Dein Weg zur täglichen Yoga-Praxis: Liebe dich selbst!

Die eigenen Bedürfnisse und Wünsche erkennen und annehmen

Ob innerer Schweinehund, ein kaum zu bändigender „Monkey Mind“ – wie ein unruhiger und abschweifender Geist im Yoga-Fachjargon genannt wird – oder einfach nur ein übervoller Terminkalender: Eine regelmäßige Yoga-Praxis hat ihre Hürden. Das wissen selbst erfahrene Yogis. Dabei liegt das eigentliche Geheimnis nicht nur in der richtigen Selbstdisziplin, sondern vor allem in der Akzeptanz der eigenen Stärken und Schwächen, Vorlieben oder Abneigungen. Sprich: Du solltest in deiner Yoga-Praxis nichts erzwingen wollen, sondern deine Bedürfnisse und Wünsche erkennen und annehmen.

Auf den Punkt gebracht hat das Inge Schöps in ihrem Buch „YOGA for EveryBody“. Zwar richtet sich das Werk mit 44 Asanas – das sind die Körperhaltungen im Yoga – für eine ganze Stunde in erster Linie an Yoga-Einsteiger, doch können auch Fortgeschrittene von den Tipps der Yoga-Lehrerin profitieren. 

 

Atemübungen kannst du zu jeder Zeit und an jedem Ort, auch ohne Hilfsmittel, durchführen.
Redaktion

Dein Atem ist dein „innerer“ Lehrer

Beispiel Atem: Als dein „innerer Lehrer“ lässt er dich deine Grenzen in der Asana erkennen und sie langsam erweitern, indem du tiefer in die Asana hineingehst oder sie länger hältst. Als Faustregel dabei gilt: Solange du in einer Asana ruhig und gleichmäßig atmen kannst, stimmt das Gleichgewicht zwischen Stabilität und Leichtigkeit. Du bist also einerseits stabil und anatomisch korrekt in der Asana ausgerichtet, wendest aber andererseits nicht zu viel Kraft und Ehrgeiz auf, um in ihr zu bleiben.

Denn bei zu eifrigem Üben kannst du nicht wirklich entspannt atmen. Tipp: Halte dich mit der Atmung bewusst im Hier und Jetzt. Denn wie eine Brücke hält sie Körper und Geist verbunden, sodass du mit den Gedanken nicht abschweifst. Du erforschst Räume in dir, indem du deine Atmung in bestimmte Körperteile lenkst und damit Spannungen löst. Das Geniale daran: Dein Atem ist immer bei dir und als Instrument nutzbar, ob du nun auf der Matte bist oder im Supermarkt an der Kasse stehst. Gezielt trainieren kannst du das mit Atemübungen, die du, wie alle anderen Yoga-Übungen auch, im Prinzip zu jeder Zeit und an jedem Ort, auch ohne Hilfsmittel, durchführen kannst.

 

Richte dir dein „heiliges“ Plätzchen ein

Am entspanntesten trainiert es sich aber natürlich auf deiner ausgerollten Matte. Richtest du dir einen festen Yoga-Platz in deinem Zuhause ein, eventuell noch dekoriert mit Blumen, Kerzen oder Yogi-Devotionalien, reagierst du auf diesen Anblick mit der Zeit wie ein Pawlowscher Hund und gehst automatisch auf die Matte, verspricht Inge Schöps in ihrem Buch. Achte nur darauf, dass dein Umfeld sauber und aufgeräumt ist, sodass möglichst wenige Gedanken wie „Ich müsste auch mal wieder unterm Sofa staubsaugen“ querschießen können und du dich voll und ganz auf deine Praxis konzentrieren kannst, rät die Expertin.

Extratipp: Übe lieber täglich kurz als einmal in der Woche eine komplette Stunde. Bei der optimalen Übungszeit – sei es am Morgen, in der Mittagspause oder am Abend – darfst du dich übrigens ganz nach deinen persönlichen Vorlieben und deinem eigenen Biorhythmus richten.

 

Vorsicht bei vermeintlich harmlosen Wehwehchen

Vorsicht ist laut Inge Schöps allerdings dann geboten, wenn: 
du krank warst oder unter niedrigem Blutdruck leidest (dann langsamer und sanfter üben)
du deine Menstruation oder Nackenprobleme hast (Vorsicht bei Umkehrhaltungen)

Du solltest dann gar nicht üben, wenn:
du dich sehr erschöpft fühlst, akut erkrankt bist oder an einer Infektion oder Entzündung leidest
du akute Schmerzen oder akute Rückenprobleme hast

 

Erkenne dein „Spiegelbild“ auf der Matte

Wie es dir geht, sollte im Übrigen auch immer die erste Frage zu Beginn und die letzte Frage am Ende deiner Praxis sein, die du dir stellst. So nimmst du nämlich Kontakt zu dir auf und stellst eine achtsame Verbindung zu dir selbst her. Dabei ist deine Yoga-Matte wie ein Spiegel. Denn wie du dich auf ihr verhältst, so bist du auch im richtigen Leben. Auf diese Weise lernst du dich selbst, aber auch andere besser kennen, akzeptieren und lieben.

Im Ergebnis bist du mutiger und selbstbewusster und du erkennst deine Bedürfnisse und Wünsche besser. Hier beginnt der Yoga-Kreislauf von Neuem: Schritt für Schritt näherst du dich der Welt des Yoga, in deinem ganz eigenem Tempo und in deinem Rhythmus.

 

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