»Inneres Kind«-Test: Welches Schattenkind steckt in dir?

Was ist das innere Kind?

Unter dem Begriff »inneres Kind« versteht man in der Psychologie die Summe der Erfahrungen und Prägungen aus der Kindheit. Das innere Kind ist ein wesentlicher Teil des Unterbewusstseins und hat einen großen Einfluss auf deinen Alltag, deine Entscheidungen und Beziehungen zu anderen Menschen. 

Meist ist dein inneres Kind bestimmt von unbewussten Glaubenssätzen, die sich in der Kindheit manifestiert haben und nun das Gefühlsleben im Erwachsenenalter beeinflussen. Das innere Kind tritt besonders dann hervor, wenn du neugierig, verspielt oder abenteuerlustig bist oder aber wenn dich negative Gefühle überfluten, die in ihrer Intensität nicht so richtig zu der jeweiligen Situation passen, in der du dich befindest.
 

Besonders frühkindliche Erlebnisse, bevor ein Kind sprechen kann, werden im Körper als Körpererinnerung gespeichert.
Selina Vogt

Was versteht man unter dem Begriff »Schattenkind«?

Als Schattenkinder werden jene Anteile deines inneren Kindes bezeichnet, die eine negative Prägung haben. Schattenkind-Anteile werden durch verschieden Faktoren verstärkt. Darunter fallen Genetik, Erziehung und kindliche Erfahrungen. 

Zum Teil geben Eltern ihre eigenen Schattenkinder unbewusst bzw. unreflektiert durch ihr Verhalten bzw. ihre Erziehung an die nächste Generation weiter. Daher ist es wichtig, dass du dich mit deinen inneren Schattenkindern beschäftigst und sie als solche identifizierst.

Je nachdem, welche Art von Erlebnissen du in deiner Kindheit durchgemacht hast, können folgende Schattenkinder in dir aktiv sein:

  • trauriges Schattenkind
  • depressives Schattenkind
  • ängstliches Schattenkind
  • traumatisiertes Schattenkind
  • wütendes Schattenkind
  • tyrannisches Schattenkind 

Natürlich gibt es auch einen positiv-kindlichen Teil in dir. Der wird in der Psychologie als »Sonnenkind« bezeichnet und steht für alle fröhlichen, abenteuerlustigen und neugierigen Wesenszüge in dir. 

 

Die Wahrnehmung von Gefühlen setzt ebenfalls die Wahrnehmung des Körpers voraus. Es ist die Bewusstwerdung der eigenen Gefühle und deren Körperantwort.
Selina Vogt

Wie lerne ich mein inneres Schattenkind kennen?

Zuerst einmal solltest du ganz bewusst in dich hineinfühlen, welcher Schattenkind-Anteil besonders stark hervortritt und in welchem Zusammenhang er mit deiner persönlichen Vorgeschichte steht. 

Dabei kann es dir helfen, wenn du in jenen Situationen, in denen du objektiv gesehen »überreagierst« achtsam in dich gehst und überlegst, welcher Teil da aktiv geworden ist und beachtet werden will. 

Vielleicht zeigt sich dein inneres Schattenkind auch in Form von Glaubenssätzen, wie

 

  • »Ich muss perfekt sein, um keine Angriffsfläche zu bieten«
  • »Ich bin nicht liebenswert« oder 
  • »Ich bekomme nichts hin« 

Schreibe dir die Sätze auf, die immer wieder in deinem Denken auftauchen und deine Stimmung negativ beeinflussen. So reflektierst du, wo diese Annahmen herkommen und wie du dein inneres Kind langfristig heilen kannst. 

 

Selbsttest: Welches innere Kind ist besonders ausgeprägt?

 

Wie trete ich in eine harmonische Beziehung mit meinem Schattenkind?

Wenn du in Kontakt mit deinem inneren Schattenkind kommen möchtest, solltest du dir dafür viel Ruhe und Zeit nehmen. Die folgenden Tipps können dir dabei helfen, bewusst auf die Bedürfnisse und Trigger des Schattenkindes zu hören:

  1. Schaffe dir eine ruhige und entspannte Atmosphäre, in der du dich wohl fühlst.
  2. Bring deine Energien, z. B. durch die Osho-Meditation zum fließen.
  3. Ordne deinem inneren Kritiker Funkstille an. 
  4. Lade dein Schattenkind gedanklich an einen Tisch ein und lerne seine Gefühle und Bedürfnisse kennen.
  5. Benenne die Gefühle des inneren Kindes, um sie besser zu identifizieren.
  6. Begegne dem Schattenkind mit Mitgefühl und Verständnis.
  7. Überlege dir, was dein inneres Kind in bestimmten Situation bräuchte, damit es sich wohler fühlt.
  8. Stelle dir vor, wie du einen Arm um dein Schattenkind legst oder ihm über den Kopf streichelst. So kannst du den mütterlichen oder väterlichen Kontakt mit ihm besser visualisieren und mit deinem inneren Kind in Einklang leben.
  9. Erkläre deinem Schattenkind, dass du dich, als erwachsener Mensch, um es kümmerst, z. B. in dem du sagt: »Ich weiß, was du durchmachen musstest war schlimm. Jetzt bin ich da und kümmere mich darum, dass deine Bedürfnisse gehört werden. Du bist nicht mehr allein.«

 

Wie kann ich mich von den Gefühlen meines Schattenkindes abgrenzen?

Wichtig ist, dass du achtsam und liebevoll mit dem Schattenkind umgehst und gleichzeitig die Perspektive des gesunden Erwachsenen einnimmst, der das innere Kind an die Hand nimmt. Dabei spricht man vom sogenannten »Reparenting«, also von einer Art Nacherziehung des inneren Kindes.

Wenn die Gefühle deines Schattenkindes dich jedoch zu sehr einnehmen, können folgende Mantras helfen:

  • »Nicht schlimm. Es sind nur alte Gefühle, die hochkommen.«
  • »Ich bin erwachsen und sicher im Hier und Jetzt.«
  • »Ach, wieder der alte Film. Ich sehe ihn mir mal an.«
  • »Hm, da ist mein inneres Schattenkind aber gerade sehr ängstlich/wütend/traurig. Ich horche mal in mich hinein, warum es so reagiert hat.«

 

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