Raus in die Natur (Green Exercises-Übung)

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Raus in die Natur!

Hast du das Gefühl nur noch zu funktionieren? Hast du das Gefühl, dass dein Leben in hohem Tempo an dir vorbeirauscht und du nur noch den Erwartungen von außen hinterherhetzt? Wann hast du dich das letzte Mal um dich selbst und deine echten körperlichen und seelischen Bedürfnisse gekümmert? Wann hast du Raum gefunden, deinen Blick auf das Wesentliche zu richten?

Vielleicht ist es einfach mal wieder an der Zeit »raus zu sein«. Raus aus dem stressigen Alltag, raus aus Überfokussierung und Erwartungswahn. Fange stattdessen an, zu deinem natürlichen Selbst und zu einer inneren Ruhe zu finden. Green Exercises ist ein Programm, mit dem du genau das erreichen kannst - ganz ohne Meditation und großen Aufwand. Du musst einfach nur raus in die Natur! 

Bei den Übungen gibt es keine strengen Regeln oder anstrengende Work-Outs. Du und dein Wohlbefinden stehen im Vordergrund und das bedeutet, dass es in diesem Programm ausschließlich Übungen und Dinge gibt, die dir persönlich Freude machen oder dich in irgendeiner Art und Weise positiv ansprechen. 

Green Exercises haben das Ziel, dich freier, leichter, stärker und energiegeladener zu machen. Sie verbessern dein Immunsystem, verringern deinen Stress und dessen begleitende Symptome, reduzieren innere Spannungen und sind nicht nur in der Lage, deine Gesundheit zu verbessern, sondern auch, dein Potenzial zu erhöhen.

Es wird vielleicht so sein, dass dir einige Übungen sinnlos erscheinen, weil sie so wenig von dir verlangen oder zu einfach und damit unspektakulär sind. Vielleicht kannst du sie trotzdem »aushalten«? Versuch es, denn dies ist deine erste Übung:

 

Lass dich einfach leiten von dem, was dir begegnet. Ganz ohne Erwartungen, ganz ohne Fokus auf etwas.
Felix Klemme

Übung: Aushalten, was ist

Geh raus und such dir eine Wiese. (Falls es Winter ist oder der Boden nass ist, zieh dich wetterfest an. Du kannst dir auch eine Isomatte mitnehmen, aber im besten Falle verzichtest du darauf.) Lege dich in Rückenlage ausgestreckt ins Gras. Breite deine Arme neben dir aus und leg sie locker auf den Boden, deine Handflächen sind zum Himmel gerichtet.

  • Schließe deine Augen.
  • Spüre deine Atmung.
  • Lausche.
  • Kannst du Geräusche wahrnehmen? Welche Geräusche sind das?
  • Wie ist die Luft, die du atmest?
  • Kannst du Gerüche wahrnehmen?
  • Spüre deinen Körper. Gibt es Teile deines Körpers, die du intensiver wahrnimmst?

Lass dich einfach leiten von dem, was dir begegnet. Ganz ohne Erwartungen, ganz ohne Fokus auf etwas. Wenn etwas in deinen Fokus kommt, lass es kommen. Wenn du wahrnimmst, dass du dich daran verbeißt und daran festkrallst, lass es los. Lass los, indem du deinen Fokus auf etwas um dich herum richtest oder etwas von dem, nach dem ich oben gefragt habe.
  
Das ist schon alles. Das ist eine großartige Green Exercise. Wie lange hast du das »ausgehalten«? Hast du es geschafft, zehn Minuten liegen zu bleiben? Ohne Ziel, ohne Work-out?

 

Alles Quatsch?

Falls du diese Übung schon gemacht hast, ist es jetzt spannend zu reflektieren, welche Storys dir dein Gehirn erzählt hat. Folgendermaßen könnte es abgelaufen sein: Das rationale Gehirn schaltet sich ein und erklärt dir, dass diese Übung Quatsch oder blödsinnig ist. 

Dabei kommen alle möglichen und oft sehr subtilen Gedanken ins Spiel: »Was ist, wenn mich jemand dabei entdeckt oder beobachtet?«, »Früher wurde ich für mein kindliches Verhalten ausgelacht«, »So etwas macht man nicht! (Und ich finde Menschen, die so etwas machen, schräg, und alle anderen, die genau wie ich dieses Bild nicht kennen, wären ebenso ablehnend und verunsichert, jemanden zu sehen, der so etwas tut)«, »Dinge, die etwas bringen sollen, müssen mit Anstrengung, Schmerz oder einer ganz bestimmten Art und Weise, einer Technik getan werden.« 

Eben diese Momente und Übungen sind es, die ich meine, wenn ich sage, dass du sie aushalten musst. Aushalten, einfach nur daliegen und mit dir selbst, deinem Körper und der Umgebung in Kontakt treten. Eine Verbindung eingehen. Genau das ist es, was sehr viele Menschen heute nicht mehr können. Sie haben alle möglichen Vermeidungsstrategien entwickelt, genau das NICHT tun zu müssen.

 

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In uns entsteht ein neuer Raum

Wir können uns hervorragend selbst davon überzeugen, wie »sinnlos« etwas ist, das wir vermeiden möchten. Fakt ist: Wenn wir zur Ruhe kommen und uns nur mit uns selbst verbinden, entsteht ein Raum, der im Alltag selten in dieser Wucht zum Tragen kommt. In diesem Moment der Stille können alle möglichen Gedanken auf uns einprasseln, die wir sonst nicht denken, weil wir so gut darin sind, uns von dem abzulenken, was eigentlich in uns los ist und gelöst werden will. Deshalb ist uns Ablenkung durch andere Dinge häufig so willkommen. Wir sind dann nicht mit uns selbst, unseren Problemen, unseren Ängsten, Sorgen, Glaubenssätzen oder Herausforderungen konfrontiert.

In Momenten wie diesen hilft uns die Anwesenheit der Natur, nachsichtig mit uns umzugehen. Denn egal, wie viele Erwartungen wir an uns selbst richten, die Natur tut dies in keinem einzigen Moment. Genau das erleben wir, wenn wir draußen sind. In uns wächst neuer Raum. Dieser Raum ist in Wahrheit unser Potenzial, und je größer er wird, desto größer wird das Potenzial, mit dem wir aktiv etwas bewegen können.

 

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