Vegane Weihnachten: Gesundes Weihnachtsgebäck und Glühwein, mit Rezepten

Wie Weihnachtsgebäck gesund und lecker gelingt

Plätzchen backen gehört zu Weihnachten wie das Schmücken des Christbaums und die gemeinsame Zeit mit der Familie. Leider ist Weihnachtsgebäck häufig voller Industriezucker und selten gesund. Dabei ist es ganz einfach mit wenig Aufwand, schnell und einfach gesundes Weihnachtsgebäck zu backen. Wir zeigen dir, wie du auch zu Weihnachten auf eine gesunde Ernährung achten kannst. Du bekommst Ideen für Weihnachtsrezepte mit wenig Zucker und ein leckeres Rezept für einen Weihnachtsstollen.
 

Herkömmliche Plätzchen haben es in sich

Weihnachten ist eine der schönsten Zeiten im Jahr. Wenn es draußen knackig kalt ist und der erste Schnee fällt, beginnt auch in der heimischen Küche das Winterwunderland. Die weihnachtlichen Rezepte reichen dabei von Lebkuchen bis zu Vanillekipferln und lassen nicht nur Kinderaugen erstrahlen.

Aber Vorsicht: Auch deine Waage kann dabei aufleuchten – warnend. Das hängt unter anderem mit der Menge zusammen, die du über die Feiertage zu dir nimmst. Denn nur die wenigsten hören bei einem Keks auf. So entsprechen allein vier handelsübliche Lebkuchen zu 40 Gramm in etwa einer ganzen Salamipizza, was die Kalorienzufuhr betrifft.

Aber nicht nur die Kalorien der Plätzchen stellen die gesunde Ernährung vor eine Herausforderung. Die meisten Weihnachtsleckereien bäckst du mit weißem Industriezucker, Weizenmehl, Milch und vielen weiteren Zutaten, die du in deiner ausgewogenen Ernährung im Rest des Jahres zu Recht meidest.

Für Allergiker, Veganer und Menschen mit einer Laktoseintoleranz ist das Naschen dann ohnehin ein kulinarischer Hindernisparcours. Denn: Viele gesunde Süßigkeiten schmecken oft einfach nicht.

Gesunde Plätzchen und Pralinen herstellen 

Anders als oft geglaubt, gibt es auch viele leckere Rezepte für Weihnachtsgebäck, die du ohne Reue gemeinsam mit deinen Lieben backen und essen kannst.

In meinem Buch „Süß & Gesund – Weihnachten“ habe ich 35 tolle Weihnachtsrezepte zusammengetragen, die einfach zu backen, gesund und dabei auch noch lecker sind.

Dabei wird auf Weizenmehl und Eier verzichtet und  Alternativen für Industriezucker vorgestellt. Die meisten Rezepte eignen sich zudem für Veganer und Menschen mit einer Lebensmittelunverträglichkeit. Neben neuen Kreationen zeige ich dir, wie du Klassiker des Weihnachtsgebäcks neu und gesund backst.
 

Vegane Rezepte zu Weihnachten

Veganer Stollen: ein lecker-leichtes Stollen-Rezept

Ein weihnachtliches Rezept, das du gleich ausprobieren kannst, sind die leckeren Stollen:

  • 80 g Rosinen 
  • 40 g blanchierte Mandeln, fein gehackt
  • ca 4 EL Rum
  • 1 EL Zitronensaft
  • 9 g Trockenhefe
  • 4 EL lauwarme Mandelmilch
  • 3 EL Ahornsirup, Grad A
  • 160 g Dinkelmehl, Type 1050
  • 1/3 TL Salz
  • 60 g natives Kokosöl, geschmolzen
  • abgeriebene Schale von 1 Bio-Zitrone
  • abgeriebene Schale von 1 Bio-Orange 
  • zum Bestreichen: 60 g Birkenpuderzucker und 60 g natives Kokosöl, geschmolzen, 

Als Erstes vermischst du Rosinen und Mandeln in einer kleinen Schüssel mit Rum und Zitronensaft und lässt es dann über Nacht abgedeckt ziehen. Am nächsten Tag wird die Mischung in ein feines Sieb gegeben und die Flüssigkeit abgossen. In einer kleinen Schüssel vermischst du die Trockenhefe mit lauwarmer Mandelmilch und Ahornsirup und lässt es anschließend 10 Minuten ruhen. Das Dinkelmehl wird in einer Schüssel mit Salz, Kokosöl, abgeriebener Zitronen- und Orangenschale und der angesetzten Hefe vermischt. Abgedeckt lässt du dies an einem warmen Ort für 30 Minuten gehen. Der Backofen wird währenddessen auf 180 °C vorgeheizt. Entnehme schließlich teelöffelgroße Portionen des Teigs und forme sie zu ca. 3 cm langen Broten. Lege sie dann auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech, decke sie mit einem sauberen Küchenhandtuch ab und lass das Ganze 15 Minuten gehen. Die Mini-Stollen werden sofort nach dem Backen (13–15 Minuten) mit der Hälfte des Kokosöls rundum bestrichen und in der Hälfte des Birkenpuderzuckers gewälzt. Nach 5 Minuten wiederholst du den Vorgang mit dem restlichen Kokosöl und Birkenpuderzucker.

Gesunde Plätzchen: vegane Bratapfelkekse

Für ca. 22 Stück

  • 2 EL gemahlene Chiasamen*
  • 6 EL Wasser
  • 100 g Haselnüsse
  • 200 g Haferflocken, Feinblatt (bei Bedarf glutenfrei)
  • 80 g Apfelchips, gehackt
  • 2 EL Kokosblütenzucker
  • 3 TL Zimt
  • 1/2 TL Salz
  • 100 g natives Kokosöl, geschmolzen
  • 120 ml Ahornsirup, Grad A

Den Backofen auf 180 Grad Celsius vorheizen. Gemahlene Chiasamen mit dem Wasser in einer kleinen Schüssel vermengen und ca. 10 Minuten in den Kühlschrank stellen. Die Haselnüsse in einer Pfanne trocken anrösten, bis sie leicht gebräunt sind. In ein sauberes Küchenhandtuch geben und die Schale abrubbeln. Die Schalen entfernen und die Nüsse fein hacken. Die Hälfte der Haferflocken in der Küchenmaschine zu Mehl verarbeiten. Anschließend in einer Schüssel mit den restlichen Haferflocken, gehackten Haselnüssen, Apfelchips, Kokosblütenzucker, Zimt und Salz vermischen. Das Kokosöl mit dem Ahornsirup vermischen. 

Die angerührten Chiasamen unterrühren und mit der Haferflocken-Nuss-Mischung vermengen. Esslöffelgroße Portionen des Teigs zu Kugeln formen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech setzen. Mit den Händen flach drücken und in eine möglichst gleichmäßig runde Form bringen. Die Kekse ca. 15 Minuten backen, danach vollständig abkühlen lassen. In einem luftdicht verschlossenen Gefäß aufbewahren und innerhalb von einer Woche verzehren. Viel Spaß beim Nachbacken der Bratapfelkekse!
 

Bratapfelkekse

Glühwein-Rezept: klassisch und besinnlich

Für 2 Gläser

  • 400 ml veganer Rotwein
  • 250 ml naturtrüber Apfelsaft, ungesüßt
  • 2 Zimtstangen
  • 2 Sternanis
  • in breiten Streifen abgeschnittene Schale von 1/2 Bio-Orange
  • 1 EL Ahornsirup, Grad A 

Alle Zutaten zusammen in einen Topf geben und zum Kochen bringen. Die Hitze auf niedrigste Stufe reduzieren, den Topf abdecken und 10 Minuten ziehen lassen. In 2 hitzebeständige Gläser füllen (die festen Zutaten bleiben dabei im Topf).

Glühwein mit Zimt und Orangen

Weihnachtsgebäck ohne Zucker: das beste Rumkugeln-Rezept

Zutaten für ca. 32 Stück:

  • 200 g Medjool-Datteln (Bekommst du im türkischen Lebensmittelgeschäft oder im gut sortierten Bioladen)
  • 75 g gemahlene Mandeln
  • 40 g rohes, ungesüßtes Kakaopulver plus 1 EL zum Bestäuben
  • 1/4 TL Salz
  • 3 EL brauner Rum (alternativ: Orangensaft)
  • 30 g natives Kokosöl, geschmolzen

Die Medjool-Datteln entkernen und grob hacken. Zusammen mit den anderen Zutaten in der Küchenmaschine cremig pürieren. Zwischendurch die Masse mit einem Löffel von den Wänden der Küchenmaschine schaben, bis alles zu einer feinen Creme verarbeitet ist. Teelöffelgroße Portionen der Trüffelmasse entnehmen und zu Kugeln formen, in ein flaches Gefäß geben (nicht übereinander schichten, da die Masse jetzt noch weich ist und nicht eingedrückt werden soll) und mindestens 4 Stunden in den Kühlschrank stellen. Den restlichen Esslöffel Kakaopulver zum Bestäuben auf einen Teller geben und die Kugeln darin (anstatt wie sonst üblich in Schokostreuseln) wälzen. Die Rumkugeln in einem luftdicht verschlossenen Gefäß im Kühlschrank aufbewahren. Sie halten sich mindestens 4 Wochen.

Zeitaufwand: ca. 30 Minuten (plus 4 Stunden Kühlzeit)

Rumkugeln-Rezept ohne Zucker und Weizen

Bandnudeln Kräuter aglio olio

Aus Michaela Russmanns Buch »Rohgenuss«. Für 2 gefüllte Pastateller voller Rohkost Power

  • 1 Zucchini
  • 1 Pastinake
  • 1/2 Sellerie
  • 1 große Karotte
  • 150 ml Olivenöl
  • 15 Blätter Basilikum
  • 1/2 Bund Petersilie
  • Saft einer halben Zitrone
  • 3 Knoblauchzehen
  • Kräutersalz

Für die Kräuter aglio olio das Olivenöl mit dem Basilikum, Petersilie, Zitronensaft, Knoblauch und Salz ganz kurz mixen (soll keine homogene Sauce werden). Sellerie und Pastinake schälen. Mit einem Sparschäler das gesamte Gemüse der Länge nach in breite Streifen schneiden und dann mit dem Messer der Länge nach halbieren, damit schöne Bandnudeln entstehen. Die Gemüsenudeln mit den Kräutern aglio olio vermengen und kurz ziehen lassen.

Tipp: Frisch gewürfelte Tomaten geben dem Gericht einen besonderen Kick.
 

Spiraltarte mit Pesto Rosso

Aus Michaela Russmanns Buch »Rohgenuss«. Für eine kleine Tarteform für Zwei

Für den Boden

  • 150 g Nüsse
  • 1 EL Kokosöl
  • 2 EL Wasser
  • 1 Knoblauchzehe
  • Salz

Für das Pesto Rosso

  • 1 frische Tomate
  • 2 getrocknete Tomaten
  • 1 Knoblauchzehe
  • 5 Blätter Basilikum

Für die Gemüsespirale

  • 1 Zucchini
  • 1 Pastinake
  • 1 große Karotte

Für den Boden den Knoblauch pressen. Nüsse mit dem Wasser und Kokosöl grob pürieren und mit Knoblauch und Salz würzen. Den Nussteig in einer Tarteform verteilen, gut anpressen und für 20 Minuten kalt stellen. Für die Sauce alle Zutaten fein mixen und auf den Tarteboden streichen.

Die Zucchini, Pastinake und Karotte mit einem Sparschäler der Länge nach in dünne Scheiben schneiden. Eine Zucchinischeibe klein rollen und in die Mitte der Tarte setzen. Rund um diese, die anderen Scheiben abwechselnd schichten.
 

Eiskonfekt mit Granatapfel

Aus Michaela Russmanns Buch »Rohgenuss«. Für 30 kleine Konfekts

  • 150 g Mandeln
  • 120 ml Agavendicksaft
  • 15 g Kakaopulver
  • 160 ml Kokosöl
  • 1 TL Zimt
  • 1 kleiner Granatapfel

Mandeln, Agavendicksaft, Kakaopulver, Zimt und Kokosöl zu einer sehr feinen und gleichmäßigen Masse pürieren (ist eher dünnflüssig). Eine kleine Auflaufform mit Frischhaltefolie auslegen und die Konfektmasse eingießen. Den Granatapfel entkernen und die Kerne auf der Konfektmasse verteilen.

Das Eiskonfekt im Kühlschrank für 6 Stunden härten lassen (oder für eine Stunde im Tiefkühler) und anschließend in Würfel schneiden. Das Eiskonfekt unbedingt im Kühlschrank aufbewahren.

Viel Spaß beim Nachkochen!

Mehr für dich