Stimmungsschwankungen: 3 Ursachen und 11 Tipps, was du tun kannst

Finde heraus, woher deine Stimmungsschwankungen kommen und wie du mit hilfreichen Tipps ausgeglichen wirst

Was sind Stimmungsschwankungen?

Stimmungsschwankungen sind schnelle Veränderungen unserer Gefühlslage: So kann sich Wut schnell in Trauer, aber auch Enthusiasmus schnell in Verzweiflung verwandeln. Dass unsere Stimmung mal kippt, ist vollkommen normal. Der Grund dafür ist häufig harmlos und in unserem Alltag zu finden, wenn wir viel Stress oder emotional aufwühlende Ereignisse erleben.

Doch wenn sie sehr stark sind und extrem häufig vorkommen, dann können auch ernst zu nehmende Auslöser dahinterstecken. Daher stellt sich vielen die Frage:

 

Wieso habe ich Stimmungsschwankungen? 3 Ursachen

Damit du weißt, was du gegen deine Stimmungsschwankungen tun kannst, ist es wichtig, die Ursache zu kennen. Stimmungsschwankungen können dabei sowohl Frauen als auch Männer betreffen, wobei Frauen aufgrund ihres weiblichen Zyklus deutlich häufiger unter ihnen leiden.

Die Gründe können von harmlosen bis zu krankhaften Ursachen reichen:

 

Ursache 1: Stress und emotionale Belastung

Doch erst einmal keine Panik: Es muss nicht immer gleich eine Erkrankung hinter unseren Stimmungsschwankungen stecken. Manchmal reicht es schon, wenn der Alltag sehr stressig ist und uns emotional stark fordert. Wenn sich der Stress in uns ansammelt, reichen oft banale Auslöser und wir reagieren über die Maßen emotional.

Das können Situationen sein wie:

  • Stress auf der Arbeit 
  • Streit in der Partnerschaft 
  • alleinerziehend zu sein
  • viele anstehende Termine
  • eine zu lange To-do-Liste
  • Krankheit oder Tod eines nahestehenden Menschen

 

Ursache 2: Hormonelle Stimmungsschwankungen

Damit unser Körper funktionieren kann, produziert er Hormone, die unter anderem unser Gefühlsleben steuern. Geraten diese aus dem Gleichgewicht, kann sich das auf unsere Stimmung auswirken.

Als häufige Auslöser für hormonelle Stimmungsschwankungen bei Frauen gelten:

Bei PMS leidet immer die Psyche mit. Wenigstens ein Stimmungssymptom muss dabei sein: Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen, Depression oder Angst.
Franca Parianen in »Herz, Hirn und Hormone«

Ursache 3: Psychische und neurologische Erkrankungen

Doch nicht nur die Hormone können für extreme Stimmungsschwankungen verantwortlich sein, sondern auch psychische und neuronale Erkrankungen wie:

Diese Erkrankungen können die Gründe für plötzlich auftretende und scheinbar grundlose miese Laune sein.

Was kannst du gegen starke Stimmungsschwankungen tun?

Wenn du die Ursache für deine Stimmungsschwankungen kennst, ist das schon einmal die halbe Miete. Nun brauchst du die richtigen Behandlungen, Strategien und Tipps, die dich dabei unterstützen, deine Stimmungsschwankungen loszuwerden oder zumindest mit ihnen zu leben.

Wichtig: Wenn du permanent unter deinen Gefühlsschwankungen leidest und das Gefühl hast, da allein nicht mehr herauszukommen oder dass eine Krankheit dahinterstecken könnte, solltest du dir ärztliche Hilfe suchen. Hier kann dir zum Beispiel geholfen werden:

  • bei deinem Gynäkologen oder deiner Gynäkologin
  • bei einem Therapeuten oder einer Therapeutin
  • bei deinem Hausarzt oder deiner Hausärztin

Wichtig ist, dass die Ursache gefunden wird.

 

3 Tipps bei Stimmungsschwankungen durch Stress und emotionale Belastung
 

1. Fokussiere dich auf die wichtigen Bereiche und Aufgaben in deinem Leben

Nicht alles muss (sofort) erledigt werden. Oft hilft es, wenn wir uns darüber bewusst werden, was wirklich wichtig ist und Prioritäten setzen, um das zu tun, was dringend ist und zwingend erledigt werden muss. Es gibt aber auch Dinge, die noch warten oder auch ganz von der To-do-Liste gestrichen werden können.

Beantworte hier für dich die folgenden Fragen:

  • Welcher Bereich in meinem Leben braucht aktuell die größte Aufmerksamkeit?
     
  • Kann ich den Druck herausnehmen, indem ich Aufgaben abgebe?
     
  • Welche Bereiche in meinem Leben kosten mich Energie, ohne dass sie mir etwas zurückgeben?
     
  • Was ist mir wirklich wichtig im Leben? Wo möchte ich meine Energie hineinstecken?
     
  • Gibt es Termine, die ich absagen kann?
     
  • Was kann ich von meiner To-do-Liste streichen?

 

2. Mache regelmäßig Entspannungsübungen, um in Balance zu kommen

Wenn wir gestresst sind, können uns Entspannungsübungen dabei helfen, den Stress loszulassen und unsere Stimmung in Balance zu bringen, so z.B. mit:

Wichtig ist, dass du sie regelmäßig in deinen Alltag integrierst, damit du auch nachhaltig einen Effekt spürst.

Sie sollten aber so in deinen Alltag eingebaut sein, dass sie nicht ein neuer Stresspunkt auf deiner To-do-Liste werden. An Tagen, die ohnehin vollgestopft sind oder du mental keine Kraft mehr hast, brauchst du dich nicht noch dazu zu zwingen, eine Yoga-Einheit zu praktizieren. Verschiebe das lieber auf die Tage, an denen du weniger zu tun und mehr Energie hast.

 

3. Probiere es mit Kinesiologie, um deinen Stress zu reduzieren

Kinesiologie ist eine Möglichkeit, deinen Stress zu reduzieren. Dabei wird mithilfe eines Muskeltests geschaut, wo sich im Körper Blockaden befinden, und durch gezielte Übungen versucht, Stress abzubauen.

Tipp: Den Muskeltest kannst du auch selbst machen. Lies dafür unseren Artikel »Kinesiologie Selbsttest«. Darin erklären wir dir die verschiedenen Varianten des Muskeltests.

5 Tipps bei Stimmungsschwankungen durch Hormone

Sind Hormone für deine Stimmungsschwankungen verantwortlich, kann es hilfreich sein, mit deinem Gynäkologen oder deiner Gynäkologin zu sprechen. Er oder sie kann entsprechende Untersuchungen einleiten oder veranlassen, um die hormonelle Ursache zu finden.

 

1. Mönchspfeffer bei PMS-Stimmungsschwankungen

Hast du dir auch schon die Frage gestellt: »Was hilft gegen PMS-Stimmungsschwankungen?« Dann könnte Mönchspfeffer interessant für dich sein. Der Pflanze wird eine zyklusregulierende Wirkung nachgesagt, die den Hormonhaushalt wieder ins Gleichgewicht bringen soll.
 

2. Alternativen zur Antibabypille und zugeführten Hormonen

Sollten du und dein Arzt oder deine Ärztin feststellen, dass die Einnahme der Pille die Ursache für deine Stimmungsschwankungen ist, kann es sinnvoll sein, die Pille zu wechseln oder auf andere Verhütungsmittel wie die Kupferspirale zurückzugreifen.
 

3. Yoga in der Schwangerschaft gegen Stimmungsschwankungen

Während der Schwangerschaft unter Stimmungsschwankungen zu leiden, ist vollkommen normal. Probier es doch einmal mit Schwangerschafts-Yoga. Sei hier aber besonders vorsichtig und mache nur Übungen, bei denen du dich und dein Baby sich nicht verletzen können. Am besten suchst du dir einen angeleiteten Kurs für Schwangere.

So lernst du nebenbei noch neue tolle Menschen kennen, mit denen du dich über deine Stimmungen austauschen kannst.
 

4. Wechseljahre – Tu alles, was dir guttut

Die Wechseljahre sind für Frauen nicht einfach. Wenn dann noch Stimmungsschwankungen hinzukommen, fangen viele an, sich zu vernachlässigen. Sag hier ganz laut: »Stopp! Mit mir nicht!« Und dann tue Dinge, die dir guttun:

  • Ernähre dich gesünder.
  • Gehe öfter spazieren.
  • Triff dich mit deinen Freund:innen.
  • Mach die Reise, die du schon immer geplant hast.

Dir sind keine Grenzen gesetzt.
 

5. Schätze deine Hormone und lerne mehr über ihre Funktionen

Ja, auch wenn Hormone für unsere Stimmungsschwankungen und somit für einige negative Ereignisse in unserem Leben verantwortlich sein können, bringt es nichts, sie zu verteufeln. Denn Hormone sind bei uns Menschen nicht ohne Grund vorhanden. Sie haben wichtige Aufgaben und sorgen dafür, dass unser Körper funktioniert.

Wenn du dich tiefer mit dem Thema Hormone und warum sie gut für uns sind, beschäftigen möchtest, dann empfehlen wir dir das Buch »Herz, Hirn und Hormone« von Franca Parianen. In ihrem Buch erklärt sie mit viel Witz, was Hormone in unserem Körper überhaupt treiben und wozu sie gut sind.

Wussten Sie z.B., dass Östrogen die männliche Sexualität mitformt? Und dass Stresshormone auch zur Resilienz beitragen?
Franca Parianen in »Herz, Hirn und Hormone«

3 Tipps bei Stimmungsschwankungen durch psychische oder neuronale Störungen

Könntest du unter einer psychischen oder neuronalen Krankheit leiden, solltest du dir externe Hilfe suchen. Hier gibt es verschiedene und individuelle Behandlungsmöglichkeiten für Betroffene.

 

1. Therapien

Je nachdem, unter welcher Erkrankung du leidest, gibt es verschiedene Therapieansätze, die dir helfen können, wie:

  • Psycho- und Traumatherapie bei psychischen Störungen wie Depressionen
     
  • Bewegungstherapie oder Kunsttherapie bei neuronalen Störungen wie Demenz

 

2. Einnahme von Medikamenten
 

  • Bei psychischen Störungen kann es unterstützend wirken, Medikamente wie Antidepressiva einzunehmen. 
     
  • Aber auch für neuronale Störungen gibt es medikamentöse Behandlungsverfahren. Hier solltest du dich mit deinem Arzt bzw. deiner Ärztin über eine mögliche Medikamenteneinnahme besprechen.

 

3. Aufenthalt in Kliniken

Sowohl für psychische als auch neuronale Störungen gibt es Fachkliniken, die spezielle Therapieverfahren anbieten. Auch hier ist es sinnvoll, dich mit deinem Arzt bzw. deiner Ärztin zu beratschlagen, welche Klinik für deine Situation passend ist.

Mach dir auch keine Vorwürfe und glaube nicht, dass mit dir etwas nicht stimmt. Eine Erkrankung sollte immer ernst genommen werden, denn je früher sie erkannt wird, desto besser kann sie behandelt und ggf. sogar geheilt werden.

 

Fazit: Stimmung in Balance bringen und ausgeglichener leben

Du musst nicht unter deinen Stimmungsschwankungen leiden. Wichtig ist, dass du zunächst herausfindest, warum sich deine Stimmung überhaupt so oft ändert:

  • Hast du viel Stress?
  • Gab es ein emotionales Ereignis? 
  • Leidest du vielleicht unter deinem Zyklus, PMS oder den Wechseljahren? 
  • Bist du schwanger? 
  • Könnte eine Erkrankung dahinterstecken, wie eine Depression oder eine Bipolare-affektive Störung?

Wenn du die Ursache kennst, kannst du im zweiten Schritt gegen deine Stimmungsschwankungen vorgehen:

  • Fokussiere dich auf die wichtigen Bereiche und Aufgaben in deinem Leben.
     
  • Mache regelmäßig Entspannungsübungen.
     
  • Probiere es mit dem Kinesiologie-Muskeltest gegen Stress und Blockaden.
     
  • Nimm Mönchspfeffer bei PMS-Stimmungsschwankungen ein.
     
  • Finde Alternativen zur Antibabypille und zugeführten Hormonen.
     
  • Melde dich zu einem Kurs für Schwangerschaftsyoga an.
     
  • Praktiziere Self Care in deinen Wechseljahren.
     
  • Schätze deine Hormone und lerne mehr über ihre Funktionsweisen.
     
  • Such dir Hilfe, wenn du damit allein nicht mehr zurechtkommst.
     
  • Nimm Therapien in Anspruch, wie Psycho-, Trauma-, Bewegungs- oder Kunsttherapie.
     
  • Nach Absprache mit deinem Arzt bzw. deiner Ärztin kannst du auch auf Medikamente zurückgreifen.
     
  • Suche dir eine Fachklinik, die dich bei deiner Erkrankung unterstützt.
     

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