Wie du durch Gehen heilen kannst

Unser Alltag besteht immer häufiger aus Stress, Druck und Hektik. Es gilt, keinen Moment zu vergeuden; nicht eine Minute ist in Sicht, in der Leistungen nicht bewertet und beobachtet werden. Nonstop nehmen wir einen unerbittlichen Druck wahr.

Wir alle spüren das und doch arbeiten wir einträchtig daran, die Flamme am Brennen zu halten. Dabei wünschen wir uns alle oft ein entspannteres Leben. Ein Leben aus unserer Mitte heraus.

Indem wir uns draußen in der Natur aufhalten, stellen wir eine fundamentale Verbindung zur Erde her, die viele von uns leider verloren haben.
 

Wie spazieren gehen hilft 

Die Lösung besteht darin, spazieren zu gehen, und zwar einen zügigen Spaziergang, der Körper und Seele in Bewegung bringt. Dadurch wirst du dich entstressen, auf das Wesentliche konzentrieren und inmitten all der Schwierigkeiten und Herausforderungen, die dir das Leben präsentiert, eine andere Perspektive finden.

Wenn du losmarschierst, findest du den Raum, deine Gefühle zu verarbeiten und du fängst an zu spüren, dass Zeit in der Natur das beste Heilmittel ist. Indem du dich draußen in der Natur aufhältst, ganz gleich bei welchem Wetter, stellst du wieder diese vitale, fundamentale Verbindung zur Erde her, die angeboren ist und die wir irgendwie verloren haben.

Du wirst auch lernen zu entspannen und auf das zu lauschen, was deine Intuition dir zu sagen versucht, ohne den »Lärm«, der das normalerweise übertönt. Die Schönheit der »Geh-Therapie« besteht in ihrer Einfachheit. Alles, was du tun musst, ist, dir Zeit dafür zu nehmen – Zeit, einen Fuß vor den anderen zu setzen. In einer natürlichen Umgebung, die den Geist beruhigt, die Sinne schärft und dir hilft, neben deinen Schwierigkeiten herzulaufen und sie so zu betrachten, wie sie sind.

 

Im Alltag befinden wir uns ständig im Flucht-, Kampf- oder Erstarrungsmodus, ausgelöst durch nie nachlassenden Stress.
Redaktion

Die Vorteile vom Gehen

Die Natur wartet bereits vor deiner Haustür und empfängt dich mit offenen Armen. Der Trick besteht darin, auf ihren Ruf zu lauschen. Wenn du das tust, werden sich wunderbare Dinge ereignen. Du wirst aus der Geh-Therapie unter anderem folgenden Nutzen ziehen:

  • den Abbau von Stress,
  • eine bessere Grundstimmung,
  • mehr geistige Klarheit,
  • weniger Angstgefühle,
  • mehr Verbundenheit mit deiner Umgebung,
  • bessere körperliche Gesundheit,
  • schlechte Angewohnheiten und der Drang nach schädlichen Substanzen lassen nach,
  • eine bessere Beziehung zu dir selbst und den Menschen in deinem Umfeld.

 

Unser Stresspegel ist hoch

Da wir die meiste Zeit entweder mit unserer Arbeit verbringen oder in der Freizeit über sie nachdenken, ist unser Cortisolwert – das Stresshormon – erhöht.

Wenn das Stressniveau ständig hoch ist, treffen wir in der Folge unausgegorene Entscheidungen und verlieren unsere Perspektive aus den Augen. Das führt zu Ungeduld und Ängstlichkeit, Depressionen und Abhängigkeit. Denn wie von Alkohol oder Drogen kann man sogar nach dem eigenen Adrenalin süchtig werden, das in stressigen Zeiten ansteigt.

Wir befinden uns also nonstop im Flucht-, Kampf- oder Erstarrungsmodus, da unser Körper verzweifelt darum ringt, den unablässigen Stress zu verarbeiten, den wir ihm zumuten. 

 

Beim Gehen in der Natur bauen wir Stress ab, verarbeiten Gedanken und Gefühle und können so wieder klar denken.
Redaktion

Was gegen den Stress hilft

Ein häufig erhöhter Cortisol- und Adrenalinspiegel birgt viele Gefahren in sich. Aber es gibt ein Gegenmittel: Oxytocin, das bei Berührung, Intimität, Lächeln, Lachen und in vielen anderen Momenten des Wohlbehagens (inklusive des Gehens) freigesetzt wird. Beim Gehen wird Oxytocin zusammen mit Endorphinen ausgeschüttet. Wenn diese Hormone den Körper fluten, stellt sich fast sofort ein Wohlgefühl ein.

Tatsächlich hat eine im Jahr 2015 im Stanford Woods Umwelt-Institut in Kalifornien durchgeführte Studie ergeben, dass nach einem Neunzig-Minuten-Spaziergang im Grünen eine bestimmte Region des menschlichen Gehirns verminderte Aktivitäten aufweist, die normalerweise relevant für Depressionen ist. Demnach sorgt das Gehen in der Natur für angenehme Gefühle, baut Stress ab, gibt uns Zeit und Raum, um Gedanken und Gefühle zu verarbeiten und lässt uns wieder klar denken.

 

Die drei Säulen für Zufriedenheit

Um ganz in deiner Mitte zu sein, ist es wichtig, dass drei Aspekte deines Selbst in Balance sind: 

  • der psychologische,
  • der körperliche,
  • der spirituelle.

Diese drei müssen stark sein, um bei guter Gesundheit zu bleiben. Alle drei sollten miteinander harmonieren und am besten kollektiv im Team arbeiten, damit du dich wirklich in der Tiefe ausgeglichen und wohl fühlst. Wir sehen sie uns hinsichtlich des Nutzens der Geh-Therapie jeweils etwas genauer an. 

 

Der psychologische Faktor

Wenn du lange Zeit sitzt, läuft die kognitive Verarbeitung (im präfrontalen Kortex) erheblich langsamer ab, als wenn du stehst oder draußen und in Bewegung bist. Sobald du dich hinsetzt, geht der animalische Teil unseres Gehirns davon aus, dass du entweder isst, schläfst oder Körperpflege betreibst.

Wohingegen er deutlich aktiver wird, sobald du gehst. Dann glaubt er »Ich bin auf der Jagd und denke nach, ich bin voller Energie und wachsam«. Hinzu kommt, dass bei der Geh-Therapie die Wohlfühl-Hormone Dopamin, Serotonin, Endorphine und Oxytocin ausgeschüttet werden. Das versetzt dich in ein natürliches Hoch. Du fühlst dich belebt, glücklich und voller Leben. 

 

Der körperliche Faktor

Das Gehen ist gut für deinen Körper. Der Blutdruck wird gesenkt, unerwünschte oder negative Gefühle werden kanalisiert, körperlicher und emotionaler Stress werden reduziert.

Bewegung hilft dabei, den Cholesterinspiegel zu senken, regt den Stoffwechsel an und unterstützt die Gewichtsabnahme, was wiederum die Blutzirkulation im Körper verbessert. Außerdem schleust Bewegung mehr Sauerstoff und Nährstoffe in die Organe, was zu geistiger Klarheit beiträgt. 

 

Der spirituelle Faktor

Wir sind alle aus Materie gebaut und es lässt sich nicht leugnen, dass es einen menschlichen Geist gibt.

Wir alle haben auch mehr oder minder ein Grundbedürfnis, uns verbunden zu fühlen – mit anderen Menschen und mit der Natur. Sich in der Natur aufzuhalten verankert uns, erdet uns – das stellt eine wichtige Verbindung dar. Wenn du in der Lage bist, das zu erkennen und zu fühlen, auch wenn es nur flüchtige Augenblicke sind, während du draußen spazieren gehst, dann wirst du verstehen, wie fundamental Spiritualität oder Verbundenheit für deine geistige Gesundheit ist – für Glück und Wohlbefinden.

Beginne also am besten gleich heute und geh in die Natur. Sie wartet nur darauf, dich zu empfangen.

 

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