Kaffee und Schönheit - Was steckt dahinter?

Koffein, was ist das?

Koffein ist in aller Munde. Sprichwörtlich ist das wohl die tägliche Wahrheit, trinkt doch jeder Deutsche im Jahr etwa 162 Liter Kaffee. Und damit mehr als jedes andere Getränk, sogar mehr als Mineralwasser und etwa doppelt soviel wie Tee. Koffein ist schon seit Jahrhunderten für seine aufweckende Wirkung bekannt, auch wenn man erst seit gut 100 Jahren weiß, wie das Molekül aussieht und wie es wirkt. Seitdem hat Koffein die Forschung nicht mehr losgelassen. 

Immerhin kommt es natürlicherweise in einer größeren Anzahl von Lebensmitteln vor und kommt einfach so zur Geltung, ohne dass noch komplizierte Verarbeitungsschritte notwendig sind. Im Fall des Kaffees eben Ernten, Aufbereiten, Rösten, Mahlen, Kochen und fertig. 

Was den Aufweckeffekt angeht, ist Koffein die wirksamste Substanz, Kakao und Tee sind vergleichsweise schwach. Kein Wunder also, dass es inzwischen auch noch andere bekannte Wirkungen gibt, die man sich zu Nutze machen kann. Es gibt viele Tipps, rund um Kaffee als Schönheitshelfer.  Aber warum sollte man es mit Cremes und Lotions auf die Haut schmieren?

 

Kaffeesatz vom letzten Filterkaffee lässt sich mit etwas Öl hervorragend als Peeling für die Haut nutzen. 
Dr. Malte Rubach

Koffein in Kosmetika

Koffein führt dazu, dass sich die Blutgefäße zusammenziehen. Reines Koffein oder auch Kaffee-Extrakt, in der Regel Grüner Kaffee, ist daher auch in Kosmetika zu finden. Es soll primär dabei helfen, die Haut zu straffen und Rötungen zu korrigieren. 

Da aber auch die Wirkung von Koffein nicht unbegrenzt anhält und die Aufnahme über die Hautbarriere ohnehin nicht so gut funktioniert, wie über den Mund, ist die Wirkung wohl eher von kurzer Dauer. Wenn überhaupt könnte man sagen, denn was die Haut optisch strafft, ist in erster Linie der Feuchtigkeitsgehalt der oberen Hautschichten. Zu verhindern, dass diese austrocknen dürfte also allemal effektiver sein als viele Zusätze, die genau dies versprechen. Dazu bedarf es einer guten Hautcreme und ausreichender Flüssigkeitsaufnahme über den Tag. 

 

Kaffeetrinken als Schönheitskur? 

Und damit sind wir schon wieder beim Kaffeetrinken. Darin enthalten ist nicht nur das Koffein, sondern eben auch ein Bündel antioxidativer Stoffe. Es ist zwar nicht belegt, dass Kaffeetrinker aussehen als wären sie in den Jungbrunnen gesprungen, doch spricht vieles dafür, dass die enthaltenen Antioxidantien für selteneres Auftreten einer Vielzahl von Erkrankungen mit verantwortlich sind. Anzunehmen, dass ein paar davon auch bis zur Haut vordringen, wenn man sie als Getränk aufnimmt, ist also nicht unbedingt ausgeschlossen.

 

Was wirklich hilft: Kaffeesatz als Hautpeeling 

Eines ist aber doch sehr gut gesichert, denn jeder kann es ausprobieren und wird die Wirkung unmittelbar sehen und fühlen können. Kaffeesatz vom letzten Filterkaffee lässt sich mit etwas Öl hervorragend als Peeling für die Haut nutzen. 

Warum man das mit Gewissheit sagen kann und ohne groß angelegte Studie? Hier geht es nur um den mechanischen Abrieb durch die sanfte Verteilung der Kaffeesatzpartikel. Wie bei jedem anderen Peeling sieht und fühlt man das Resultat unmittelbar und das ganz natürlich und ohne Plastik. Und wer weiß, vielleicht nutzt das Rest-Koffein ja doch noch ein wenig für eine straffe Haut.
 

Übrigens: Bevor du ein Hautpeeling aus deinem Kaffeesatz machst - wie wäre es mit einem Blick in die Zukunft? Wenn das interessant für dich klingt, schau einmal hier: Kaffeesatz lesen.