Rezept: Veganes Bananenbrot – Hygge zum Essen
Wenn der Duft von Zimt und Kuchenteig durchs Haus weht, der Ofen eine angenehme Wärme in die Küche abgibt, der Hund auf dem Wollteppich ein Nickerchen macht (und mit einem Auge die Vorgänge in der Küche beobachtet), wenn das heiße Kuchenblech aus dem Ofen gezogen wird und der Kuchenduft auch den letzten Winkel der Zimmer erfüllt. Und wenn du dir dann einen Tee brühst und allein oder mit jemandem, den du liebst, auf dem Sofa sitzt und den frisch gebackenen Kuchen genießt, an deiner Tasse nippst und weißt, dass das Leben gerade sehr in Ordnung ist, das ist für mich die Magie bestimmter Rezepte.
Sie sind mehr als nur Essen. Sie wecken etwas in uns, das viel tiefer geht als nur bis zum Bauch. Sie wecken ein Gefühl von Geborgenheit, von Heimat und Wohlgefühl. Bestimmt erinnerst du dich noch an Situationen aus deiner Kindheit, in denen du dieses Gefühl von Zuversicht und Geborgenheit im Zusammenhang mit dem Essen deiner Mutter oder Großmutter empfunden hast. Der Duft eines Kuchens, der dir zuflüsterte: „hier gehörst du hin“. Der Geschmack einer Mahlzeit, der dir ein Zuhause gab. Auch heute funktionieren bestimmte Mahlzeiten und Geschmäcker noch auf dieselbe Weise. Nur sind wir nicht immer so aufmerksam, ihre Wirkung auf uns wahrzunehmen.
Essen mit Hygge
Für mich ist Bananenbrot einer dieser Urgeschmäcker, die für Gemütlichkeit, Zufriedenheit und Zuhause stehen. In den letzten Jahren wurde für dieses Gefühl oft das dänisch-norwegische Wort „Hygge“ benutzt, das sogar Einzug in den deutschen Duden gehalten hat. Hygge hat die ursprüngliche Bedeutung von „hegen“, „Wohlbefinden verbreiten“, und es steht für etwas, das man vielleicht schnell als Lifestyle-Trend abtun möchte, in Wahrheit aber ein Grundbedürfnis ist: dafür zu sorgen, dass das Leben um uns herum angenehm, entspannt, schön, fröhlich und voller Liebe ist.
Hygge ist im eigentlichen Sinne Lebenskunst. Hygge bedeutet nicht, sich rund um die Uhr kaputt zu arbeiten, um sich dann auf dem Weg nach Hause eine Pizza zu kaufen und in der achtlos eingerichteten Wohnung vor dem Laptop zu verspeisen. Hygge bedeutet, verschiedene Aspekte des Lebens, unter anderem Ernährung, Einrichtung, Musik, Filme, Bücher und nicht zuletzt auch unsere Beziehungen und Freundschaften mit Sorgfalt und Liebe zum Detail zu pflegen.
Hygge bedeutet, ein gutes Leben zu führen, mit all den Aspekten, die dazu gehören. Unter anderem auch mit solch kleinen Details wie selbstgebackenem Bananenbrot. Denn für den einen ist es nur ein Stück Kuchen, aber für den anderen ist es ein unvergesslicher Moment, der ihn daran erinnert, dass eigentlich alles gut ist.
Bananenbrot
Für 1 Brot:
- 2 EL geschrotete Leinsamen
- 4 EL Wasser
- 3 reife Bananen, geschält und mit der Gabel zu Mus zerdrückt
- 1 kleiner bis mittelgroßer Apfel, grob geraspelt
- 100 g Buchweizenmehl
- 100 g gemahlene Mandeln
- 70 g natives Kokosöl, geschmolzen
- 50 ml ungesüßte Mandelmilch
- 30 g Rosinen (alternativ: Cranberrys oder 2 Medjool-Datteln, gehackt)
- 2 TL Weinstein-Backpulver
- 1,5 TL Zimt
- 1 TL gemahlener Kardamom
- 1/4 TL Salz
Zubereitung:
Den Backofen auf 180 °C Ober- und Unterhitze vorheizen.
Geschrotete Leinsamen in einer Schüssel mit dem Wasser vermischen und 5 Minuten quellen lassen.
Alle anderen Zutaten miteinander vermischen. Die Leinsamen unterrühren.
Eine Kastenform mit Kokosöl ausfetten und den Teig einfüllen. Auf der mittleren Schiene im Ofen ca. 35–40 Minuten backen, bis ein in den Teig gestochener Zahnstocher sauber wieder heraus kommt. Das Brot 30 Minuten in der Form abkühlen lassen. Dann mit einem Messer vom Rand der Form lösen, die Form wenden, dabei das Brot mit der Hand halten und leicht auf den Formboden klopfen, bis sich das Brot aus der Form löst. Auf einem Gitter komplett abkühlen lassen.
TIPP: Das Brot hält sich, verpackt in ein sauberes Küchentuch, im Kühlschrank mehrere Tage. Am besten schmeckt es getoastet mit etwas kalter Butter (oder einer veganen Alternative) – sehr empfehlenswert auch zum Frühstück.
Zeitaufwand:
ca. 15 Minuten plus 35 Minuten Backzeit
Weitere tolle Rezepte findest du auch auf meinem Blog Wellcuisine.