Wasserkur gegen Magenprobleme: ein Selbstversuch

Wasserkur bei Magenproblemen?

Mein Magen ist sehr empfindlich, was bestimmte Nahrungsmittel betrifft. Seit ich 16 Jahre alt bin, muss ich nach jeder Mahlzeit aufstoßen,  damit mein Magen mit der Nahrungsverdauung beginnt. Passiert das nicht, bekomme ich starke Magenschmerzen. 

Eine Magenspiegelung hat damals kein Ergebnis gebracht. Immerhin war es auch nichts Negatives. Und so habe ich damit zu leben gelernt.

Bis ich vor kurzem im Internet von der Wasserkur hörte. Schon vorher habe ich davon gelesen, dass ein Glas warmes Wasser am Morgen den Kreislauf ankurbeln soll. Aber eine Wasserkur ist schon noch mal ein anderes Kaliber. Was man bei einer Wasserkur machen muss?

  • Jeden Morgen nach dem Aufstehen 640 ml Wasser trinken
  • Danach 45 Minuten nichts essen
  • Anschließend ganz normal frühstücken
  • Nach dem Frühstück, dem Mittag- und Abendessen für zwei Stunden nichts essen oder trinken

Für mich klang das eigentlich ganz einfach, auch wenn ich bisher froh war, wenn ich täglich 1 Liter Wasser geschafft hatte zu mir zu nehmen. Umso besser, dachte ich. Dann hätte ich die Hälfte schon geschafft!  Zudem werde ich in wenigen Wochen heiraten und da kam bei mir die Hoffnung auf, dass ich durch die Wasserkur vielleicht sogar noch ein wenig abnehmen könnte.

Und so begann mein Selbstversuch.

 

Der 1. Tag

Wie viel sind eigentlich  640ml? Ich fülle einen Messbesser, um einen Eindruck zu bekommen. Der Messbecher ist fast voll. Das ist ganz schön viel Wasser!
Nach 500ml muss ich aufhören. Ein Schluck mehr und das Wasser kommt mir wieder hoch. Gefühlt habe ich einen Wasserbauch. Es zieht mich regelrecht nach vorne runter. 
Hunger? Fehlanzeige. Dafür ist gar kein Platz mehr. Ich gehe duschen, mache mich für die Arbeit fertig. 

Da mein Weg zur Arbeit etwas länger dauert, bin ich erst 1 ½ Stunden später dabei, mir mein Frühstück zuzubereiten. Während ich das Obst für mein Müsli schneide, fängt mein Magen laut an zu knurren. Der erste Löffel Müsli ist ein echter Genuss! Aufstoßen muss ich danach trotzdem. Aber was will man auch nach einem Tag erwarten.

 

Das Hungergefühl ist tatsächlich weniger geworden.
Melanie

Nach einer Woche

Zugegeben: Am Wochenende ist es mir fast nicht möglich, die Wasserkur durchzuziehen. Ich stehe später auf und habe meist eine halbe Stunde später ziemlich starken Hunger. Zudem bereitet mein Freund gerade das Frühstück vor. Wie kann man da widerstehen? 

Unter der Woche, wenn ich arbeiten gehe, klappt es aber immer besser. Zwar schaffe ich immer noch nur 500ml, aber die fühlen sich mittlerweile schon richtig gut an. 
Wenn ich an der Arbeit ankomme, gibt es zum Frühstück jetzt nur noch ein wenig Obst und Gemüse. Mehr brauche ich auch gar nicht. Das Hungergefühl ist weniger geworden. 
Und bis mittags benötige ich auch kaum etwas zu trinken. 

Zum Mittagessen versuche ich mich gesund zu ernähren. Das klappt leider nicht immer. Vor allem, wenn ich mir mein Essen nicht selber mitbringe und wir dann etwas bestellen. Aber auch hier habe ich kein so großes Hungergefühl wie vorher und esse somit auch gar nicht so viel. Aufstoßen muss ich immer noch.

 

Drei Wochen später – Mein Fazit

Vier Wochen habe ich die Wasserkur nun getestet. Bei 500 ml ist es allerdings geblieben. Mehr will einfach nicht rein gehen. Und nach einer Weile bin ich morgens dann doch wieder auf eine Butterbrezel umgestiegen. Mein Körper hat mir deutlich gemacht, dass Obst allein nach so viel Wasser einfach nicht ausreicht. 

Abgenommen habe ich vielleicht ein kleines bisschen. Aber das habe ich neben der Wasserkur auch einer gesünderen Ernährung zu verdanken. 

Dass die Wasserkur meine Magenprobleme gelindert hätte, kann ich jetzt nicht bestätigen. Aber ich fühle mich morgens besser, wenn ich Wasser trinke, als wenn ich gleich zuckerhaltiges Müsli esse. Manchmal habe ich sogar das Gefühl etwas wacher und fitter zu sein. Das ist allerdings auch tagesformabhängig.

Alles in Allem lautet mein Fazit: Mit einer Wasserkur konnte ich nur kleine Erfolge erreichen. Aber der größte Erfolg ist doch, dass ich jetzt mehr trinke als vorher. Und das wird mir mein Körper früher oder später bestimmt einmal danken.

Gast-Autorin: Melanie, 29 Jahre, Tanzverrückte

 

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