Stresskiller im Arbeitsalltag

Zu kurze Regenerationsphasen führen zu einem erhöhten Stresslevel

Übermäßiger Stress bei der Arbeit kann sehr verschiedene Ursachen haben und ist objektiv nicht klar definierbar, weil jeder Mensch typische Stresssituationen unterschiedlich empfindet und sein Körperstoffwechsel und seine Psyche individuell darauf reagieren.

Verschiedene Gründe wie beispielsweise die ständige Verfügbarkeit durch die digitalen Kommunikationsmittel können dazu führen, dass sich ein Stressor an den nächsten reiht. Das wichtige Wechselspiel zwischen Spannung und Entspannung wird dadurch gestört. Der von sympathischen Nerven gesteuerte Teil des vegetativen Nervensystems behält meist das Sagen, so dass der Parasympathikus nur ungenügend zum Zuge kommt. Das bedeutet, dass der Stoffwechsel mit chronisch erhöhtem Level an Stresshormonen fertig werden muss und die parasympathisch gesteuerten Regenerationsphasen zu kurz ausfallen oder gänzlich unterbleiben.

 

Es hilft bereits, wenn du dir kurze Auszeiten von wenigen Minuten gönnst
Redaktion

Klassische Entspannungsübungen entpuppen sich als Stresskiller im Arbeitsalltag

Oberstes Ziel der Anwendung von Stresskillern besteht darin, die Konzentration von Stresshormonen so weit abzubauen, dass kurzzeitig der Parasympathikus die Steuerung des Stoffwechsels übernimmt und vorübergehend eine Phase der Regeneration erzeugt wird. Wichtig sind beispielsweise eine gute Organisation des Arbeitsplatzes und eine sinnvolle Strukturierung der anfallenden Aufgaben, also ein gutes und genaues Zeitmanagement. Dadurch wird selbstinduzierter Stress weitestgehend vermieden. Vor allem ist es enorm hilfreich, unangenehme Aufgaben nicht nach hinten zu verschieben, sondern sie möglichst zügig anzugehen und zu erledigen.

Der Abbau von Stresshormonen wird durch Bewegung und Abrufen körperlicher Leistungen beschleunigt. Deshalb ist Sport treiben eine wirksame Waffe zur Unterbrechung des Stressregimes. Besonders wirksam sind Ausdauersportarten wie Joggen, Fahrradfahren, Walken und Schwimmen, wenn sie deutlich unterhalb der Leistungsgrenze ausgeführt werden. Im Einzelnen hilft es bereits, wenn du dir kurze Auszeiten von wenigen Minuten gönnst, die du auch bewusst genießen solltest. Während der kurzen Auszeiten tragen Atemübungen, progressive Muskelentspannung und andere klassische Stresskiller zur Entspannung und kurzen Erholung bei.

 

Atemübungen helfen dir, akute Stressphasen zu überwinden

Erst einmal tief durchatmen. Den Ratschlag kennt fast jeder, dem unvorhergesehene Ereignisse akuten Stress bereiten. In der Tat sind Atemübungen Bestandteil einiger meditativer Entspannungstechniken und des Achtsamkeitstrainings. Auch isoliert angewandte einfache Atemübungen empfinden viele als wohltuend und stressabbauend. Vor allem nehmen sie nur kurze Zeit in Anspruch und sind gut für eine Anwendung im Büro geeignet.

Beispielsweise empfiehlt es sich, zum Entspannen langsam durch die Nase etwa vier Sekunden lang einzuatmen, dann wenige Sekunden den Atem anzuhalten und danach wieder vier Sekunden lang durch den Mund auszuatmen und wieder einige Sekunden den Atem anzuhalten. Den Atemzyklus kannst du mehrmals wiederholen bis sich ein angenehmer Entspannungszustand einstellt. Die Zyklen sollten ruhig und nicht zu hastig durchgeführt werden, weil sich sonst kurzzeitig Symptome einer Hyperventilation einstellen können.

 

Progressive Muskelentspannung hilft dir bei Stressabbau

Teilelemente der progressiven Muskelentspannung sind ebenfalls für eine Anwendung im Büro geeignet, weil sie auch in bequemer Sitzhaltung durchgeführt werden können. Der normale Körperreflex auf Stresssituationen ist immer ein erhöhter Muskeltonus, eine erhöhte Grundspannung in der Skelettmuskulatur. Die progressive Muskelentspannung besteht aus einzelnen Elementen zusätzlicher bewusster Anspannung bestimmter Muskelgruppen für wenige Sekunden und anschließender Entspannung. Die Beherrschung der Technik erfordert ein wenig Übung, hilft aber ungemein, akuten und auch chronischen Stress zu überwinden.

 

Haferflocken bringen deine Glückshormone in Schwung

Was haben Haferflocken mit Glückshormonen zu tun? Als Glückshormon und Stimmungsaufheller wird das vielseitige Taghormon Serotonin bezeichnet, das im Gehirn aus der essenziellen Aminosäure Tryptophan gebildet wird. Snacks oder Riegel mit hohem Haferanteil glänzen mit einem verwertbaren Tryptophangehalt, den das Gehirn für die Serotoninsynthese nutzen kann. Für einen besseren Umgang mit Stresssituationen im Alltag solltest du dir deshalb gelegentlich einen Snack mit hohem Haferanteil gönnen.

 

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