buchprodukte aus dieser Woche zu gewinnen. 

Und so geht’s: Melde dich einmalig zwischen dem 01.12. und 21.12.* für den einfach ganz leben-Newsletter an und nimm automatisch an allen drei Auslosungen teil! Du bist bereits für unseren Newsletter registriert? Gib bitte trotzdem deine Adresse ein, um im Lostopf zu landen.

Die Gewinnerin oder der Gewinner wird jeweils am Freitagmorgen von uns per Mail benachrichtigt. 

Nach der Newsletter-Registrierung informieren wir dich alle 2 Wochen über die neuesten und spannendsten Themen aus der Welt der bewussten Lebensführung.

Wir wünschen dir viel Glück beim Gewinnspiel und eine besinnliche Adventszeit
Dein Team von einfach ganz leben 


* Die Auslosungen:
Die 1. Gewinnspiel-Auslosung ist am 8.12. und enthält alle Bücher von Türchen 1 bis 7
Die 2. Gewinnspiel-Auslosung ist am 15.12. und enthält alle Bücher von Türchen 8 bis 14
Die 3. Gewinnspiel-Auslosung ist am 22.12. und enthält alle Bücher von Türchen 15 bis 21 – sowie die Bücher der letzten drei Türchen 22 bis 24!

 

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