Human-Design-Chart: Analyse lesen lernen

Das Human Design System zeigt jedem Menschen seinen ganz persönlichen und individuellen energetischen Fingerabdruck. Mit den Erkenntnissen, die wir daraus gewinnen können, erhalten wir eine Strategie für unser Leben. Es geht dabei nicht darum, sich zu verbessern, sondern zu erkennen, wer wir wirklich sind. 

Human Design zeigt dir, wer du bist und wer du nicht bist.
Redaktion

Human-Design-Chart berechnen und lesen

Um deine ganz persönliche Informationsquelle zu erhalten, kannst du dir im Internet kostenlos dein sogenanntes Rave-Chart (Körpergrafik) erstellen lassen. Es gibt dafür inzwischen unzählige Seiten, z.B. sogehtfreiheit.de, die einen Human-Design-Chart-Rechner anbieten. Du benötigst nur den genauen Zeitpunkt und den Ort deiner Geburt und schon kann die Grafik erstellt werden. 

Jedes Rave-Chart verrät dir deinen Grundtypen, zeigt deine Zentren, Tore und Kanäle. Da das alles gar nicht so einfach zu durchschauen ist, haben wir dir einen Überblick mit einigen ausgewählten Elementen zusammengestellt. Auf folgende Ebenen werden wir etwas genauer eingehen:

  • Die vier Grundtypen
  • Die neun Zentren
  • Die 36 Kanäle
  • Die 64 Tore
  • Die sechs Profillinien und die zwölf Profile

 

1. Die 5 Human-Design-Typen

Es gibt vier (mit einer Untergruppe fünf) verschiedene Grundtypen im Human Design

  1. Generator: generiert Energie, arbeitet gerne und viel
  2. Manifestierender Generator (Untergruppe): führen nicht nur aus, sondern initiieren auch.
  3. Manifestor: führt an und initiiert
  4. Projektor: projiziert Energie nach außen
  5. Reflektor: reflektiert sein Umfeld

In unserem Artikel: »Was ist Human Design?« erfährst du mehr über die Grundsätze des Human-Design-Systems und die Besonderheiten und die unterschiedlichen Grundeigenschaften der Typen.

 

Die 5 Human Design Typen

2. Die 9 Human-Design-Zentren

Auf dem Human-Design-Chart findet man außerdem die neun Zentren. Sie sind die Grundbausteine für deine individuelle Analyse und auf der Körpergrafik als Dreiecke und Vierecke abgebildet. Je nachdem ob das jeweilige Zentrum farbig ist oder weiß, spricht man von einem definierten, beziehungsweise nicht definierten, offenen Zentrum. 

Jedes Zentrum ist bestimmten Organen zugeordnet und hat seine ganz eigene Aufgabe und sein spezifisches Thema – vergleichbar mit den sieben Chakren. Bist du in einem dieser Zentren definiert, bedeutet das, dass dieses Zentrum für dich verlässlich und unbeeinflussbar funktioniert. Das gehört zu dir und bist wirklich du. Von diesem Zentrum aus kannst du auch Energie zu anderen senden. 

Sind die Zentren jedoch nicht definiert sondern offen, bist du dort empfänglich für die Energie anderer, was dich wiederum beeinflussbar macht. Du kannst hier Verhaltensweisen oder Gewohnheiten übernehmen, die eigentlich nicht deine eigenen sind.

Hier der Überblick über die neun Zentren und deren Funktion:  

  1. Kronenzentrum: Inspiration, Denken
  2. Ajna-Zentrum: Verstand
  3. Kehl-Zentrum: Ausdruck, Transformation
  4. G-Zentrum: Identität
  5. Herz-Zentrum: Ego, Willenskraft
  6. Milz-Zentrum: Instinkt, Immunsystem
  7. Solar-Plexus/Emotional-Zentrum: Gefühle, Emotionen
  8. Sakral-Zentrum: Ausdruckskraft, Lebenskraft
  9. Wurzel-Zentrum: Kraft, Energie

Wenn du nun beispielsweise ein Generator bist, wirst du an deinem Chart erkennen können, dass dein Sakralzentrum farbig, also definiert ist, was bedeutet, dass du voller Power und Energie bist und ein enormes Durchhaltevermögen besitzt. Ist dieses Zentrum jedoch offen, bist du auf die Energie der anderen angewiesen.

Du reflektierst sie sozusagen, hast aber selbst keine riesige innere Antriebskraft und musst deine Ressourcen schonen. Dafür kannst du aber super im Team arbeiten, wenn du die richtigen Personen um dich hast. 

Beim Reflektor sind übrigens alle Zentren offen, weshalb er sozusagen in jedem Bereich reflektiert und keine eigenen definierten Zentren hat. Damit umzugehen ist gar nicht so einfach.

Zu wissen, welche deiner Zentren definiert sind, kann dir im Alltag eine wunderbare Stütze sein. Denn dann weißt du, auf was du dich wirklich verlassen kannst und wo du vielleicht eher nochmal hinterfragen solltest, ob du tatsächlich aus deinem eigenen Antrieb arbeitest oder nur reflektierst, was du von außen erfährst. 
 

Die 9 Human Design Zentren
Zu wissen, welche deiner Human-Design-Zentren definiert sind, hilft dir, dir selbst zu vertrauen.
Redaktion

3. Die 36 Human-Design-Kanäle 

Verbunden sind die neun Zentren durch die 36 Kanäle. Diese sind auf deinem Chart als Linien zwischen den Zentren zu sehen. Sie sind entweder weiß, schwarz, rot oder gestrichelt. Die schwarzen Kanäle können wir an uns selbst wahrnehmen, sie sind also bewusst. Die roten sind unbewusst und können somit nur von anderen wahrgenommen werden, wobei sich das im Laufe des Lebens ändern kann. Rot-Schwarz-Gestrichelt deutet auf einen Mix von beidem hin. 

Die Kanäle verbinden immer die sogenannten Tore. Die aktiven Kanäle haben selbst ganz bestimmte Eigenschaften, repräsentieren zum Beispiel eine Gabe oder eine Funktion, die du besitzt. Um herauszufinden, welche Bedeutung der Kanal hat, ist es wichtig nachzusehen, welche beiden Tore dieser verbindet. 
 

4. Die 64 Human-Design-Tore 

In den neun Zentren kannst du kleine Zahlen erkennen. Diese sind den 64 Toren zuzuordnen. Wenn sie definiert, also farbig hinterlegt, sind und ein aktiver Kanal zwei gegenüberliegende Tore verbindet, kannst du daraus noch spezifischere Eigenschaften deiner Persönlichkeit ablesen.

Hier ein kleines Beispiel: 

Das Tor 37 ist das Tor der Freundschaft, das heißt, du bist ein offener, freundlicher Mensch, der aber auch erwartet, dass die anderen zu ihm stehen. Das Tor 40 ist das Tor des Alleinseins, diese Menschen brauchen einen Rückzugsort, wenn sie sich nicht mehr fair behandelt fühlen. Sind diese beiden Tore durch einen Kanal miteinander verbunden, ist das der Kanal 37-40 (oder umgekehrt). Die Bedeutung dazu wäre dann etwa, dass du ein Gemeinschaftsmensch bist, der andere gerne unterstützt, aber auch selbst gern unterstützt werden möchte.

 

5. Die 6 Linien und die 12 Human-Design-Profile

Als letztes möchten wir dir gerne noch die Human-Design-Profile erklären, da sie ebenfalls einiges über deinen Charakter aussagen können. Welches Profil dir zugeordnet ist, steht meist im Beschreibungs-Kasten neben deinem Chart.

Dort heißt es dann zum Beispiel Profil: 5/1 oder Profil: 3/5. Es gibt sechs Profillinien, die insgesamt zwölf Profile bilden können. Ein Profil besteht aus zwei Linien – der bewussten (die erste Zahl) und der unbewussten (die zweite Zahl). Die Linien stammen aus den Hexagrammen des I-Ging, dem ältesten chinesischen Wahrsagebuch, und jede Linie beschreibt die Rolle, die diesem Menschen im Leben zugeordnet ist – ähnlich wie bei den Archetypen

Die sechs Linien und deren Eigenschaften grob zusammengefasst sind folgende:

  • Linie 1 – Forscher:in, solide Basis, Sicherheit, weiß sehr viel
  • Linie 2 – Einsiedler:in, braucht Rückzug
  • Linie 3 – Märtyrer:in, experimentiert gerne
  • Linie 4 – Opportunist:in, Kontakte und Freunde sind sehr wichtig
  • Linie 5 – Ketzer:in, kann andere faszinieren und will immer helfen
  • Linie 6 – Rollenvorbild, sucht in drei Lebensphasen die absolute Erfüllung

Aus diesen Linien bilden sich dann die zwölf Profile. Ein Profil vereint somit zwei Eigenschaften. So ist 5/1 zum Beispiel der/die forschende Held:in oder 2/4 der/die einflussnehmende Einsiedler:in. 
 

Die 12 Human Design Profile

Bestimmt hast du inzwischen schon gut erkannt, dass es gar nicht so einfach ist, ohne Weiteres eine genaue Analyse deines Human-Design-Charts durchzuführen. Aber wenn du mit den Grundlagen vertraut bist, kannst du immer ein Stückchen weiter eintauchen und dir ein wirklich konkretes Bild deines Lebens-Bauplans machen.
 

Fazit – Human-Design-Analyse: Verschaffe dir einen ersten Überblick 

Neben den hier aufgezählten gibt es noch ein paar weitere Deutungsebenen im Human-Design-System. Jede dieser Ebenen verrät dir mehr über dich und dein wahres Wesen. Es braucht aber auch eine gute Portion Hintergrundwissen, um eine genaue Human-Design-Analyse zu erhalten.

Wenn du gerade damit beginnst, dich mit Human Design zu beschäftigen, empfehlen wir dir, dir zunächst deinen Grundtypen und deine Zentren genauer anzuschauen. Denn dann hast du schon mal einen guten Überblick über dich und deine Wesenszüge. 

Das Rave-Chart hilft dir nicht nur dabei, zu erkennen, wo deine Stärken und Schwächen liegen, sondern du erhältst ein wichtiges Tool, um dein bestmögliches Leben leben zu können.
 

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